So, wir haben langsam gewendet, und es geht ebenso langsam wieder Richtung Hamburg.
Aber noch immer ist das alles eine kleine Ansammlung von Schiffen, Seglern und ……………aber beim besten Willen keine Parade!
Und dann kommt noch einer von achtern ……….einer kommt uns entgegen und ordnet sich hinter uns ein ……….und noch einer……………..!
……..und noch einer!
So ganz langsam wird´s auch echt regnerisch – immer mehr Wasser kommt von oben!
Na, egal, wir lassen uns die gute Laune nicht verderben, haben ja beide eine Regenjacke an und können einiges ab!
Aber manchmal sind die lieben Mitmenschen doch recht heftig nervig!
Familienstammsitz
Da ganz oben:
…..also ganz da oben unter der linken zeltähnlichen Persenning auf dem Pooldeck (ja, da ist ein Pool. Ein richtig netter Pool sogar) gab´s Kaffee und Kuchen und ´nen Bier und Brötchen. Und regengeschützte Tische und Stühle.
Eine wohl CSD-erfahrene Familie muss schon gleich zu Beginn der Reise dort einen Tisch für sich in Anspruch genommen haben – einen Tisch mit super-Ausblick, windgeschützt und dank der Persenning regengeschützt.
Klar verlässt man so einen Platz nicht, ohne einen „Platzhalter“ hinzusetzen und die anderen Stühle mit Mützen und Jacken eindeutig zu belegen!
Erst sassen da drei Damen ……….. als die dazugehörigen Herren vom Schiffsrundgang zurück kamen, gingen die Damen on tour, und zum Schluss sass da nur noch ein Herr, der den Familienstammsitz vehement gegen alle verteidigte, die vielleicht auch mal irgendwo im Trockenen sitzen wollten.
Und natürlich muss man auch einen heruntergefallenen Plastikbecher nicht aufheben – wofür hat man denn Personal!
So typisch „deutsch“ …….. man legt sein Badehandtuch schon morgens um 7 Uhr auf die Liege am Pool………!
Wir hatten dort auch ein Plätzchen gefunden, um den müden Füssen ein wenig Entspannung zu gönnen.
Zwar ohne Ausblick, aber ……………….. irgendwann muss man mal sitzen können!
Plötzlich gab es einen Knall – die recht grosse Spannschraube aus Stahl, die das Stahlseil der Persenning hielt, hatte altersgemäss einfach mal „aufgegeben“ und war zerbrochen. Und nun schwang die Persenning mit dem Stahlseil und dem Rest der Spannschraube recht gefährlich hin und her!
Wiki : Danke für das Bild!
Also echt – es ist schon eine Zumutung, wenn einem dann ein Besatzungsmitglied klar macht, man solle den Bereich des herumschleudernden Stahlseils mit dem recht gefährlich dran hängenden Rest der Spannschraube verlassen – man verlässt doch den Familienstammsitz nicht einfach so nur wegen ein paar Widrigkeiten! Da wehrt man sich doch lange – gegen jede Vernunft!
Uns hat´s amüsiert.
Und irgendwie hatten wir so den Hintergedanken: Recht geschehen!
Nein, wir sind nie gehässig – wir doch nicht!
Zwei Decks tiefer gab´s auch immer mal wieder Live Musik. Sänger – Gitarre – Muntere Moni …. ne, halt, Mundharmonika, Schifferklavier und noch einiges mehr.
Nicht ein Shantychor, irgendwie auch keine eingespielte Band …….. eher ein paar Musikbegabte, die zusammen schon ab und an gespielt haben und halt einfach Freude an der gemeinsamen Musik haben!
Machte Spass, zuzuhören- besonders schön war eigentlich, als zwei dieser Musikbegeisterten sich an einem relativ stillen Plätzchen und zufällig in unserer Nähe trafen und gemeinsam was Neues einübten und mehr oder weniger improvisierten! So was mag ich immer ganz besonders!
Aber die kleine musikalische Truppe schaffte es, dass man das Schietwetter vergessen und lachen konnte, oder mitsingen konnte …………und das alles, ohne nun so krampfhaft organisiert oder durchgeplant zu wirken!
War echt gut!
So, aber zurück zur Parade, die bisher eigentlich nicht so wirklich beeindruckend war, aber ………………………
es wird ja!
So gaaaaaaanz langsam wird´s beeindruckend!
Und wie sieht´s eigentlich vor uns aus – Richtung Hamburg?
Und um uns herum?
„Let´s get loud!“
Hört mal hin! Ton einschalten!
Macht echt Laune!
Hier sind sehenswerte Bilder des Seenotrettungskreuzers “ Hermann Marwede“ !
Das Foto mit den Wasserfontainen direkt vor der „Cap San Diego“ ist toll!
Das ist ein Schaufelraddampfer!
Immer wieder Regenschauer – aber wir lassen uns ja die Laune nicht verderben!
Allerdings friert Gesine dann doch. Ich erinnere mich daran, im Souvenirshop Fleecejacken gesehen zu haben …………………. der Tag hat ´ne Menge Geld gekostet, und es wäre jetzt echt Blödsinn, sich die Freude und den Spass zu vermiesen, nur weil man friert und das Geld für eine zugegebenermassen überteuerte Jacke nicht ausgeben will! ( Der Gewinn aus dem Shop geht übrigens ohne wenn und aber direkt in den Erhalt und Unterhalt der CSD)
Also haben wir eine dieser Jacken gekauft – und schon war auch die Meine wieder fröhlich, weil sie nicht mehr so frieren musste!
Geiz ist nicht immer geil!
Viel zu schnell vergeht die Zeit………………schon sind wir wieder in HH!
Und die CSD versucht, in dem Gewusel zu wenden!
Geht der denn gar nicht aus dem Weg?
Was höre ich den Lotsen sagen?
„Der Schlepper Wilhelmine kann uns den Weg freispülen!“
Mit Hilfe zweier Schlepper nähert sich die CSD ihrem Liegeplatz – allerdings muss sie ein wenig warten, weil da noch so was grau-militärisches im Weg ist………………..
Doch dann wird sie ganz langsam, aber sicher zu ihrem Liegeplatz manövriert!
Sie wird nicht mit Leinen, sondern mit einer Art „Klammer“ festgemacht.
Und schon schwebt der Haken vom Gangwaykran herab………….
So………..die Gangway ist fest und gesichert………………..und unsere Reise ist vorbei!
Wir verlassen das Schiff ….. ein wenig traurig, mit runden, müden Füssen.
Und unendlich vielen Bildern im Kopf!
Die U-Bahn bringt uns zum Hauptbahnhof, und dort finden wir ein Taxi, das uns zum Campingplatz zurück bringt!
Dort geniessen wir noch eine Flasche guten Sekt …………………!
Und Gesine bereitet noch rasch kleingeschnittenen Kaninchenrücken in Salbei-Sahnesauce auf Nudel zu.
Und dann fallen wir müde und erschöpft in die Betten………………….aber in unseren Träumen ziehen die ganze Nacht lang sehr sehr viele Schiffe an uns vorbei!
Mit vielen Schiffsbildern der Cap San Diego geht es hier weiter