19. Januar
Am späten Vormittag fahren wir bei kaltem, aber trockenen Wetter hier los. Problemlose Fahrt, allerdings liegt immer mehr Schnee auf den Wiesen und Feldern, je weiter wir kommen. Die Strassen sind frei und trocken.
In Scharbeutz finden wir sogleich einen Supermarkt, in dem wir einkaufen können, und bald schon ist der Kühlschrank reich gefüllt!
Zu unserer Freude stellen wir fest, dass dieser Supermarkt auch an Sonntagen geöffnet hat…….. wir denken halt immer nur an eine Mahlzeit und sagen uns: Morgen kümmert sich morgen!
(SKY Supermarkt
Mo.-Sa. 9-21 Uhr, So. 10-19 Uhr)
Gegenüber befindet sich ein Baumarkt, der auch Gasflaschen führt.
Vor dem Supermarkt steht Samstags und Dienstags ein Fischhändler mit seinem grossen Wagen. Dort kaufen wir uns für´s Frühstück noch leckeren Fischsalat.
Ein anderer Kunde neben uns bestellt “ 100 Gramm Sechziger“ ……. was das wohl ist?
Irgendwie vergesse ich jedoch nachzufragen!
Der Platz liegt knapp 1 km vom Supermarkt entfernt, man läuft vielleicht 500 m bis zum nächsten Bäcker ( bei Gegenwind sind´s allerdings gefühlte 5000 m !) und bis zum Strand sind´s keine 100 m!
Die Übernachtung kostet 5 Euro, der Strom pauschal 1 Euro für 24 Stunden.
Der SP bietet Platz für mindestens 80 Wohnmobile.
Die V/E befindet sich auf der anderen Strassenseite, wo auch grosse Mülleimer stehen. Toiletten- und Grauwasserentsorgung sind kostenlos, Frischwasser kostet 1 Euro.
Eigentlich ist der Platz wohl parzelliert, aber bei der geschlossenen Schneedecke sieht man die Linien nicht, ausserdem stehen so wenige heute hier, dass es wirklich egal ist, wie und wo man sich hinstellt. Wir stehen so, dass wir vom Fenster auf der Fahrerseite in die Wiesen schauen können.
(das zweite Womo von rechts)
Wir machen noch einen Spaziergang zur Promenade und dem Strand – man fragt sich wirklich, wo man hier die Strandkörbe aufstellen kann, die im Sommer vermietet werden, denn der Strand ist sehr schmal …. zwei Handtücher quer, dann liegt das dritte schon im Wasser!
………aber es ist bitter kalt,
bei -5 Grad, und recht windig!
Sonntag. 20. Januar
Wir vertrödeln den Vormittag, kaufen gegen Mittag bei SKY ein und beschliessen dann, nach Pelzerhaken zu fahren, in der Hoffnung, dass dort der Strand „hundegerechter“ und leerer ist als an der Promenade des Strandbades Scharbeutz.
Also los……… geht gar nix! Wir haben uns festgefahren!
Mit ein bisschen „Geschaukel“ und viel Geschick schafft Gesine es denn doch, uns „los zu fahren“ !
Sind wir froh, dass wir in der vergangenen Woche noch neue Reifen bekommen haben!
Über kleine Strassen und durch Neustadt hindurch sind wir nach dem Einkauf – unter anderem haben wir einen Sack Streu-Granulat erstanden- bald in Pelzerhaken.
Einer der grossen Parkplätze direkt am Strand wurde liebevoll zum Wohnmobilstellplatz umgebaut, mit Stromanschlüssen, einem kleinen Kiosk, Duschen und Toiletten, sogar mit einer Hundedusche.
Der Platz ist wohl nicht zu Unrecht ein „Topplatz 2012“, aber leider ……..leider bis März geschlossen! Na top!
Aber der Strand ist wirklich wunderschön und fast menschenleer – wir können die Hunde von der Leine lassen!
Wir wandern am Strand entlang, bis uns klar wird, dass wir ja auch wieder zurück zum Auto müssen ………. gegen den Wind!
Zum Tee sind wir zurück in Scharbeutz.
Plötzlich sehe ich einen PKW suchend über den Stellplatz fahren ………. und schlagartig wird mir klar: der sucht uns!
Ich hatte nämlich vor unserer Abreise einen lieben Wohnmobil-Bekannten , der bei Lübeck wohnt, nach schönen Stellplätzen oder geöffneten Campingplätzen dort an der Küste gefragt und ihm erzählt, dass wir am Samstag dort eintreffen würden………… und nun macht er und seine Frau uns einen Überraschungsbesuch auf dem Stellplatz! Sogar meinen „Patenhund“ Pedro hat er zu meiner Freude mitgebracht!
Erst bei Anbruch der Dämmerung verabschieden sich die beiden von uns!
Was für eine schöne Überraschung, dieser unerwartete Besuch!
Neustadt……. bot ja auch noch einen netten Wegweiser!
Zum Aufnahmestudio der Filmserie “ Küstenwache“
Und auch hier noch ein paar Infos!
Montag, 21. Januar.
Eigentlich war ja heute der Besuch der Ostseetherme geplant, aber wir sind beide ein klein wenig erkältet, und so lassen wir das mal lieber !
Fahren wir doch mal nach Grömitz, schauen uns dort den Campingplatz „Mare“ an, der laut Internet geöffnet hat!
Aber erst mal kommt der Streusand zum Einsatz ! Unsere netten Nachbarn stecken fest!
Nachdem sie wieder halbwegs befahrbaren Boden unter den Rädern haben, bleiben sie abwartend stehen, um sich gegebenenfalls für die Hilfe revanchieren zu können!
Was durchaus Sinn macht. Auch wir stecken fest, und hier wirkt dann der Streusand nochmal ein kleines Wunder, vor allem aber wohl die Hilfe der jungen Frau, die unser Womo anschiebt und dabei vergnügt :“ Juchhu, ich bin Herkules!“ kräht!
Der starke Wind der vergangenen Nacht hat den Pulverschnee an manchen Stellen als dicke Schneewehen auf die Strasse gepustet. Oft ist die Strasse über weite Strecken frei, doch dann plötzlich …………. Schneewehen-Alarm! Im Schritttempo durch…………….und weiter geht´s!
Lustig: ein kleiner Schneepflug versucht, den parallel zu Strasse verlaufenden Fahrradweg frei zu schieben………..und ist dabei stecken geblieben!
Im Prinzip war das ganze Unterfangen zum Scheitern verurteilt, weil der Wind gleich neuen Schnee „nachlieferte“ und 100 m hinter dem feststeckenden Schneepflug alles schon wieder unbefahrbar dicht war!
Einen schneebedingten Unfall haben wir gesehen …… aber nichts schlimmes. Ein Wagen war von der Strasse abgekommen und auf dem verschneiten Acker gelandet………. ein bisschen Blechschaden, keine Verletzten.
Der CP „Mare“ in Grömitz war, wie befürchtet, absolut nichts für uns. Es soll dort in der Nähe einen SP geben, dort waren wir allerdings nicht, wir haben nur die Schilder gesehen. Der Innenstadt-SP von Grömitz ist ausgeschildert, ein abgetrennter Teil eines Grossparkplatzes, auf den Parkleitsystemschildern gut gekennzeichnet.
Der Strand ist wirklich sehr schön . Aber wieder mussten wir an den Rückweg gegen den Wind denken …………..puh, ist das kalt und windig, da friert man ja beim Laufen fest!
Zurück in Scharbeutz, fahren wir einmal um das Städtchen herum, und dann die als Einbahnstrasse ausgewiesene Strandpromenade entlang – mal sehen, was hier so geboten wird.
Nichts! Jedenfalls nichts, was uns irgendwie gefällt.
Die meisten Geschäfte sind geschlossen – Winterpause! Überall wird gebaut, vor die Häuser in der 1. Strandreihe wird irgendwie noch eine Häuserzeile davor gesetzt – die Bewohner werden sich freuen, so einen „stilvollen“ Betonklotz vor die Aussicht zu bekommen………..alte, gut erhaltene Villen werden abgerissen, um neuen „Condominiums “ und Appartements Platz zu machen…………. da bleibt nicht mehr viel übrigen von dem, was wohl früher mal ein gemütlicher kleiner Badeort war!
Zurück am Stellplatz, fährt Gesine erst mal eine ganz langsame Runde über den Platz……. um die Reifen abzukühlen!
Uns ist nämlich eingefallen, dass uns eine Freundin, die schwere LKWs nach Finnland fährt, mal erzählt hat, man müsse, wenn man nach längerer Fahrt auf Schnee und Eis parken will, erst mal die Reifen abkühlen. Wenn man , wie hier in gemässigten Breiten gewohnt, einfach einparkt, sind die Reifen warm. Steht man aber bei eisigen Temperaturen auf Schnee und Eis, schmelzen die Reifen eine „Kuhle“, die dann im Laufe der Zeit wieder friert.
Und dann kommt man am nächsten Morgen nur schwer wieder aus dieser selbst geschaffenen Eismulde heraus!
Wir lassen die Hunde im Womo auf dem Stellplatz und laufen zum Bäcker an der Promenade ……. wir haben Appetit auf ein Stück Kuchen!
Unterwegs entdecke ich mehrere Begrenzungspfosten am Strassenrand, die wirklich hübsch mit Krebsen und Fischen verziert sind!
„Möwenjagd“
von Jobsr Schlennstedt
ISBN 978-3-89705-825-5
„Haie“ in der Lübecker Bucht.
Endlich ist das Filetstück der Hansestadt an einen schwedischen Investor verkauft. Wirtschaftssenator Michael Sonntag feiert den Erfolg mit Parteifreunden in einem Lübecker Edelrestaurant. Doch am nächsten Tag ist er verschwunden. Was zunächst nur seiner Frau Sorgen bereitet, beschäftigt schon bald auch die Kripo- Kommissar Birger Andresen taucht immer tiefer in die korrupte Welt der Politik und Wirtschaft ein. Als am Priwallstrand eine Leiche angespült wird, geraten die Schweden ins Visier der Polizei. Andresen ermittelt auf Hochtouren zwischen Lübeck und Malmö – bis der Fall eine überraschende Wendung nimmt.
Als Nachtisch eine leckere Melone.
Dienstag, 22. Januar
Da unsere eine Gasflasche leer ist, gucken wir bei dem „Gastanke-App“ in Handy nach, wo die nächte LPG-Tankstelle ist…….. gar nicht weit weg. Unser Navi zeigt uns den Weg.
Doch leider leider …… existiert die Tankstelle nicht mehr, dort auf dem Gelände ist jetzt eine Spedition.
Laut „App“ ist die nächste Tankstelle in Travemünde.
Okay, fahren wir eben mal nach Travemünde, und auf dem Rückweg gehen wir in Timmendorfer Strand ins „Sea Life Center“, für das hier überall Reklame gemacht wird und für das wir auch einen 5Euro-Gutschein haben.
(Ganz nebenbei: den hab ich in einem Reklame-Prospekt des Sea Life gefunden. Den Prospekt hatte ich von einem kleinen Tisch mit den verschiedensten Reklame-Flyern am Ein/Ausgang des SKY-Supermarktes,)
Tanken klappt bestens – bei Temperaturen zwischen minus 3 und minus 7 Grad ist es beruhigend zu wissen, dass genug Gas in der Flasche ist!
In Timmendorfer Strand finden wir dank Parkleitsystem auch problemlos den Grossparkplatz Sea Life………. aber der scheint recht weit weg zu sein vom eigentlichen Sea Life Center!
Da ich aber weder Lust habe, mit Pumps endlos durch die Strassen zu wandern, aber auch nicht in dicken Fellstiefelns durch so ein Aquarium zu bummeln, versuchen wir , mit dem Womo näher ans Center ran zu kommen – ohne Beschilderung gar nicht so ganz leicht.
Und dann ……. Einbahnstrassengewirr, Baustellen, Umleitungen ……… wir gucken uns einmal kurz an, und fahren bei der nächsten Gelegenheit wieder aus Timmendorfer Strand hinaus!
Ohne weitere Worte haben wir beide entschieden:
wir kaufen beim SKY ein, und fahren dann weiter nach