Locmariaquer

Locmariaquer – endlich!
Wir freuen uns sehr, endlich angekommen zu sein – irgendwie ist das Dörfchen fast so was wie eine zweite Heimat geworden ….. nun, wir waren ja auch schon so oft da, dass wir fast schon einen eigenen Briefkasten dort haben!


Camping Municipale La Falaise    16.10 Euro

 

 

 

 

Die Mittagspause in den GeschĂ€ften ist gerade vorbei, also fahren wir als erstes zum Supermarkt UtilĂ© nahe dem CP, wo wir ja nicht nur einkaufen wollen, sondern auch schauen wollen, ob die „Dame des Hauses“, von uns „Mme UtilĂ©“ genannt, noch da ist.
Madame war bei unserem Besuch im vergangenen Jahr noch topfit, obwohl sie schon ĂŒber 80 sein muss – sie hat uns mal erzĂ€hlt, sie habe als junges MĂ€dchen mit den deutschen U-Bootfahrern geschĂ€kert, die  von St. Nazaire aus in „Sommerfrische“ nach Locmariaquer geschickt wurden. Und das muss wohl 1940/41 gewesen sein !
Voller Vorfreude biegen wir in die Einfahrt des Supermarktes ein – doch oje – der ist geschlossen. Und zwar offensichtlich entgĂŒltig!

SpÀter auf dem CP erfahren, wir, Madame sei in Rente gegangen.
Eventuell wĂŒrde jedoch dort wieder ein neuer Supermarkt eröffnen – vielleicht im nĂ€chsten Jahr!

Wir fahren erst mal zurĂŒck an den Kreisverkehr der TrinitĂ©e, in den neuen Supermarkt dort, und versorgen uns mit Trinkwasser, Wasser fĂŒr die Hunde, und natĂŒrlich Cidre, Wein und Lebensmittel.
Dann  checken wir auf dem CP ein. Der Besitzer erkennt uns   ( oder vielmehr sein PC erkennt uns) und wir bekommen den gleichen schönen Platz wie im vergangenen Jahr.

…..und nach einem köstlichen Abendessen klingt dieser Reisetag bei Kerzenlicht und einem Glas Wein, mit Blick ĂŒberÂŽs Meer, aus!

 

 

 

 

 

 

 

Nun, die nÀchsten Tage chronologisch zu beschreiben, wÀre wohl recht langweilig, denn wir haben viel gefaulenzt, schöne SpaziergÀnge mit den Hunden gemacht, und kleinere Fahrradtouren unternommen.
„Kleinere“, weil ich ja nun nach ĂŒber dreissig Jahren „Abstinenz“ erst wieder Fahrrad fahren lernen musste – ein schwieriger Prozess!
Aufsteigen ist gar nicht so einfach, und ich brauche noch sehr viel Strassenbreite dafĂŒr! Fahren geht ja – solange es gerade aus geht, aber Kurven …… nun ja, ich hab sie, aber sie fahren ist doch sehr schwierig und erfordert viel Platz – und viel Zeit, denn das geht ja wohl nur gaaaanz langsam! Und bremsen und absteigen  ist auch noch immer eine strassenverkehrsgefĂ€hrdende Aktion, die bei den Umstehenden meist viel Schmunzeln hervorruft!
Jedenfalls war ich dankbar fĂŒr die Toleranz französischer Autofahrer, die vielleicht manchmal lĂ€chelnd den Kopf geschĂŒttelt haben, aber auf wildes Hupen und Vogel-zeigen verzichtet haben.
Wahrscheinlich weil sie ahnten, dass mich zumindest ersteres glattweg in den Strassengraben scheuchen wĂŒrde!

Die erste Tour war dementsprechend auch nur 3 Kilometer lang – genug, um mich mit Seitenstechen und zitternden Knien vor dem Womo vom Fahrrad steigen zu lassen!
NatĂŒrlich wurde das besser – na, zumindest ein bisschen!
Meine arme Gesine hatte es schwer – nicht nur mit mir, sondern auch, weil sie bei einigen Touren das Dogimobil, den FahrradanhĂ€nger mit den beiden Hunden – alles zusammen rund 40 kg –  ziehen musste. Und das natĂŒrlich bei Gegenwind und bergauf – denn beim Fahrradfahren hat man immer Gegenwind, und es geht irgendwie immer bergauf!

Bei unserer zweiten, nun etwas lĂ€ngeren Tour fuhr ich tapfer hinter Gesine und dem Dogimobil hinterher – und als ich es kurz wagte, nicht auf mein Vorderrad, sondern nach vorne zu schauen, sah ich, wie unsere Maja , die wohl beschlossen hatte, zu Fuss weiterzugehen, die lange Nase durch die Fliegengitterheckklappe des Dogimobils steckte, ohne den Reissverschluss der Klappe zu öffnen. Ich rief Gesine zu, sie solle bitte anhalten, doch da sie dachte, ich wolle nur eine meiner an und fĂŒr sich nach 500 m unnötigen Verschnaufpausen, schrie sie ĂŒber ihre Schulter zurĂŒck:“Fahr weiter, du schaffst das noch ein StĂŒckchen!“

Nun, irgendwann merkte auch sie, dass am Heck was falsch war, und hielt an.
Die arme Maja bekam eine gehörige Standpauke und eine sehr kurze Leine, die sie mehr oder weniger im Dogimobil imobilisierte, und weiter gingŽs.
Ich bin dann tatsĂ€chlich volle 5 km hinterher gefahren, und habe ziemlich monoton vor mich hin gerufen:“Maja, sitzt. Maja, sitzt. So istÂŽs brav. Maja, sitzt. Maja, ……“
Irgendwie kam ich mir ein bisschen wie eine Volksbelustigung vor!
Aber irgendwann hatte Maja das mit dem Stillsitzen tatsÀchlich kapiert. Legte sich sogar hin im Dogimobil.
Allerdings so geschickt, dass die kleine Juma fast durch den Riss im Heckgitter rausgequetscht wurde………….!
Blöde Töhlen!

 

 

Eine der Touren ohne Hunde fĂŒhrte uns beide nach Locmariaquer, wo  „sur le port“, also im Hafen, ein Markt mit örtlichem Kunsthandwerk  stattfand. Hobbymaler, Fotografen, Steinmetze und Schnitzer stellten dort ihre Kunstwerke aus, aber auch Schmuck, Stickarbeiten und Wein wurden angeboten.
Ein niedlicher kleiner Markt, der bei strahlendem Sonnenschein auch recht gut besucht war.

 

 

Wir geniessen die vielen KalbsspezialitÀten, die man hier in den SupermÀrkten bekommt und die in unserer norddeutschen Heimat schwer, und wenn dann meist nur auf Bestellung zu bekommen sind!

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere AusflĂŒge fĂŒhren uns nach Auray und Carnac, wir bummeln durch StĂ€dtchen und Einkaufszentren, wandern an wundervollen StrĂ€nden ……

……und meine Gesine beweist tagtĂ€glich ihre KochkĂŒnste!

 

 

Bei einem dieser AusflĂŒge entdecke ich in einer leider geschlossenen Touristeninfo dieses wunderschöne Poster, dass die traditionellen Hauben der Bretoninnen zeigt.

Leider sieht man diese wunderhĂŒbschen, sehr kunstvollen Hauben nur noch bei traditionellen Festen – aus dem tĂ€glichen Strassenbild sind sie leider verschwunden.
Die westliche Bretagne wird nach diesen Hauben auch “ Pays bigouden“ genannt.
Ich erinnere mich an einen Bretagnebesuch  mit meinem Eltern, vor 45 Jahren …. damals sah man noch viele solcher „Bigouden“, wie die Hauben hier heissen!

In einem kleinen Supermarkt fand ich Karten und auch einen Kalender mit Illustrationen eines bretonischen Malers namens Tierry Fagot, die junge, attraktive, sogar sehr sexy Frauen mit traditionellen Bigouden in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen zeigen. Ob beim Baden, beim Telefonieren, beim WĂ€scheaufhĂ€ngen oder beim Mountain Bike-fahren, am Strand, in der Badewanne oder beim Pilzesammeln im Wald …. die Damen tragen immer ihre Bigouden. Und auch andere KleidungsstĂŒcke  – wenn vorhanden – haben  entweder vom Muster oder von den wenn auch leicht abgewandelten Formen  her  Bezug zu traditioneller Kleidung!
Und wenn kaum Kleidung da ist ….. nun, auch ein auf den Po tĂ€towiertes Triskell zeigt Nationalbewusstsein!

Wenn Ihr mal schmunzeln möchtet, findet Ihr die Bilder hier:

BigoudÂŽup!

Die Zeichnungen sind witzig,  und sie zeigen, dass die Bretonen zwar die Traditionen hochhalten, aber dem Modernen trotzdem aufgeschlossen gegenĂŒber stehen – und sie zeigen die FĂ€higkeit der Menschen, ĂŒber sich selbst zu lachen.
Leider finde ich keine Hinweise oder Links zu diesem Maler im Internet!

Gesine  fragt:
„Spieglein, Spieglein auf dem Tisch,
steht so ÂŽne Bigouden denn auch misch?“

 

 

 

 

Am Sonntag ist natĂŒrlich klar, wohin wir fahren: nach Carnac zum Sonntagsmarkt!
Durch einen Neubau auf der MarktflĂ€che wurde der Markt nun weiter in die Strassen der Stadt  Richtung Innenstadt verlegt, was sehr schön ist. Ausserdem sind wir erstaunt, dass noch so viele Touristen in der Stadt sind ….. im vergangenen Jahr war der Markt um diese Jahreszeit schon viel leerer und es waren auch deutlich weniger MarktstĂ€nde belegt.

 

 

Trotz der Menschenmenge finden wir recht schnell einen Parkplatz, witzigerweise den gleichen, wie im vergangenen Jahr – ob der wohl extra fĂŒr uns reserviert wurde?

 

 

Und dann bummeln wir geniesserisch durch die Gassen, zwischen den MarktstĂ€nden hindurch, und kaufen uns leckere Mahlzeiten fĂŒrÂŽs Abendessen ein.
Auch viele Mitbringsel können wir gĂŒnstig erstehen, denn „fin de saison“ drĂŒckt die Preise betrĂ€chtlich!
Mit mĂŒden FĂŒssen und vollen Taschen kehren wir Stunden spĂ€ter zum Wohnmobil zurĂŒck!

 

 

Mal nicht selbst gekocht – nur selbst aufgewĂ€rmt, aber trotzdem lecker!

 

 

 

 

 

 

Da schmeckt dann auch mal ein gekĂŒhltes Bierchen lecker – und da keine von uns schwanger ist, istÂŽs ja auch erlaubt!

 

 

 

 

 

 

Unten auf der Verpackung und auch auf der Flasche ist ein weisser Kreis mit der Silouette einer schwangeren biertrinkenden  Frau, das ganze dick  durchgestrichen!

 


Fruitez-up votre vie!

60 Tips, wie man mĂŒhelos auf mindestens 5 Teile Obst am Tag kommt!
Immer wieder fĂ€llt mir nicht nur in den SupermĂ€rkten, sondern auch auf Reklametafeln an den Strassen auf, wie sehr fĂŒr ein gesĂŒnderes Leben mit viel Obst  und GemĂŒse geworben wird!
Nun, hier im Obst- und GemĂŒsegarten Frankreichs dĂŒrfte das doch nicht soooo schwer sein!

Eine lĂ€ngere Tour fĂŒhrte uns landeinwĂ€rts.
Ich wollte unbedingt in die WĂ€lder, in denen die KastanienbĂ€ume stehen – ich mag nĂ€mlich geröstete Maronen so gerne!
Also sind wir ĂŒber Ethel/Betz nach Pluvigner und weiter nach Norden  zum Foret de Floranges und dem Roret de Lanveux und haben mit den Hunden in den WĂ€ldern einen wunderschönen Spaziergang gemacht.
Ja, und Esskastanien haben wir auch gefunden, wenn auch nur wenige, weil wir ein paar Wochen zu frĂŒh dran sind. Die BĂ€ume sitzen voll mit den stacheligen Dingern – schade, ich hĂ€tte gerne mehr gesammelt!
Aber die, die wir gefunden haben, schmecken spÀter am Tag, geröstet
einfach wunderbar!

Abends kochen wir nicht – wir gehen ins Restaurant am Campingplatz und lassen uns verwöhnen .
Und deshalb gibtÂŽs heute  „nur“ ein Rezept statt einer Menuekarte!

 

 

Schon bei der Anreise haben wir von der AutobahnbrĂŒcke aus geguckt, ob St. Goustan, die liebenswerte Altstadt von Auray, unten am Fluss, noch da ist!

Ja, ist sie, also mĂŒssen wir da ja auch mal bummeln gehen.
Wir stellen das Wohnmobil auf dem fĂŒr Besucher vorgesehenen Parkplatz ab, denn nur  die PKWs der Anwohner und wenige Lieferwagen dĂŒrfen die engen Gassen befahren.

Und dann bummeln wir durch die Strassen, besuchen Boutiquen und AndenkenlĂ€den, und finden schliesslich auf der anderen Seite der BrĂŒcke eine wundervolle Konditorei, die die typischen bretonischen GebĂ€ckstĂŒckchen, die kleinen „Kouign amann“ in grosser Vielfalt und allen möglichen Geschmacksrichtungen herstellt und verkauft!
Der Nachtisch fĂŒr unser Abendessen!

Wiki sagt dazu:
Kouign amann ist ein Kuchen, eine lokale SpezialitÀt aus der Bretagne, wo er in vielen BÀckereien/Konditoreien angeboten wird.
Er ist eine Art mehrschichtiger Crepe, der abwechselnd aus Schichten von Brioche-Teig, Butter und Zucker besteht. Die Schichten werden zu einem dicken Kuchen zusammengedrĂŒckt (horizontal geschichtet), der dann langsam gebacken wird, bis der Zucker karamellisiert. Die Grösse des Kuchens kann variieren.
Es gibt auch Variationen mit Apfel- oder SchokoladenfĂŒllung. Wegen des hohen Butteranteils ist er sehr kalorienreich (120 g gesalzene Butter auf 250g Mehl, 150 g Puderzucker und 7 g Hefe).
Der ganze Kuchen hat eine dicke knusprige OberflÀche, die stark karamellisiert ist.
Kouign amman ist eine SpezialitĂ€t der Stadt Douarnenez im FinistĂšre, wo sie 1865 entstanden ist. Der Name rĂŒhrt von dem bretonischen Wort fĂŒr Kuchen (kouign) und Butter (amann) her, bedeutet also schlicht „Butterkuchen“.

Nun, und ich dachte schon, die richtige Übersetzung fĂŒr Kouign amann wĂ€re schlicht „HĂŒftgold“!

Ein deftiger Regenschauer erinnert uns daran, dass Gesine eine neue Regenjacke braucht – und er scheucht uns zurĂŒck ins Wohnmobil, wo wir bei einer Tasse Tee ĂŒberlegen, was wir nun  unternehmen wollen.

Kurz entschlossen fahren wir nach Vannes zu den Schmetterlingen, die uns schon im vergangenen Jahr so gut gefallen haben.

Diese riesige Halle mit der tropischen Vegetation und den vielen bunten Schmetterlingen gefÀllt uns auch diesmal wieder sehr.

 

 

Besonders interessant ist die „Aufzuchtstation“, wo man Schmetterlinge beim SchlĂŒpfen aus den „Puppen“ beobachten kann.

 

Jardin aux Papillons

 

 


NatĂŒrlich mĂŒssen wir auch ab und zu ĂŒber die „lieben Nachbarn“ auf dem CP lĂ€stern.
Ja, ich weiss, so was tut man nicht – aber alle tunÂŽs – wir zumindest!

Im vergangenen Jahr stand direkt vor unserem Wohnmobil eine etwas nomadenhafte Konstruktion aus Wowa, Vorzelt, Planen und Seilen, die  ein krÀftiger Sturm zu zerlegen drohte.
Der Bewohner bekam dies aber nicht mit, und wurde erst durch unser Rufen darauf aufmerksam gemacht, dass Teile seines Unterschlupfs wegzufliegen begannen.
Wir wollten ihm helfen, und fragten ihn, ob er noch Seil dabei habe …. mais oui, la ficelle, und mit so einem FusselfĂ€dchen auf einer 1000m-Rolle haben wir gemeinsam sein Vorzelt sturmfest  „eingewebt“!
Diesmal war er wieder da …. mit einem neuen Wowa und einem neuen Vorzelt stand er in einer windgeschĂŒtzten Nische nicht weit von uns entfernt.
Sein Weg zum Strand fĂŒhrte mehrmals tĂ€glich an uns vorbei – gegrĂŒsst hat er uns nicht!

Direkt vor uns stand ein deutsches Wohnmobil mit zwei gemeinsam reisenden Herren.
Der erwachsene Sohn von Monsieur Ficelle wollte nun ja auch mal zum Strand …. aber er konnte doch unmöglich zwischen einem Womo mit zwei ganz offensichtlich lesbischen Frauen und einem Womo mit zwei  ebenso offensichtlich homosexuellen MĂ€nnern durchgehen! Das geht doch gar nicht, das könnte doch ansteckend sein!
Also nahm er einen weiten Umweg in Kauf ………….!

Und die Hunde dieser Familie, ein schöner SchĂ€ferhund und zwei kleine weisse „Elefantentampons“ – nun, sie wurden jeden Morgen aus dem Vorzelt gefĂŒhrt bzw. getragen, am Zaun zwischen Wowa und Hecke festgebunden und abends wieder in den Wowa gefĂŒhrt bzw. gezerrt und getragen.
Ich habe nicht ein Mal gesehen, dassirgendwer mit diesen armen Vierbeinern spazieren war!
Und ich möchte nicht wissen, wie die Ecke des CP dort riecht!

 

 

Auf dem Poster steht folgender Text:
„Crise ou non,pas dÂŽabandons“
frei ĂŒbersetzt:
„Wirtschaftskrise hin oder her,
verlasst uns nicht“

 

 

 

 

Nun, und Monsieur Ficelle benutzte nicht nur den elektrischen Rollstuhl seiner behinderten Frau, um die WC-Kassette zum SanitĂ€rgebĂ€ude zu bringen ….. nein, ich bin davon ĂŒberzeugt, dass er sich dort dann auch von mitleidigen Menschen helfen liess, die Kassette zu entleeren!

Und so ein bisschen mussten wir ja auch schmunzeln ĂŒber das Ehepaar mit Womo, die gestern schrĂ€g vor uns mit freiem Blick aufÂŽs Meer eingeparkt haben.
Mit der Beifahrerseite – Markisenseite – zum Meer einparken, Keile hinlegen, auffahren …. prima. Ganz offensichtlich  erfahrene Wohnmobilfahrer, die das schon oft gemacht haben.
Ebenso schnell die Markise raus, und die GartenstĂŒhle darunter plaziert.
Ein Glas Rotwein, und schon sitzt man relaxed  und zufrieden  und schaut in den spÀten Nachmittag hinaus.
Doch was ist das? Wieso flattert die Markise so seltsam?

Nun, die beiden waren wohl erfahrene Womofahrer, aber sie hatten keine Ahnung vom bretonischen Seewind, der nun gerade dabei war, die Markise anzulupfen !

Schnell wurde ein etwas windgeschĂŒtzterer Stellplatz gesucht ….. und dort wurde die Markise dann noch zusĂ€tzlich mit zwei Spanngurten gesichert!

 

 

Auf der Autobahn Brest-Vannes  kam es zu einem Stau, weil bei einer kleinen Tagesbaustelle ein weisser Lieferwagen wohl ein wenig zu schnell gefahren war, hart bremsen musste, der Fahrer die Kontrolle ĂŒber den Wagen verloren hatte und umgekippt im Strassengraben gelandet war.

Dem Fahrer war  nichts passiert, er sass im Gras und guckte etwas geschockt und blass.
Die Arbeiter der Tagesbaustelle hatten die Unfallstelle abgesichert, sie hatten schlicht und einfach ihren Baustellenwagen mit dem  blinkenden Warnschild ein paar Meter vorgefahren, und standen nun gemĂŒtlich quatschend um den Unfallwagen herum, als die Polizei  mit tatĂŒ tata und Blaulicht eintraf.
Da wir nur wenige Meter entfernt im Stau feststanden, konnten wir das nun folgende gut beobachten.

Die beiden Polzisten stiegen aus ihrem Wagen aus, und schlossen erst mal die GĂŒrtel ihrer Uniformhosen – klar, es war ja kurz nach dem Mittagessen! Dann schoben sie die Kravattenknoten hoch, streiften die hochgerollten HemdsĂ€rmel runter, schlossen die Manschettenknöpfe, zogen die Uniformjacken ĂŒber ….. alles in völliger Ruhe und ohne jede Hektik.
Dann nahmen sie die UniformmĂŒtzen aus dem Wagen, beugten sich jeder auf seiner Seite zum Seitenspiegel und setzten die MĂŒtzen auf, natĂŒrlich im kecken und genau kontrollierten Winkel.

Kaum sassen die MĂŒtzen perfekt, wurde es offiziel: beide richteten sich auf und trabten, rannten nun fast zur Unfallstelle hinĂŒber – eilig und sich ihrer Wichtigkeit bewusst.

Und wir beide sassen im Wagen und grinsten …. die ganze Szene hatte so ein bisschen was von einem Comic!
Noch am Abend auf dem Campingplatz mussten wir immer wieder kichern, wenn wir an die beiden uniformierten Herren dachten!

Am vergangenen Wochenende  sind viele Besucher des Campingplatzes abgereist, auch die zwei deutschen Herren vor uns sind wieder nach Deutschland zurĂŒckgekehrt.
Der Campingplatz lag in den vergangenen Tagen schon recht leer und verschlafen da, und auch auf dem benachbarten Stellplatz entstanden LĂŒcken zwischen den Wohnmobilen.
Doch seit gestern, Mittwoch, trudeln immer mehr neue Wohnmobile hier ein! Langsam wird es richtig voll!


 

 

 

 

 

Warum wohl?
Nun, wegen der Fete des grandes marées basses!

 

 

 

 

Aber das ist eine ganz eigene Geschichte, die ich

hier

erzÀhlen werde!

FĂŒr uns beide jedoch wird es nun Zeit, weiter zu reisen – ganz langsam mĂŒssen wir uns auf den Heimweg machen!