Einlaufparade zum Hamburger Hafengeburtstag 2014 – und wir sind dabei und mittendrinne, auf der „Cap San Diego“!
Wie´s dazu kam?
Im Dezember, zu meinem Geburtstag, hatte ich ausdrücklich gewünscht, man möge mir bitte keine „Events“ schenken, denn die suche ich mir lieber selbst aus!
Als ich dann am Morgen meines Geburtstages in die Küche kam – Gesine war schon zur Arbeit – fand ich neben meiner Geburtstagskerze einen Briefumschlag und eine kleine Stoff-Eule – die ich später auf den Namen „Capsania“ getauft habe!.
Briefumschlag = Event…………..ich war so ein bisschen „sauer“ und hab den Umschlag erst mal ignoriert.
Nach einiger Zeit siegte jedoch die Neugierde, und ich hab ihn vorsichtig geöffnet. Als erstes lese ich: “ ….die Besatzungsmitglieder der Cap San Diego tragen alle rote Overalls…..“
Halt mal ………..“Cap San Diego“, das Museumsschiff im Hamburger Hafen? Auf der ich schon lange mal mitfahren möchte?
Genau die!
Der Umschlag enthielt zwei Karten für eine Fahrt auf der CSD, und nicht nur für irgendeine Fahrt, sondern für die Fahrt und Teilnahme zur Parade zum Hamburger Hafengeburtstag am 9. Mai 2014!
Ehrlich: ich bin wie ein Flummy in meiner Küche rumgehüpft vor Freude.
Und was schreibt mir zeitgleich meine Gesine per Mail?
„Wenn du sie nicht willst, können wir sie bestimmt versteigern!“
Ich und „nicht wollen“!!!!!!
Da wird ja ein Traum wahr!
Es ist mehr als 2 Jahre her…………………
Wir standen in Glückstadt und warteten auf die Fähre über die Elbe, und eigentlich wollte ich ja nur den Wohnmobilstellplatz von Glückstadt fotografieren, doch dahinter sah ich eine bekannte Silouette.
„Das ist doch die Cap San Diego? „
Und da hab ich wohl gesagt: “ Ach, da würde ich zu gerne mal mitfahren!“
Und die Meine hat es sich gemerkt und mir einen Traum verwirklicht!
(Danke, meine Liebste!)
Es dauerte natürlich sehr, sehr lange, bis es hiess: Der Mai ist gekommen………..!
Aber endlich war es so weit: am Donnerstag, dem 8. Mai, fuhren wir mit dem Wohnmobil auf den Knaus Campingpark in Hamburg, wo wir vorsichtshalber reserviert hatten.
Und noch mehr Infos unter
Unsere Hunde waren diesmal nicht mit dabei – unsere Tochter hatte sich lieberweise bereit erklärt, Hundesitter zu sein für 2 Tage!
Entgegen aller Vorhersagen war es zwar kühl, aber trocken, nur abends regnete es ein wenig.
Abends servierte Gesine dann ein lecker Hühnerfricassée auf Reis, und voller Spannung auf den kommenden Tag gingen wir früh zu Bett.
Das Taxi sollte uns um 8.50 am CP abholen und zur Überseebrücke, dem Liegeplatz der CSD bringen – so war das mit der Taxigesellschaft abgesprochen, die meinte, dann wären wir pünktlich so gegen 9.30 Uhr an Bord.
Der Taxifahrer war schon da, als wir zur Rezeption kamen, meinte aber gleich, wir würden das zeitlich gar nicht schaffen……….es sei viel zu viel Verkehr und viel zu viele Baustellen! „Die Zentrale weiss halt nicht, was auf den Strassen los ist“ waren seine Worte!
Er bot uns aber an, uns zur nächsten U-Bahnstation zu bringen, mit der Bahn würden wir es bestimmt noch schaffen.
Wer meine Angst und Abneigung gegen jeden öffentlichen Nahverkehr und U-Bahnen im besonderen kennt, dem wird spätestens jetzt klar, wie sehr ich mich auf die CSD freue……….ich hab sofort zugestimmt , mit der Bahn zu fahren!
9.43 kamen wir dann aus der U-Bahnstation“ Landungsbrücken“ rausgeschossen und rannten los – wir hatten ja noch 800 m Slalomlauf zwischen vielen Menschen, Festbuden und Lieferautos, die die „Festmeile“ bestückten und aufbauten, vor uns!
Aber wir haben´s geschafft …………. pustend und schnaufend kamen wir noch rechtzeitig an Bord!
Und dann dauerte es auch gar nicht lange, bis die Schlepper die CSD vom Anleger weg zogen und unsere Reise elbabwärts begann!
Ach ja………..diese nette Dame war meine Reisebegleiterin!
Zu dem Zeitpunkt war es trocken, leicht windig, und ab und an kam sogar mal die Sonne durch!
Und noch ein paar Infos für Interessierte:
Als wir an Bord kamen, bekamen wir Gutscheine für Kaffee und Kuchen, zwei Soft Drinks, und einen Snack . Zusätzlich gab´s für jeden ein Mittagessen an Bord – was das war, weiss ich nicht!
Kaffee und Kuchen waren gut, und die Snacks ( belegte Brötchen) waren lecker und frisch.
Wenn die Gutscheine aufgebraucht sind, kann man alles auch problemlos gegen „bares“ kaufen!
Am frühen Nachmittag beschlossen wir, ein Glas Prosecco zu trinken – Auto fahren müssen wir heute ja nicht mehr, und der schöne Tag ist einen Secco wert!
Also sind wir in die gemütlich Bar, und haben dort bestellt.
Das Glas bzw der Plastikbecher ( aus Sicherheitsgründen) kostete 5 Euro………………hmmmm, nicht wenig, aber egal, doch dann ……………. das war ein Viertelliterbecher, bis oben hin gefüllt mit einem hervorragenden österreichischem Prosecco! Da kann man nicht meckern!
Und um das Bierchen oder den Prosecco wieder los zu werden – es stehen ausreichend viele und saubere Toiletten zur Verfügung!
An Bord sind wenige Räume verschlossen. Alles, was interessant ist – Brücke, Funkraum, Maschinenraum, Messe etc – ist offen, und man kann reingehen und sich umschauen ( was bei Regen, als sich alles auf Brücke drängte, den Lotsen schon ein wenig nervte).
Nur Bug und Heck sind , solange die CSD noch an Schleppern „hängt“, aus Sicherheitsgründen gesperrt, und der Bereich, in dem der Kran für die Gangway beim Ab- und Anlegen arbeitet, ist während dieser Zeit ebenfalls gesperrt.
Ansonsten – „open ship“!
Die CSD war übrigens an diesem Tag mit 500 Passagieren voll ausgebucht! Schon Wochen vorher war kein Ticket mehr zu bekommen!
Das gibt natürlich Gedrängel …………. vor allem, wenn´s regnet, oder beim Einlaufen auf Brücke, oder…………oder!
Aber man findet auch immer wieder ruhige Eckchen, wo man mal ganz einfach den Ausblick in Ruhe geniessen kann.
Im Schiff ist Rauchen verboten, an Deck ist Rauchen überall dort erlaubt, wo sich Aschenbecher befinden – und davon gibt´s viele! Rote Konservendosen, seemännisch geschickt mit einem Metallbügel über eine Reling gehängt oder sonst wie befestigt!