Die Algarve westlich von Quarteira

Samstag, der 18.3.

beginnt mit

und

Also fahren wir los……nach Westen!

Nun, hier müssen wir dann mal anhalten…… bei so nem Schietwetter braucht man dringend Vitamine!

Neeeeiiiin, bei den Backöfen halten wir nicht an…….ganz bestimmt nicht, denn so ein Teil passt zwar sehr gut in unseren Garten, aber nicht in unser Wohnmobil!

Der ist ja hübsch!

 

 

Wir kaufen irgendwo bei Lagos ein, und suchen einen Platz für uns, der eventuel zum „Stützpunkt“ für ein paar Tage und ein paar Ausflüge werden könnte.

Also durchforsten wir unsere Reise- bzw SP- und CP-Führer, fragen google, und finden einen Platz bei Alvor, der recht ansprechend klingt.

Klingt …..aber nun wirklich nicht so aussieht. Weit ab vom Meer, verschlossen wirkend…… neeee, das ist nichts für uns.

Also gondeln wir durch Portimao, und über die Brücke nach Ferragudo, weil ich etwas von einem SP in Ferragudo, das wir als malerisches Nest in Erinnerung hatten, gelesen habe.

Zum einen ist Ferragudo im Regen und in der Vorsaison weder malerisch noch in irgendeiner Form reizvoll, zum zweiten ist der SP ein leerer Bauplatz, auf dem man bestenfalls  „geduldet“ wird.

Auch nichts für uns!

Zurück durch Portimaio, da soll doch noch ein Campingplatz auf der anderen Seite  sein, zwar teuer, aber egal, wir suchen so ganz langsam ein Plätzchen zum Entspannen. Unsere Laune ist auch nicht mehr so unbedingt die beste!

Wir finden den Campingplatz und parken vor der Rezeption, in der zwei gelangweilte , aber sehr gepflegte junge Damen ihre Fingernägel gerade auf den neuesten modischen Stand bringen und uns ganz offensichtlich als Störung empfinden – jedenfalls schauen sie uns an wie etwas sehr nasses, nicht vorzeigbares…..was nach den wenigen Metern vom Wohnmobil zur Rezeption im strömenden Regen wohl auch zutreffend war!

„Wir suchen einen Platz für ein Wohnmobil, zwei Erwachsene, mit Elektrizität, ah ja, und zwei Hun…..“ ——„Hunde sind hier nicht erlaubt“ – und schon schliesst sich das Glasfensterchen wieder und wir stehen weiter im Regen!

Okay, dann nicht.

Versuchen wir mal den Stellplatz am Strand von Alvor.

Alvor ist ein Touristendorf, hat auch ein Tauchzentrum, also durchaus einen „POI“ (Point of Interest) für Gesine. Der „POI“ hat saisongemäss geschlossen, der Stellplatz ist eine einzige Schlammwüste auf dem ach so üblichen unbebauten Grundstück. Und voll. Man könnte ja noch einen Platz finden, in der Mitte, da, wo´s am matschigsten ist, aber nein danke!

Das Foto habe ich am nächsten Morgen gemacht, da hatte sich das Wetter beruhigt ….. weniger waren die Pfützen aber nicht geworden!

Der Platz ist nicht kostenlos…..nur für die V/E zahlt man schon 2 Euro, und für die Übernachtung ……ich weiss es nicht mehr, aber es war eh keiner da zum Kassieren, weder an der Einfahrt noch an der V/E!

 

Wir stellen uns auf den öffentlichen Strandparkplatz, der ordendlich befestigte Parkplätze bietet, zwar mit Pfützen, aber nicht matschig. Das Schild „Camping verboten“ ignorieren wir geflissentlich, so, wie es ungefähr 15 andere Wohnmobile auch tun!

 

Und nun reicht es uns für heute!

Es gibt wirklich Tage, die man aus dem Kalender streichen sollte – oder lieber doch nicht?

 

Am nächsten Morgen sieht die Welt doch schon wieder viel freundlicher aus!

 

Wir fahren weiter, an Lagos vorbei, wo wir einkaufen.

Dieser Storch hat sein Nest auf einem Mast auf dem Parkplatz des Supermarktes, in dem wir einkaufen.

 

 

Wir landen dann auf dem

 

CP Algarve-Turiscampo

wo wir erst mal für 3 Nächte einchecken.

und 60 Euro für diesen Zeitraum bezahlen.

Der Platz liegt an einer vielbefahrenen Strasse inmitten einer Wohnsiedlung und Feldern, aber recht ruhig.

Die Wohnsiedlung…….

 

Die Stellplätze im Bereich für „durchreisende“ sind recht eng, wer länger bleibt oder gar überwintert, bekommt zu anderen Konditionen grössere Plätze, auf Wunsch auch mit eigenem Frischwasseranschluss und Abwasseranschluss. Hier stehen viele, meist grössere Wohnmobile aus Frankreich, den Niederlanden, Grossbritannien und Deutschland, denen man ansieht, dass sie schon hier überwintert haben ….. Keile, Vorzelte, windgeschützte Sitzplätze, und meist ein kleiner Miet- PKW mit portugiesischem Kennzeichen verraten die „Überwinterer“!

Okay, kein Traumplatz für uns, aber eine ganz gute Ausgangsbasis für ein paar Ausflüge in die nähere Umgebung!

 

Heute abend haben wir uns diverse „Fertiggerichte“ aus der Küche des Supermarktes in Lagos warm gemacht …..aber irgendwie schmeckt uns das alles nicht so richtig. Falsch gewählt, oder falsch aufgewärmt oder ……neee danke!

Wir holen uns ´ne Pizza von der Pizzeria auf dem CP, die schmeckt gut!

 

Der Montag bringt gemischtes Wetter, recht viel Wind…….aber auch immer wieder sonnige Abschnitte.

Wir beschliessen erst mal, bis ans Ende der Welt, zum Cabo de Sao Vicente zu fahren.

Wiki sagt dazu:

Das Cabo de São Vicente [ˈkabu dɯ sɐ̃u viˈsẽtɯ] (Kap Sankt Vinzenz) bei Sagres in Portugal bildet gemeinsam mit der benachbarten Ponta de Sagres die Südwestspitze des europäischen Festlands. Die Algarve endet dort in einer felsigen, bis zu 70 Meter hohen Steilküste mit karger, baumloser Vegetation.

und hat natürlich recht……

Aber wenn man mal genau hinguckt, dann wachsen doch eine ganze Menge Pflanzen und Plänzchen auf diesem trostlosen Felsen!

und auch der blanke Fels ist beim genauen Hingucken nicht nur grau in grau!

 

Das Kap ist seit dem Neolithikum ein heiliger Ort, wie Menhire (Steinsetzungen) in der Umgebung zeigen. Zu Zeiten der Phönizier soll er der Gottheit Melkart geweiht gewesen sein. Die Griechen nannten den Ort Ophiussa (Land der Schlangen) und seine Bewohner Oestrimni (Bewohner des äußersten Westens), von den Römern wurde er Promontorium sacrum (Heiliges Vorgebirge) genannt, als magischer Ort am Ende der Welt, an dem die Götter wohnen und die Sonne im Meer versinkt.

Die Christen benannten die Küstenspitze nach dem Heiligen Vinzenz von Saragossa, einem Schutzpatron der Seefahrer. Der Legende nach soll dort im Jahr 304 der Leichnam des Märtyrers in einem Boot angetrieben und geborgen worden sein.

Auf dem Cabo de São Vicente befindet sich ein Leuchtturm, dessen Lichtkegel 32 Seemeilen (knapp 60 Kilometer) über den Atlantik reicht und der als der lichtstärkste Leuchtturm Europas gilt.

Der Ort wird per Bus von großen Mengen internationaler Touristen aus der umliegenden Algarve frequentiert, die das Kap via Sagres anfahren. Die Linie des größten Busunternehmens EVA fährt von Portimão über Lagos dorthin.

 

…..sagt alles Wiki!

Dort am Ende der Welt  gibt es auch die letzte Bratwurst vor Amerika…….

In der Homepage der „letzten Bratwurst“ steht:

Wir haben klein angefangen….

Unser erster selbstgebastelter Grillwagen (1996) stand noch nicht direkt am Kap sondern an der Zufahrtsstrasse zum Kap. Ein fahrbares Grillcabriolet aus einer verkürzten VW-Käferachse, aber immerhin schon mit Gefriertruhe.

Aber lest selbst weiter:

Die letzte Bratwurst vor Amerika

 

Natürlich sind die Möwen auf dem Cap zu Hause……und leben gut und frech von der „Letzten Bratwurst“!

Auf dem Weg zurück nach Sagres, wo wir einen von Gesines „POIs“ (Tauchzentrum) aufsuchen wollen, müssen wir ja auch unbedingt noch in ein oder zwei der üblichen Touristenfallen mit Andenken ohne Ende…….da keine Busse unterwegs sind, sind die Läden angenehm leer, allerdings auch die Regale, denn man hat noch nicht wieder voll aufgerüstet für die kommende Saison!

Sagres im Regen……..

Manchmal muss man sich die Welt mal aus einer anderen Perspektive anschauen …..warum nicht mal in einem Wassertropfen auf der Fensterscheibe?

Wir haben uns im Hafen einen Tee gekocht und ein paar Pasteis dazu gegessen – klar kam der freundliche Streuner dabei nicht zu kurz, er bekam zwar nicht von den Pasteis ab, aber ein paar Hundeleckerli ……

Die Kormorane steher eher auf Fisch!

 

Auf der Rückfahrt wurde das Wetter besser, die Regenpausen länger, und die Sonne kam häufiger hinter den Wolken hervor.

Also sind wir kurz entschlossen einem kleinen Schild namens „Praia“ gefolgt. Ab an den Strand!

Klingt so einfach, so ausgeschildert, so……..

und ist nicht ganz ohne, jedenfalls nicht mit einem Wohnmobil, das ja nun nicht unbedingt geländetauglich ist!

Gesine meinte, sie sei sich nicht sicher gewesen, ob auf den Brücken  wirklich immer alle 4 Räder auf dem Boden waren…….!

…aber was andere schaffen, schaffen wir auch!

Und es hat sich gelohnt!

Eine kleine Bucht mit Sandstrand ….. und ausser ein paar Surfern und einer Dame, die still auf einem Felsen sass und den Ausblick genoss, war niemand da!

: Und unsere große Maja bringt den „Klops des Tages“…….. sie tobt los, dreht Runden im vollen Galopp, rennt bei den Felsen, wo der kleine Bach mündet, ins Wasser……. und kackt!

Strandklo mit Wasserspülung!

Da sie (und wir) von der Dame beobachtet wurden, war uns das Ganze eher peinlich, aber die Strömung nahm die „Bescherung“ schnell mit weg……..

Wir hätten auch nichts bewirken können mit einer Tüte – sonst sind wir ja gewissenhaft, aber es ging ja viel zu schnell! Und hinterher schwimmen wäre auch nicht die Lösung gewesen!

 

Bei der Rückfahrt entdeckten wir dann auch in der Nähe der grossen Hauptstrasse N 125 bei Figueira diesen Stellplatz, der hier im Bild „Wohnwagenpark“ genannt wird.

 

 

 

Sowohl am Strand, wie auch auf dem „Wohnwagenpark“ standen Reise- Fahrzeuge, die oft nicht so ganz unter gängige „Weissware“ einzuordnen waren. Umgebaute Doppeldeckerbusse mit Sonnenterrasse auf dem Dach, wüstenfähige hochrädrige „Expeditionsmodelle“ in Tarnfarben, VW-Busse aus besten Hippizeiten, Flowerpower-bunte Fahrzeuge, umgebaute Kühllaster in psychedelischen Farben….. je weiter wir nach Westen kommen, um so „bunter“ werden die Fahrzeuge, und auch die Menschen in den kleinen Läden und Supermärkten am Strassenrand werden „vielfarbiger“, mancheiner würde sagen, „alternativer“.

Mir gefällt das sehr, ich mag „bunt“!

Am nächsten Tag stand dann bei recht schönem Wetter Lagos auf dem Programm!

 

Ausserhalb von Lagos, an vielbefahrenen Strassen, liegt der offizielle Stellplatz von Lagos, den wir aber nur von Ferne gesehen haben.

Lagos

 

Bei einem meiner Erkundungsgänge über unseren CP habe ich eine Ankündigung für einen Fado-Abend mit Büffet im Restaurant des CPs entdeckt – dort haben wir uns angemeldet, und sind ganz gespannt, was uns da so erwartet!

( 15 Euro pro Person plus Getränke)

 

Nun, als wir in den nicht sehr grossen Saal  mit den festlich gedeckten Tischen kamen  , wurden wir formvollendet an unseren reservierten Tisch geleitet. Man fragte uns nach unseren Getränkewünschen, und dann gingen wir zum reichhaltigen Büffet, das sowohl warme wie auch kalte portugiesische Speisen bot.Auch Suppen wie die bekannte Caldo verde und verschiedene Salate fand man auf dem Tischen. Ein separater Tisch war bereitgestellt nur für Nachspeisen….. süsse Nachspeisen sind eine portugiesische Spezialität und gehören einfach „dazu“!

Nach dem Essen kamen zwei Gitarristen und eine elegant gekleidete Sängerin in den Raum, und begannen nach einer halb englisch, halb portugiesisch vorgetragenen Erklärung des Fado zu musizieren.

 

Wiki sagt dazu:

Fado (portugiesisch Schicksal; v. lat. fatum = Schicksal, göttlicher Wille) ist ein portugiesischer Musikstil und ein portugiesisches Vortragsgenre, der/das vor allem in den Städten Lissabon und Coimbra beheimatet ist. Werke dieses Stils handeln meist von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten, und vor allem von der saudade. Der Fado enthält unter anderem arabische Elemente, viele Tonhöhensprünge, bevorzugt Mollmelodien und drückt jenes Gefühlsleben aus, das die Portugiesen miteinander verbinden soll.

Bekannte Künstler des Fado waren Amália Rodrigues, die noch immer als die Verkörperung des Fado gilt, Alfredo Marceneiro, Maria da Fé und Carlos do Carmo. Eine Bewegung der Erneuerung und/oder Verjüngung des Fados wird seit Anfang der 1990er Jahre angeführt von Mísia und Alexandra (Maria José Canhoto) und findet inzwischen auch in Cristina Branco, Mariza, Camané, Telmo Pires, Ana Moura, Dulce Pontes sowie Mafalda Arnauth viel beachtete Interpreten.

2011 wurde er in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.“

Wer mal reinhören möchte:

Barco Negro

Die Musik ist nicht unbedingt jedermanns Geschmack, meiner auch nicht,  aber schön und  interessant war der Abend auf jeden Fall!

Der eine Gitarrist benutzte eine Portugiesische Gitarre, oder auch Fado-Gitarre, ein sehr schönes Instrument!

 

 

Fado Gitarre

Die Portugiesische Gitarre (portugiesisch Guitarra Portuguesa) ist eine Cister, ein Saiteninstrument und Zupfinstrument aus der Familie der Kastenhalslauten. Sie ist von den Ausmaßen ungefähr ein Drittel kleiner als eine klassische Gitarre, hat einen birnenförmigen Korpus aus Holz und 12 Saiten aus Stahl. Die portugiesische Gitarre ist eher ein urbanes Musikinstrument, beheimatet vor allem in der Hauptstadt Lissabon und der Universitätsstadt Coimbra und wird hauptsächlich im Fado als Begleitinstrument, aber auch solistisch eingesetzt.

 

 

Caldo verde

Zutaten
  1. 600 g Grünkohl, (frisch oder TK, aufgetaut)
  2. 2 Zwiebeln.
  3. 2 Zehen Knoblauch.
  4. 600 g Kartoffeln.
  5. 3 EL Olivenöl.
  6. 600 – 750 ml Gemüsebrühe.
  7. Salz und Pfeffer.
  8. 400 g Chorizos.
Kochdauer: 60 Min.

Grünkohl putzen, gründlich waschen und klein schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen und würfeln. Kartoffeln schälen, waschen und würfeln. Mit Zwiebeln und Knoblauch in 2 EL heißem Öl unter Wenden 2-3 Min. glasig dünsten. Kohl bis auf ca. 100 g zufügen. 600 ml Brühe angießen und mit Salz und Pfeffer würzen. Suppe zugedeckt 15-20 Min. weich garen.

Inzwischen Chorizo häuten und in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden. Suppe nicht zu fein zerstampfen und abschmecken. Übrigen Kohl zufügen und zugedeckt weitere 5-7 Min. darin garen.

Wurst im übrigen heißen Öl 2-3 Min. von beiden Seiten anbraten. Suppe auf Teller oder Schalen verteilen, Wurst darauf anrichten.

Caldo Verde Rezept  von Lidl

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