Ost-West Reise

Donnerstag, 26. August

Wie immer beginnen wir den Tag gemĂĽtlich und ohne Hektik – mit Tee im Bett, nach dem Anziehen Hundespaziergang im Wald, dann ein gemĂĽtliches FrĂĽhstĂĽck……. und dann verabschieden wir uns mit Bedauern von diesem schönen Platz.
Wir wollen ja unbedingt nach Ullared – zum  „Gekas“ Einkaufszentrum ……aber davon später!

Erst mal fahren wir gemĂĽtlich  ĂĽber Kalmar-Nybrö – Väyjä – Alvesta nach Värnamo

Unterwegs machen wir mal Halt auf einem der schön gelegenen Rastplätze.
Sehr gut, dieser Rastplatz : Toiletten, sogar eine Behindertentoilette, Sitzbänke und Holztische , sogar ein kleiner Steg auf´s Wasser des Sees ….. ein perfekter Platz fĂĽr eine Rast und einen Spaziergang!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier auf der Strasse in den ausgedehnten Wälder liegen immer mal wieder tote Tiere am Strassenrand.
FĂĽchse, Hasen, Igel, Waschbären …… halt mal, Waschbären? Gibt es die hier in SĂĽdschweden ĂĽberhaupt?
Abends fragen wir mal Freund „Google“, der uns sagr, es gibt wohl keine Waschbären in Schweden, aber Marderhunde, die dem Waschbären auf den ersten Blick gar nicht so unähnlich sind!
Naja, und mehr als einen „ersten“ Blick hatten wir ja nie auf die kleinen toten Geschöpfe am Strassenrand!

Marderhunde!

(Danke, Wiki!)

 

 

 

In Värnamo geleitet uns das Navi gleich zum

CP Värnamo Camping

Mitten in der Stadt, vom Stadtzentrum nur durch einen kleinen Fluss getrennt, und dennoch im GrĂĽnen!

 

Wir dürfen uns ein Plätzchen aussuchen und fahren langsam eine Runde über den CP.

„Da, guck mal, da sieht´s gut aus!“

Ă„h, neeeee, lieber doch nicht!

Ich mag ja nicht oft ĂĽber andere Camper lästern …… aber wenn ich am hellen Nachmittag um halb drei eine Gruppe Männer in Rippenunterhemden und Jogginghosen  an einer Bierzeltsitzgruppe sehe, die  Jägermeisterfläschchen und Bier vor sich stehen haben, und wenn ich dann noch den Deutschen Schäferhund im Käfig im  zugegebenermassen offenen Auto sehe, so ist das nicht gerade die Gesellschaft, in deren Nähe ich mich gerne stelle!

Vorurteile, ja, ich weiss…….

aber wir finden dann doch noch ein Plätzchen für uns!
Etwas abseits, im GrĂĽnen!

 

 

 

Gleich beim CP, am hinteren Ausgang, beginnt ein richtig schöner Spazierweg, zuerst immer am Fluss entlang, dann durch den Wald, um einen kleinen Sportplatz herum und am Wald wieder zum CP zurĂĽck – also ideal fĂĽr Hunde und ihre Besitzer!

Und wenn man ĂĽber die kleine BrĂĽcke am CP geht, ist man fast in der Stadtmitte – obwohl man auf dem Platz davon nichts merkt!
Aber es ist recht kalt hier – am Morgen haben wir nur 7 Grad draussen!

 

 

 

 

Freitag, 27.August

Heute fahren wir nach Ullared, in´s Kaufhaus „Gekas“

Wir haben viel davon gehört und gelesen ….. 3 Stunden Wartezeit, bis man eingelassen wird, weil´s so voll ist ……Busladungsweise kommen die Besucher ……. an manchen Tagen unerträglich voll ……. gigantisch …….muss man gesehen haben ………all das und viel mehr haben wir bei unseren „Recherchen“ herausbekommen.

Erst mal fallen einem die Wegweiser auf ….. fĂĽr PKW, fĂĽr Busse, fĂĽr Gespanne, fĂĽr Womos…….fĂĽr jeden etwas!
Auch einen „Gekas-Camping“ gibt es fĂĽr die, die hier ĂĽbernachten wollen. Er liegt etwas abseits in einem kleinen Tal an einem FlĂĽsschen, sehr ruhig und ländlich. Gar nicht so schlecht!

Und dann staunt man nur noch über die riesige Anzahl von Parkplätzen, die sich um ein gelb gestrichenes Einkaufszentrum, das aus mehreren Gebäuden besteht, herum gruppieren!
Wir parken unser Zuhause auf dem kostenlosen Wohnmobilparkplatz und wandern zu den Gebäuden  hin. Das erste, das wir betreten, ist recht leer. Mehrere Boutiquen, ein paar Schuhläden ….. nichts besonderes.
Etwas enttäuscht gehen wir wieder raus und schauen uns um. Da entdecken wir, dass wir nur in einem Gebäude mit Geschäften sind, die sich dem Gekas mehr oder weniger angegliedert haben. Das „Gekas“ selbst ist ein grosser, zweigeschossiger Bau, aus dem Menschen mit unwahrscheinlich grossen und unwahrscheinlich vollgepackten Einkaufswagen strömen.
Nun schauen auch wir uns nach einem Einkaufswagen um.
Es gibt hunderte, wenn nicht gar tausende von ihnen – die Einkauswagenunterstände sind so gross, wie wir es noch nie erlebt haben!
Ein riesiger Gabelstabler brettert zwischen den parkenden PKWs hindurch, beladen mit einer Metallplatte, auf der wiederum dutzende von Einkaufswagen stehen.
Alles hier ist gross-grösser-am grössten ….. wie unsere Augen, die auch immer grösser werden!
Auch die Anzahl der öffentlichen Toiletten ist gigantisch – wir bekommen so eine Ahnung, was hier an manchen Tagen los sein muss!

Heute jedoch ist es nicht voll – gut besucht ja, aber nicht unangenehm.
Und so gehen wir ins Kaufhaus hinein.
Man bekommt dort eigentlich alles, was man so braucht, Bekleidung, Schuhe, Kosmetika, Wäsche, Tischwäsche, Haushaltswäsche wie Handtücher etc, Gardinen, Lampen, kleine Teppiche, Reinigungsmittel, Sportutensilien, und Lebensmittel, allerdings nur verpackte Ware oder Dosenware.
Die Preise sind sehr niedrig, was natürlich erklärt, warum die Menschen dort in riesigen Mengen einkaufen.
Nun, wir stöbern ein wenig bei Damenbekleidung und Wäsche, finden noch ein paar Kleinigkeiten als Mitbringsel unter Haushaltwaren und Geschenke, und stellen uns  mit relativ leerem Einkaufswagen an einer der über 80   (!) Kassen, von denen heute aber nur ungefähr 20 geöffnet sind, an.

Langsam bummeln wir danach zum Wohnmobil zurück, zwischen Gebäuden hindurch, die von Hihg Tech bis Bücher, von Adidas bis  Kevin Klein alles mögliche bieten.
Wir haben runde Füsse, und sind immer noch über die Grösse des Geländes und vor allem den Beliebtheitsgrad völlig erstaunt!

Sollte man sich das antun? Nun, wenn man auf Reisen mit einem Kleinsthaushalt unterwegs ist, ist ein Grosseinkauf, der durchaus lohnend ist, nicht sehr sinnvoll – niemand, der auf Reisen ist, kauft 5 Pakete KĂĽchenrollen, nur weil sie so  besonders preiswert sind.
Für Familien, die im näheren Umkreis leben, lohnt sich ein Wocheneinkauf oder sogar Monatseinkauf dort ganz schnell.

Aber als Reisender – sollte man das „Gekas“ in Ullared einfach mal erlebt haben!

Auf der gemĂĽtlichen Fahrt von Värnamo nach Ullared kamen wir durch ein Städtchen namens „Skeppshult“.
Der Name  sagte mir erst mal gar nichts, lässt aber bei Star- und Hobbyköchen oft die Augen leuchten!
Mir fiel nur ein Plakat auf – mit Pfannen und Töpfen ….. und ich Dussel sag auch noch gedankenversunken so was wie :“ Da gibt´s wohl ´nen Fabrikverkauf von Pött und Pann, hier in Skeppshult“!
Im gleichen Moment reisst Gesine das Womo rum, ab in die nächste grosse Einfahrt, so eine Fabrikhalle …… ich verstehe gar nichts mehr…… bis mir der Groschen fällt.
Gesine ist ja nun auch begeisterte Köchin, und ihre absolute Lieblingspfanne hat sie vor drei Jahren in Schweden auf einem Flohmarkt erstanden ….. die Pfanne war auch eine echte „Skeppshult“!
NatĂĽrlich gibt es kein Halten mehr, da mĂĽssen wir hin!
Hätte ich doch nur was von „blĂĽhenden Apfelbäumen “ oder so vor mich hin gebrummelt!

Aber nein, ich musste ja  „Skeppshult“  sagen!

Die Pfannen sind zwar wunderschön, aber so schwer, dass sie fast waffenscheinpflichtig sind, und auch die Töpfe …..okay, die kann man wenigstens mit zwei Händen tragen!

Kleine Spiegeleierpfannen, eine für zuhause, eine für´s Womo. Ein neues
Eierkochtöpfchen. Eine gusseiserene Grillplatte auf eigenen FĂĽssen, die man auf´s offene Feuer stellen kann. Dit und dat,  und wieder wird die „Mitbringselkiste“ im Womo etwas voller!

Das hĂĽbsche gusseiserne Waffeleisen war mir allerdings als pure Dekoration fĂĽr die KĂĽche denn doch zu teuer – ich habe es dann später auf einem Flohmarkt fĂĽr ein Drittel des Preises bekommen!

 

 

 

 

 

 

Wir fahren weiter nach Westen und quartieren uns fĂĽr die Nacht auf dem

CP Björkängs Havsbad   ein.
Wir zahlen 175 kr. fĂĽr diese Nacht – auch hier kosten Hunde nichts extra

Schon beim Check-in wird uns klar: nur fĂĽr eine Nacht …. wirklich nur eine Nacht!
Und dieser Eindruck bestätigt sich in den nächsten Stunden!

Ganz viele Dauercamper, die gerade wegen des bevorstehenden Saisonendes am Abbauen sind.
Der Platz parzelliert mit strengen Regeln, wie und wo man stehen darf. Fast jedes „GrundstĂĽck “ mit einem Sichtschutzzaun umgeben. Das ganze sieht aus wie ine Reihenhaussiedlung!

Wir bekommen einen bereits von einem Dauercamper geräumten Platz ganz vorne an der Düne und haben so zumindest zwischen den Dünen hindurch Blick auf´s Meer.

Welche Fähre ist das denn?

Ein bisschen suche …..und finden:
Varberg  ( ein bisschen weiter nördlich von hier) – Greena  (DK)

Da kommt uns so eine Idee……..!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier kennt jeder jeden …… und so fallen wir als Durchreisende fast schon  auf! Eine Frau kommt an unser Womo, begrĂĽsst uns und beginnt ein Gespräch. Sie ist Deutsche, mit einem Schweden verheiratet, lebt in Jonköbing, und sie kommen zwischen Mai und Ende August jedes Wochenende die 200 km vor dort zu ihrem „Wochenend-Wowa“ hier an die KĂĽste.
Überall wird gehämmert und abgebaut, die Akkubohrer laufen heiss, und Anhänger werden beladen mit den Sichtschutzwänden, mit Grillanlagen, Fahrrädern und vielem mehr.
An diesem WE werden diese ganzen „Zutaten“ nach Hause gebracht, und am kommenden WE trifft man sich hier zum Saisonende und nimmt dann auch den Wowa wieder mit nach hause oder bringt ihn ins Winterquartier.

Wir wollen mit den Hunden spazieren gehen ….. Hundeverbot am Strand.
Das ungefähr 100 qm grosse Hundeklo wollen wir unseren Hunden nicht antun.

Also wandern wir an den DĂĽnen entlang, bis wir einen  völlig leeren Strandabschnitt finden. Hundeverbot  bis zum   31.8.         Die paar Tage – ignorieren wir jetzt einfach mal und laufen mit den  Hunden ans Wasser.

Das Wasser ist sehr flach, und so können die Hunde dort gut herumtoben. Maja kann plantschen – sie schwimmt ja nicht gerne, und die kleine Juma kann tatsächlich ein bisschen schwimmen!

Leider sind viele stinkende Algen am Strand und im Wasser, und so riecht meine Kleine dann doch etwas sehr tierisch, als wir zum CP zurĂĽckkommen.
Ich versuche noch, im Laden Hundeshampoo zu kaufen, bekomme aber keines….. also muss Wasser reichen, und ich gehe mit Juma in die Hundedusche.
Klasse! Einfach nur Klasse!
Eine mit rutschfesten Fliesen belegte schräge Rampe fĂĽhrt in ein knapp tischhohes, gemauertes und ebenfalls gefliesstes Becken, vielleicht 30 cm tief. Eine abnehmbare Dusche mit  Einhandregler steht zur VerfĂĽgung, und eine Flasche Hundeshampoo auch!  (Ob die vom CP gestellt wurde oder ob die ein Hundebesitzer vergessen hat – ich hab nicht gefragt und mir ein paar Tropfen des Shampoos genommen).

Bald ist meine Juma sauber und frisch gewaschen – und ob dieser angenehmen Umgebung mit ihren Annehmlichkeiten konnte sie die Dusche richtig  geniessen!
Ich auch – ohne schmerzenden RĂĽcken vom BĂĽcken, ohne nasse Beine vom rumspritzenden Wasser!

So, nun ist die Ost-West-Durchquerung von SĂĽdschweden beendet, und wir wollen morgen weiter nach SĂĽden!