Island Ăingvellir
06. Juni 2012 Â Â Â
Zum Standardprogramm eines Island Kurzbesuchs gehört der Besuch der SehenswĂŒrdigkeiten des „Golden Circle“.
Das sind die ThingstĂ€tte (Ăingvellir), die Geysiere und der Wasserfall Gullfoss. Und natĂŒrlich hat auch der Gastgeber der Konferenz es sich nicht nehmen lassen uns diese Schönheiten seines Landes zu zeigen.
Auf dem Weg zum ĂŸingvellir kommt man an einer Unzahl von SommerhĂ€usern vorbei, die nach Auskunft des Reiseleiters alle irgendwo an der FernwĂ€rme des nĂ€chsten Bauern hĂ€ngen, und deshalb auch im Winter zu nutzen sind. Die SommerhĂ€user gibt es in allen GröĂen bis hin zu 500m2. Die meisten davon liegen in ganzen Siedlungen im IslĂ€ndischen Wald. Der Wald Islands ist eigentlich mehr ein GestrĂŒpp, und man hat fĂŒr die Leute hier den Tipp parat, wenn sie mal im islĂ€ndischen Wald verloren gehen, dann sollen sie sich einfach mal hinstellen, schon wissen sie wieder wo sie sind.
Es gibt in Island inzwischen auch einige kleine NadelwĂ€lder. Allerdings kĂ€mpfen NaturschĂŒtzer dagegen an, weil sie der Meinung sind, dass Nadelgehölz keine in Island heimischen GewĂ€chse sind, und damit auch die Vögel mit diesen BĂ€umen nichts anfangen können. UrsprĂŒnglich soll Island hauptsĂ€chlich BirkenwĂ€lder gehabt haben, die aber durch Beweidung fast komplett verschwunden sind.
AuffÀllig sind in Island die Unmengen von Lupinien, die wohl besonders geeignet sind NÀhrstoffe in den kargen Boden zu bringen
Fast alle SĂ€ugetiere, mit Ausnahme des Polarfuchses wurden von Siedlern auf die Insel gebracht. Angefangen von MĂ€usen und Ratten, die mit Schiffen eingeschleppt wurden bis hin zu Rentieren, auf die es inzwischen eine Abschussquote gibt, weil sie ĂŒberhand nehmen.
Wirtschaftlich genutzt werden Schafe, Rinder und natĂŒrlich die Islandpferde.
Die Pferde werden hauptsĂ€chlich fĂŒr den Export gezĂŒchtet, aber auch geschlachtet und als Fleisch in alle Welt geliefert.
SelbstverstĂ€ndlich werden sie auch geritten und an Touristen vermietet. Man sollte dazu auf jeden Fall wissen: Die Einfuhr von eigenen Tieren ist in Island fĂŒr Touristen sehr schwer. Hunde mĂŒssen z.B. 8 Wochen vor der Einreise in QuarantĂ€ne. Und selbst das Mitbringen der eigenen ReitausrĂŒstung ist aus Hygiene-grĂŒnden sehr mit Auflagen verbunden.
Die erste Station auf dem Golden Circle ist Ăingvellir. Hier trafen sich ĂŒber Jahrhunderte einmal im Jahr die Menschen aus ganz Island, um als Parlament zu arbeiten. Und auch heute noch werden wichtige Veranstaltungen hier abgehalten.
Ăingvellir liegt auf der FlĂ€che zwischen der EuropĂ€ischen und der amerikanischen Kontinentalplatte, die hier auseinander driften, was regelmĂ€Ăig zu Erdbeben und Spalten im Gestein fĂŒhrt. Dieses Bild wurde von der amerikanischen Platte in Richtung europĂ€ische Platte aufgenommen.
Und so sieht Amerika von der Seite aus.
Aber nicht nur das Parlament traf sich hier, hier wurde auch Recht gesprochen und gleich vollstreckt.
MÀnner wurden als Höchststrafe enthauptet und Frauen
an dieser Stelle ertrĂ€nkt. Der Hauptgrund fĂŒr diese Strafe bei Frauen war ĂŒbrigens Inzest oder Kindsmord, meist an Kindern, die durch Inzest entstanden waren.
Und wo es etwas zu begucken gibt, gibt es natĂŒrlich auch Wohnmobile. An diesem Tag waren davon zwei sogar aus Deutschland
IslÀnder, die sich kein Sommerhaus leisten können gehen im Sommer halt auf den Campingplatz. Touristen stehen dann etwas einsamer: