Finistère

Rundreise Finistère

Am Montag, dem 18 September haben wir beschlossen, eine kleine Rundreise über mehrere Tage zu machen.
Zuerst ging es über Brest in das nördlich von Brest gelegene Städtchen St. Pabu bei Lannilis. Eine Internetbekannte, die auch mit Hunden reist und deshalb genau wie wir hundefreundliche CPs mit Spaziergangsmöglichkeiten und weiten Stränden ohne Hundeverbot sucht, hatte uns den CP municipal dort empfohlen.
Der Platz ist schön gelegen, inmitten der Dünen, mit weiten Stränden und kleinen Wäldern
Leider ist jeder Stellplatz dort von liebevoll gepflegten und hohen Hecken umgeben, was uns nicht sehr gut gefällt. Es mag ja im Sommer , wenn viele Menschen auf dem Platz sind und man sich die meiste Zeit am Strand aufhält, abgenehm sein, ein bisschen blickgeschützt zu stehen und seine „eigenen 4 Wände“ zu haben, doch ausserhalb der Saison, wenn man vor allem gegen Abend viel im Womo ist, ist das schlicht langweilig, wenn man, statt auf Meer oder Landschaft zu gucken, nur in eine Hecke schauen kann!
Aber der Strand ist wirklich schön, und die Hunde toben so wild herum, dass ich sie nie beide zusammen auf ein Foto bekommen habe!

 

 

 

 

Am nächsten Tag sind wir dann nach Portsall gefahren, einem winzigen Fischernest, dass leider durch den folgenschweren Unfall der „Amoco Cadiz“ traurige Berühmtheit erlangte.

Amoco Cadiz
Wikipedia

 

 

 

Heute erinnert einer der riesigen Anker der Amoco Cadiz an dieses Unglück, das den Fischern und Austernzüchtern für lange Jahre alle Verdienstmöglichkeiten genommen hat!

…… nein, das ist nicht der Anker unseres Womos!

 

 

 

 

 

Der Ausblick über die Bucht mit ihren Inseln und Felsgruppen ist wunderschön, findet Maja!

Sie hat recht !

 

 

Aber auch der Blick auf der anderen Seite über die Flussmündung ist schön!

Ein herrlich gelegenes Städtchen!

Nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Parkplatz am Anker und einem Bummel fahren wir weiter nach Osten, nach Moqueriec, wo wir gucken wollen, ob „unser“ Haus, das wir vor rund 20 Jahren mal gemietet hatten, noch steht! Ja , es steht noch, ist sogar ausgebaut worden ! Doch das Dörfchen hat sich sehr verändert! Die Strasse , die früher nur ein Schotterweg war, ist nun geteert mit Mittelstreifen, und es gibt sogar einen winzig kleinen Kreisverkehr! Viele neue Häuser sind gebaut worden, und trotzdem wirkt das Kaff so verschlafen wie damals!

Durch Baustellen und Umleitungen haben wir uns dann in St.Pol de Leon richtig schön „verfranst“, sind durch schmale und schmalste Gässchen gefahren und fanden plötzlich …. den Wochenmarkt! Klasse, da konnten wir unsere Vorräte auffrischen und bummeln gehen!

Der ADAC-Führer hat dem CP von St. Pol, der wundervoll auf einer kleinen hügeligen Halbinsel liegt, ein dickes „Auge“ für schönste Lage und Ausblick gegeben, doch wir sind ja vorsichtig geworden!

Wir haben erst mal einen Spaziergang über den CP gemacht …………. Ausblick???????????? Hecken, mannshohe Hecken, wohin man guckt, und reichlich enge und schlecht zu befahrene und dann noch sehr schräge Stellplätze ……..nichts für uns!

Wir haben auf dem direkt daneben liegenden kostenlosen, ebenen Stellplatz ( mit V/E) übernachtet.
In der Saison bestimmt „rammelvoll“, aber jetzt im September geht es, die Abstände zwischen den Womos sind gross!
Der Ausblick bei Sonnenuntergang ist grandios!

Und der „Ausblick“ oder „Anblick“ morgens erst!

 

 

 

 

Neiiiiin, unsere Hunde sind nicht verwöhnt!

Mittwoch geht´s weiter, erst mal nach Roscoff. Nach einigen Umwegen kommen wir an die Strandpromenade, und siehe da, dort ist Markt! Aber leider kein Parkplatz! Doch, Parkplätze schon, alle leer, alle „payant“ , aber weit und breit kein Kassenautomat oder so was zu sehen! Nach einigem Suchen ist uns alles egal, uns knurrt der Magen, also stellen wir den Wagen irgendwo auf „payant“ und frühstücken erst mal. Minuten später steht ein weiteres Womo vor uns, und der Fahrer steigt aus und sucht …….. natürlich umsonst nach einem Parkscheinautomaten! Er spricht dann mit einer Französin, die ungeniert ihren PKW auf „payant“ parkt, und die erklärt ihm lachend, das gelte nur für Juli und August, in September wären die Parkscheinautomaten schon längst wieder abgebaut!
Typisch La France eben!
Also haben wir direkt beim Wochenmarkt geparkt , schön eingekauft und auch noch einen schönen Bummel durch das nette Städtchen gemacht!

Entlang der Flussmündung, unter hohen Kastanienbäumen sind wir dann nach Morlaix gefahren, und gleich wieder auf der anderen Seite der Flussmündung zurück, eine landschaftlich wunderschöne Strecke!
In Primel-Trégastel bei Plougasnou fanden wir dann einen CP, der uns gut gefiel – zwar mit Hecken, doch terrassiert, so dass man gut über die Hecken auf´s Meer und die Felsen und Inseln schauen konnte!

CP municipal de la Mer
Womo,Strom,2 Personen, 2 Hunde 13.20 Euro Duschen frei und sehr sauber

Hier sind wir dann für zwei Tage geblieben und haben uns die Umgebung angeschaut.

Immer wieder findet man bei den Touren herrliche Aussichtspunkte und wundervolle Strände.

So auch in Locquirec, wo wir eigentlich einen Kaffee im Ort trinken wollten, doch dieser Ort ist sehr wohlmobilunfreundlich und sehr eng. Kein Parkplatz, der nicht abgeschrankt war oder ein riesiges Verbotsschild hatte ….. und dabei alles gähnend leer!

Also sind wir um die Bucht herum gefahren, auf die gegenüber liegende Seite, zum Parkplatz an der Rettungsbootsstation, wo wir bei einer unserer vorherigen Reisen schon einmal eine ruhige und schöne Nacht verbracht haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders beeindruckt haben uns bei unseren Spaziergängen dort die „grünen Felsen und die vielen Sandwespen, die sich Löcher in die Böschung gegraben haben!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hunderte dieser kleinen Brummer fliegen da ein uns aus!

 

 

 

Schon bei unserem letzten Spaziergang haben wir hier die Ruinen einer römischen Dampfbades entdeckt. An der Strasse weit oben findet man ein winziges Hinweisschild auf diese Ausgrabung, doch vom Strand aus entdeckt man sie eher zufällig!

Die kleine Anlage ist gut zugänglich und auf Infotafeln interessant beschrieben.

In St.Jean du Doigt entdeckten wir eine Klosterkirche, die uns sehr gut gefallen hat!

Besonders die Fenster waren sehr schön. Im Rahmen einer Ausstellungsreihe „Moderne Kunst und Kirche“ hatte ein Glaskünstler diese Fenster vor ein paar Jahren in dieser Kirche ausgestellt, und der Kirchengemeinde haben die Fenster wohl ebenso gut gefallen wie uns: sie hat sie gekauft!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die alten Gemäuer sind ja wirklich beeindruckend!

 

 

 

 

 

 

Wir sind zwar absolute „Meermenschen“………………….

……………aber nun haben wir doch mal beschlossen, uns das „Binnenland“ anzuschauen!

Also haben wir nach zwei Tagen den angenehmen CP in Primel-Trégastel verlassen und sind über Guingamp gen Süden zum Lac de Guerlédan gefahren.
Die Strasse schlängelt sich an Bachläufen entlang, durch schmale Täler, durch Wälder und Wiesen, vorbei an Forellenzuchten und Fischteichen. Die Landschaft ist fast schon wie ein Mittelgebirge – keine 50 km von der Küste entfernt!

Der ADAC-Führer hatte uns einen CP direkt am See versprochen, mit dem schon berühmt-berüchtigten „Auge“ für landschaftlich schöne Lage und schöne Aussicht gekennzeichnet.
Vorsichtshalber sind wir erst mal zu Fuss über den parkähnlichen, sehr gepflegten Platz steil bergab zum See gegangen. Leider liegt der CP an einer fast schluchtähnlichen Bucht des Sees, und statt auf weite Wasserflächen guckt man über einen schmalen Wasserstreifen auf die Kastanienwälder gegenüber, die keine 100 m entfernt sind.

Nichts für uns, wenn wir Seeblick wollen, dann nicht den Blick auf eine Pfütze und Bäume!

Also steil bergauf zurück zum Womo, und dann haben wir uns noch die beiden anderen CPs am See angeschaut. Von der Lage her besser, mit einem durchaus schönen Blick auf den See, auf dem sogar ein Ausflugsschiffchen herumgondelt. Aber leider zum einen fast nur für Dauercamper, und zum anderen …………. der schöne Blick mit mannshohen Hecken verbaut!

Naja, wir haben uns noch einmal kurz angeschaut ……….. gewendet ………und 2 Stunden später standen wir wieder in Locmariaquer auf unserer Düne!
So konnten wir dann am nächsten Tag Wilfrieds Geburtstag „zuhause“ feiern und er bekam mittags endlich seine ganz frischen Austern direkt vom Felsen! Bisher war die Tide nie weit genug abgelaufen, und die Felsen waren nicht frei, doch nun hat er sich ein dutzend gaaaaanz frische Austern so richtig schmecken lassen!
Und meinen Lieblingsspaziergang, bei Ebbe quer durch die Bucht (Maja konnte laufen, aber Juma musste schon zeitweise springen oder schwimmen, und da sie gerne taucht, sahen die Sprünge dann so ein bisschen mehr nach Forelle als nach Hund aus! ) und rund um die Bucht zurück konnten wir auch machen! Danach mussten wir allerdings Juma waschen : erst ins Wasser, dann im Sand paniert, mit braunem Schlamm eingerieben, wieder mit Sand paniert, garniert mit ein bisschen Möwenk.cke ……… brrrrrrh!

Samstag auf Sonntag nacht stürmte und regnete es mal wieder, und obwohl es am Morgen wieder trocken und recht schön war, hatten viele der Verkäufer auf dem tollen Wochenmarkt in Carnac ihre Stände gar nicht erst aufgebaut! Für ein leckeres Abendessen war die Auswahl jedoch gross genug!

Und am Montag hiess es dann entgültig :Abschied nehmen!
So ganz langsam müssen wir zurück, wollen die Reise jedoch nicht hektisch beenden und lassen uns viel Zeit für die Heimfahrt…………
zuerst mal nur bis in die Nähe von Granville in der Normandie, praktisch in Steinwurfdistanz zum Mt.St. Michel!

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