Nach unserem Besuch im Wolfcenter fahren wir weiter nach Stove bei Drage an der Elbe.
Dort hat ein Bekannter und seine Frau auf dem Camping Stove Strand ein Mobilhome, in dem sie im Sommer leben.
Im Winter leben sie in ihrem Wohnmobil in Spanien.
Wir haben uns vor 10 oder mehr Jahren das letzte Mal getroffen, aber immer einen lockeren Kontakt zueinander gehalten.
Wir melden uns über FB bei den beiden, und werden herzlich zu ihnen eingeladen!
Also fahren wir zum
CP Stover Strand
https://www.camping-stover-strand.de/
und dort auf den Stellplatz direkt an der Elbe.
Nicht ganz billig…….24 Euro für uns plus Hunde plus Strom
Wir finden einen herrlichen Platz direkt in der ersten Reihe!
Die Elbe führt durch den extrem trockenen Sommer sehr wenig Wasser!
Erst mal machen wir einen kurzen Besuch bei M. und B., und verabreden uns zum Abendessen im sehr guten Restaurant beim CP.
Nach dem Essen bummeln wir, von den Freunden begleitet, zum Wohnmobil.
Schon während des Essens hatten wir Feuerwehrsirenen gehört und Blaulicht gesehen.
Mehrere Feuerwehrwagen fuhren Richtung Stellplatz und Bootshafen.
Der Grund?
Ein Binnenschiff war auf der Elbe bei Niedrigwasser festgekommen, und es wurde befürchtet, es könne Treibstoff auslaufen.
Boote werden zu Wasser gelassen, und wuseln um den Havaristen herum!
Kurz nachdem wir wieder am Wohnmobil ankommen, hören wir die Maschinen des Binnenschiffes heftig arbeiten….vorwärts, rückwärts, vorwärts …… und dann kommt es aus eigener Kraft frei!
Rasch löst sich der Trubel auf dem Wasser und an Land auf, die Feuerwehren rücken ab, und die Nacht ist wieder ruhig!
Am nächsten Tag fahren wir bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen weiter nach Dömitz.
Die neue Elbbrücke bei Dömitz……
Wir fahren erst einmal einkaufen in einem Supermarkt am Rande des Städtchens.
Hier ist man unfreundlich, der Markt veraltet und unschön, und die Kunden ……naja, irgendwo zwischen Hartz4 und Arbeitsamt. Die meisten Kleidungsstücke sind aus Ballonseide, die anderen scheinen aus den Altkleidersammlungen zu stammen. Nicht schön, und wir fühlen uns nicht wohl.
Wir „belauschen“ ungewollt ein Gespräch zweier Kunden, offensichtlich ein Pärchen:
Frau: “ Briochen ( Briochen gesprochen) wasn das?“
Mann: “ So’n französischen Krams, so Brioches (immerhin halbwegs richtig ausgesprochen ) „.
Frau:“ Aber was ist das?“
Mann:So n französischen Mist halt!“
Ende vons Diskussion!
Yep, manche sind dumm geboren und lernen auch nie dazu!
Trotzdem kaufen wir das Nötigste für ein Abendessen und ein Frühstück!
Dann fahren wir mit gemischten Gefühlen zum Stellplatz, der an der Mündung der Elde in die Elbe liegt.
Und sind positiv überrascht – er ist zwar sehr einfach ausgestattet, aber er liegt wunderschön direkt am Wasser, und wir finden auch mühelos einen Platz mit einer schönen Aussicht.
Der Wasserstand ist erschreckend niedrig, die Schiffahrt auf der Elbe ist eingestellt.
Im Hafen, direkt neben dem SP, wurde aus alten Speichern recht geschickt ein modernes Hotel gebaut, in dem sich auch die Rezeption des SP befindet.
Den Pool des Hotels darf man kostenlos nutzen!
Das Restaurant sieht gepflegt und gut aus.
Die Boote im kleinen Hafen liegen alle mehr oder weniger auf dem Trockenen!
Beim Staziergang entdecken wir die beeindruckenden Reste der alten Elbbrücke.
Die Elbbrücke Dömitz war eine 986 Meter lange Eisenbahnbrücke über die Elbe und gehörte zu den längsten Strombrücken Deutschlands. Das teilzerstörte Bauwerk liegt bei Dömitz und war Teil der Bahnstrecke von Wittenberge nach Lüneburg.
Die Eisenbahnüberführung wurde in den Jahren von 1871 bis 1873 als zweigleisige Brücke errichtet. Sie bestand am westlichen Elbufer aus 16 Vorlandbrücken mit Stützweiten von je 33,9 m. Das Flussbett wurde mit vier Brückenfeldern bei Stützweiten von je 67,8 m und mit einer Drehbrücke mit 2×18,2 m überspannt. Das östliche Vorland überbrückten weitere vier Brücken bei Stützweiten von je 33,9 m.
Der Berliner Ingenieur Häseler plante das Bauwerk, das Brückenbauunternehmen Harkort’sche Fabrik von Johann Caspar Harkort aus Duisburg errichtete es. Aufgrund der Nähe zur Festung Dömitz wurden der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft folgende Bauauflagen erteilt, um die Brücke gegen einen Elbübertritt des Feindes verteidigen zu können: Die Elbbrücke bei Dömitz darf höchstens 2000 Schritt von der Zitadelle zu Dömitz entfernt sein und muß eine Drehbrücke, ähnlich wie bei der Brücke zu Hämerten enthalten. Außerdem sind zwei Strompfeiler mit Demolierungsminen zu versehen und die beiderseitigen Zugänge der Brücke durch tambourartige Abschlüsse mit Wachtblockhäusern zu sichern.
Nach einem Luftangriff am 20. April 1945 stürzte der östliche Überbau vor der Drehbrücke in die Elbe. Weil das Bauwerk die innerdeutsche Grenze querte, unterblieb ein Wiederaufbau. Im Jahr 1978 wurden aufgrund von Einsturzgefahr die verbliebenen drei Strombrücken und deren Pfeiler abgerissen, 1988 folgte der östliche Abschnitt mit der Drehbrücke und den zugehörigen Vorlandbrücken. Heute existieren noch die 16 westlichen Vorlandbrücken mit dem zugehörigen Brückenkopf; sie stehen unter Denkmalschutz.
Im Jahre 2009 wurde die Brücke vom Eigentümer, der Deutschen Bahn, meistbietend zum Verkauf angeboten. Die Versteigerung der Brücke inklusive mehr als 70.000 m² Grundstücksfläche fand am 10. April 2010 in Berlin statt, das Mindestgebot wurde vom Auktionshaus auf 19.800 Euro festgesetzt. Den Zuschlag erhielt ein niederländisches Immobilienunternehmen für die Summe von 305.000 Euro.
Nach einem schönen Abemd und einer ruhigen Nacht fahren wir am nächsten Tag weiter Richtung Müritz.
Mal ganz ehrlich…… wenn man hier so durch die Dörfer fährt, hat man das Gefühl, zeitweise in einem Film aus vergangenen Zeiten geraten oder von einer Zeitmaschine zurück (nicht in die Zukunft) versetzt worden zu sein!
Es sind nicht nur die riesigen Felder, oder die Apfelbaumalleen…….. irgendwie kann man es schlecht oder schwer in Worte fassen, man kan auch irgendwie nicht richtig den „Finger drauf legen“, aber es ist „anders“, anders als….. ja, als im Westen.
Wir fahren weiter Richtung Müritz, und weiter im Reisebericht geht es hier