Endlich am Ziel ……………….!
Wir haben einen der wenigen Plätze „ergattern“ können, die einerseits ein wenig „Meer-Blick“ bieten, andererseits aber auch so fest sind, dass wir uns nicht festfahren! Viele Plätze hier sind nämlich sehr sandig, die Grasnarbe ist abgefahren, und da buddelt man sich mit einem Womo sehr schnell mal tief ein – es wäre ja nicht das erste Mal, dass wir abgeschleppt werden müssen!
Samstag, den 7. September, und auch den darauf folgenden Sonntag verbummeln wir mit Faulenzen, Hundespaziergängen, Faulenzen ………………
Samstag gibt´s Kalbsnierenragout auf frischen Bandnudeln Creme Caramel
Die Sonne scheint, aber es ist frisch und recht windig.
Sonntag geniessen wir Coquelet, gefüllt mit Hackfleisch , Kräutern und Möhren im Backofen gegart mit Sandmöhren und Rösti
Montag, 9. September
Gesines Sandalen haben Verschleisserscheinungen und müssen repariert werden. Wir erinnern uns: im Supermarkt in Auray gibt´s das Pendant zum „Mister Minit“. Also fahren wir hin, bringen die „Latschen“ zu besagten Mister, und kaufen auch gleich ein. Nebenan ist ein „Kiabi“ – Bekleidung zu moderaten Preisen………… den durchstöbern wir natürlich auch noch mal gründlich.
Dieses „Hündchen“ geht mit seinem Herrn Gassi!
Zurück auf dem CP, entdeckt Gesine, dass sich auch bei ihren Lieblingspumps die Optik zum negativen verändert hat ……… die Sohle löst sich ab, und da das Wetter nicht so sehr schön ist, beschliessen wir, am Nachmittag noch mal nach Auray zu fahren und auch diese Schuhe dem Mister Minit anzuvertrauen. Die Sandalen sind bereits fertig – fix isser ja, der französische Mister!
Ausserdem gehen wir noch in den Baumarkt nebenan ……… wir haben da so eine Idee, wie wir die Aufbau-Tür …………….aber dazu später! Das Comptoir de la mer reizt einfach zu sehr, diese unglaubliche Mischung aus Fachgeschäft für Bootsbedarf , Kleiderladen für Segler und Möchtegern-Seeleute, und Touristenfalle! Kaufen wollen wir hier natürlich nichts, nur stöbern! Plötzlich sehe ich ein gerahmtes Foto von einem Fischkutter „Retour de peche“. Es gefällt mir, sehr sogar. Ich gehe zu Gesine, und sage ihr: „Komm mal mit, ich muss Dir was zeigen!“ Sie antwortet: „Okay, aber ich Dir auch!“ Sie schaut das Bild an, und fängt an zu lachen …………………… genau dieses Bild, nur anders gerahmt, war ihr an einer anderen Wand des Ladens „in´s Auge gefallen“, und das war´s, was sie mir zeigen wollte! Natürlich sind alle guten Vorsätze vergessen, und wir kaufen eines der beiden Bilder!
Kalbsbries mit Baquette Crepes, gefüllt mit Schinken, Spiegelei und Käse ……………in der Bretagne auch „Crepe complete“ oder – weil eher herb und aus Buchweizenmehl „Galette complete“ genannt! Apfelpudding
Abends fällt mir der Kastenwagen auf, der neben uns steht! Der hat wirklich ringsrum Fenster ………..grosse Fenster! Ich finde das toll – ich würde ja am liebsten auch in einem „rollenden Glashaus“ fahren!
Am Dienstag müssen wir erst mal den neuen Lebensmittelladen “ Le Ty Frais“ im Nachbarort „beschnüffeln“. Was für ein schönes Geschäft, mit regionalen Produkten wie frischem Obst und Gemüse, einer eigenen Schlachterei , einer appetitlich aussehenden Käsetheke…….gefällt uns sehr gut!
Und nachmittags basteln wir an unserer Tür, damit die Zugluft keine Chance mehr hat und wir trotz offener Tür keine kalten Füsse bekommen!
So, Schluss mit Zugluft! Das Brett kann man ganz leicht herausnehmen – verstaut wird es bei Nichtgebrauch im linken Staukasten unter dem Lattenrost meines Bettes!
….die Halterung der Tür innen!
Lamm- und Rinderspiesschen vom Grill kleine Artichoken und ein Baquette Melonenbällchen
So, und da von gestern noch vier Galettes übrig sind, und wir noch Rinderhack und ein wenig Putenleber gekauft haben, bekommen unsere Hunde heute Abend Gallettes , gefüllt mit einer in der Pfanne gegarten Mischung aus Rinderhack, ein bisschen Putenleber und Fenchel, mit einem kleinen Schuss Creme Fraiche und ein paar Kräutern abgeschmeckt!
Mittwoch, 11. September
………..und es ist Markt in Carnac! Ob der Markt dort am Mittwoch genauso gut ist wie der am Sonntag, den wir in den vergangenen Jahren schon so oft besucht haben? Auf jeden Fall existiert der womogerechte Parkplatz noch ………… wenn man von La Trinité aus nach Carnac reinkommt, noch vor dem Marktplatz rechts rein, ein bisschen den Hügel rauf, und wieder rechts ………….. da stehen die Wagen der Markthändler, aber es ist Platz genug für Wohnmobile! Alle anderen Parkplätze sind abgeschrankt!
Gesine und ich bummeln über den Markt – mal sehen, was es heute zu Essen gibt! Gesine fällt ein: „Hör mal, ich hab im vergangenen Jahr an einem der Fischspezialitätenstände ein Schild gesehen, die boten da Cotriade an, die bretonische Fischsuppe, das Pendant zur Bouillabaisse, wollen wir mal danach suchen?“ Ja, klar! Woher wir die kennen? Nun, da gilt mal der alte Spruch: Lesen bildet! Lach!
Lesenswerte Urlaubslektüre! Jean-Luc Bannalec „Bretonische Verhältnisse“ Ein Fall für Kommissar Dupin amazon „Bretonische Brandung“ Kommissar Dupins zweiter Fall amazon Der Herr Kommissar ist eingefleischter Pariser, zwangsversetzt an´s Ende der Welt, in´s Finisterre nach Concarneau, und lernt nach und nach seine neue bretonische Heimat zu verstehen ……… und zu lieben! Seine „eingeborene“ Sekretärin hilft ihm sehr, und so ist es nur für ihn, aber nicht mehr für den Leser verwunderlich, dass er nach einer Tagesreise von der „Heimkehr in mein Concarneau“ spricht! Naja, und daraus stammt halt der Tip: La Cotriade ………… die bretonische Antwort auf die Bouillabaisse! Ach was ……… die da aus der Provence haben doch nur „abgekupfert“ …………die „Cotriade“ war zuerst da!
Die Cotriade verdankt ihren Namen dem bretonischen Wort “ Kaoteriad“ ( Inhalt eines „Marmite“, eines Kochtopfes mit Deckel). Interessanterweise gibt es einen spanischen Fischeintopf namens „Marmitako“………. der Kochpott mit Deckel war eines der ganz wenigen Kochutensilien, das die spanischen Fischer an Bord hatten! Und wir werden auf dem Markt „fündig“! Ein Spezi bietet Thunfischlasagne, und Cotriade an! Also die Bestellung: 2 Portionen Cotriade bitte! So, nun werden gewürfelte Fischstücke, mindestens vier verschiedene Sorten, in eine Plastikform gefüllt. Darauf kommen Muscheln, Garnelen, Krebse…………….und eine helle, ziemlich zähflüssige Sauce. Dazu die Anweisung: 20 Minuten bei ganz leichter Hitze erwärmen! Machen wir! Lecker! Danach noch ein bisschen Käse zu einer Scheibe Baquette und selbst gemachte Küchlein aus Weissbrot, Milch, Ei und Erdbeeren, im Backofen gegart! Was für ein Essen!
Und weil die Hunde uns ja so gottserbärmlich verhungernd angucken würden, wenn sie nur Hunde-Dosenfutter bekommen würden, besorgen wir noch………… ein bisschen was für die Leckermäuler! In Frankreich gibt´s so eine Art „Puffreis“ , säckeweise in den Abteilungen für Tiernahrung! Und nur Puffreis………………….neeee, da muss schon noch was leckeres dazu! Hühnermägen und -herzen, mit Rosmarin , Thymian und ein wenig Knoblauch und ein paar kleingeschnittenen Möhren in einem Hühnerfond gegart, und das Ganze dann auf dem „Puffreis“ serviert! Die beiden sollen ja auch nicht leben wie die Hunde!
Donnerstag, 12. September,
und wir haben Lust auf eine Tagestour………….ein klein wenig auf Bannalecs Spuren herumstreifen!
Von Locmariaquer aus fahren wir erst mal zur Autobahn bei Auray, fahren um Lorient rum, und weiter auf Landstrassen nach Pont Aven. Dann folgen wir den Hinweisen Rtg. Port Manech, das ebenso wie Pont Aven durch die Maler bekannt wurde, die hier lebten. Auf dieser landschaftlich reizvollen Strecke gibt es einen grossen, schön angelegten Stellplatz mit V/E in Neven, ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Pont Aven und Port Manech.
Leider hatten offensichtlich noch mehr Menschen die Idee, sich Port Manech mal anzuschauen…………… das Dörfchen ist rappelvoll, kein Parkplatz für unser Womo zu finden. Die Gassen sind schmal und zum Teil sehr steil, und so schlängeln wir uns wieder raus aus dem Städtchen, zurück nach Pont Aven, und fahren östlich von Pont Aven auf die D24. Eine wunderschöne Strecke, teils durch dichte Kastanienwälder, teils am Ufer des Belon entlang …….wir geniessen die Fahrt! In Le Poldue, einem kleinen Hafenstädtchen, finden wir einen fast leeren Parkplatz am Strand und nutzen ihn für die Mittagspause. Hundespaziergang am Strand mit Blick auf das gegenüber liegende Guidel Plages, Tee im Womo………………!
Langsam gondeln wir danach wieder zur nördlich gelegenen Autobahn zurück, umrunden Lorient, und biegen direkt hinter Lorient bei Hennebont nach Süden ab. Auf der D 194 geht´s dann über Merlevenez, Belz, Plouharnel ( wo wir noch dan Tageseinkauf erledigen) über Carnac wieder nach Locmariaquer, wo wir am späten Nachmittag eintreffen! Auf der gesamten Tagesstrecke haben wir in fast jedem Städtchen und Dörfchen Hinweisschilder zu Wohnmobilstellplätzen entdeckt!
Küchenmässig sind wir heute faul: Tortellini mit frischer Tomaten-Basilikum-Sauce mit Parmesan
Aber im Supermarkt haben wir was entdeckt: lila Kartoffelchips! Sehen seltsam aus, schmecken aber echt lecker!
Freitag der Dreizehnte – sollte ein lustiger Tag werden! Wer uns beide kennt, weiss, dass wir ziemlich „verspielte Mädels“ sind, und wer die Vorgeschichte unserer ja ganz normalen Ehe kennt, weiss, dass gerade für meine Gesine gilt: Spielen hält fit und fördert die Gesundheit! Und Frau will ja auch im Urlaub etwas Spass haben……………! Also suchen wir, neugierig wie wir nun mal sind, im Internet nach einem entsprechenden Spielzeugladen, und werden in Vannes „fündig“. Zwei Adressen werden uns angezeigt, die eine programmieren wir in unser Navi ein. Unsere Wahl fiel deswegen auf diese Adresse, weil sie im Gewerbegebiet Séne mit vielen Supermärkten, Baumärkten und ähnlichem liegt, wo man bestimmt leichter einen Parkplatz bekommt, als bei der zweiten Adresse direkt in der Innenstadt von Vannes. Ohne Navi hätten wir´s nicht gefunden. Der Place des Vosques liegt zwar völlig logisch an der Rue des Vosques, aber so verschlungen mit der Rue d´Alsace und dem Place d´Irlande und der Rue de…….. ohne Navi aussichtslos! Und Parkplatz…………als wir zum ´zigsten Male leicht gefrustet durch die engen Strassen mit ihren vielen Läden und Restaurants kurven, und schon auf dem Grossparkplatz des gegenüber liegenden Supermarktes ausweichen wollen, entdecken wir doch noch eine passende Parklücke für unsere „Kiste“ und stromern dann gemütlich zu Fuss zum gesuchten Spielzeugladen hin, der direkt neben einem Geschäft für Brautmoden zu finden ist.
Ein ausgesprochen schöner Laden! Ein schönes Ambiente, gute, ansprechende Beleuchtung, eine gekonnte Aufteilung in die Waren der verschiedenen Interessengebiete, und eine nette gepflegte Dame unseres Alters, die sich nach unseren Wünschen erkundigt. Als ich nur schweige, sagt sie mit einem „ich-hab-doch-für-alles-Verständnis“-Lächeln : „Nun, wenn Sie mir nichts sagen wollen…….“ Ich gestehe ihr dann, dass ich nichts sagen kann, ganz einfach, weil meine französischen Sprachkenntnisse nicht so weit reichen! Wir lachen alle drei herzhaft, und plötzlich klappt die Verständigung! Zwar mehr oder weniger durch Gestik, aber es klappt! Wir verlassen den Laden erst lange Zeit später, mit schweren Einkaufstüten, aber einem deutlich leichteren Bankkonto!
Ich hab mir doch tatsächlich eine entzückende kleine Badeente gekauft………….sie trägt unter anderem ein weinrotes Miederchen und einen farblich passenden Ball im Schnabel……….! I love my Duckie! Ich liebe lustige Badeenten!
——–unter anderen meine bretonische Badeente, die schon seit ein paar Jahren an meiner Badewanne sitzt! Und für eine liebe Freundin einen vibrierenden Massage-Pinguin ………… niedlich, das Kerlchen! Aber auch für diejenigen, die gerne mal „Räuber und Gendarm“ spielen, gab´s dort nette Spielsachen wie Handschellen und ähnliches, und für Kostümbälle aller Art und Themenrichtung würde man in diesem Laden ganz bestimmt die richtige Bekleidung samt passender Wäsche und den schicksten Schuhen finden! Tja tja, brave Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen zu Sophie Libertine
Lammrücken auf einer Gemüsemischung (Fenchel/Staudensellerie/Möhren) im Backofen gegart. Dazu Baquette und, da ich ja nie genug davon bekommen kann: Melone als Nachtisch!
Es ist trocken und warm, aber bewölkt und recht windig!
Der Samstag beginnt mit
und somit fallen unsere heutigen Pläne, mal mit dem Fahrrad in´s Dorf zu fahren, schlicht in´s Wasser! Nach dem leider unumgänglichen Hundespaziergang hängen die Regenjacken triefend in der Dusche! Wir faulenzen, lesen und lauschen dem Regen ………ja, ich weiss, unserem Freund Klaus läuft bei Gepladder auf dem Womo-Dach eine Gänsehaut den Rücken runter ….. hat doch so ein Gepladder bei ihm mal zu einem Totalschaden am Wohnmobil geführt!
Gegen Mittag klart es auf – nun haben aber alle Geschäfte in Locmariaquer geschlossen! Also fahren wir nach Auray und kaufen für´s WE ein.
In Auray entdeckt und schnell „geschossen“!
Boah, so ein Teil, einen Ford Capri in Gold, hab ich vor 40 Jahren gefahren! Schön, so was mal wieder zu sehen…………..da kommen Erinnerungenauf!
Nachmittags scheint immer öfter die Sonne, und am frühen Abend können wir schon wieder im strahlenden Sonnenschein am Strand spazieren gehen!
Als wir nachmittags so faul im Womo sitzen, alle Türen und Fenster offen, parkt 2 Plätze weiter parallel zu uns ein Womo ein. Gesine sagt: guck mal, die haben ´ne Katze dabei!“ Ja, stimmt! Kätzchen wird an einer Leine am Zaun , der den Campingplatz umgibt, festgebunden, während seine „Dosenöffner“ alles für den Campingnachmittag bereit machen: Stühle und Tisch raus, Fenster öffnen ………was man eben so macht, wenn man an einem schönen Tag auf einem schönen Platz angekommen ist. Ich gucke noch so zum Kätzchen rüber………und sehe erschrocken, wie die kleine Miau beschliesst, katzenflink den Zaun hochzuklettern und auf der anderen Seite Mäuse zu jagen. Ich ahnte schon, was dann kam: die Leine war zu kurz, Kätzchen kam auf der anderen Seite des Zauns nur mit den Hinterpfoten auf den Boden …..hing fast in der Luft! Ich bin dann laut rufend zu den Nachbars gerannt…………… die Dame schickte gleich energisch ihren Mann los, der die Gefahr noch gar nicht so richtig erkannt hatte, aber er rannte los…………….und die Dame versuchte, „mon Bébé“ zu bewegen, wieder auf die „richtige“ Seite des Zauns zurück zu klettern. „Bébé“ war wohl schon zur gleichen weisen Einsicht gekommen, und kletterte unbeschadet zurück und schnurstracks in Mamans wartende Arme! Ups – noch mal gut gegangen!
Schweinezungenragout mit Champignons in Zitronensauce auf Reis Baba au Rhum
Und da wir im Supermarkt ein günstiges Angebot Hühnerbrust bekommen haben (Verfallsdatum 15.9.) , bekommen die Hunde heute Hühnerbrustragout mit Sandmöhren auf Reis
Die Jagdsaison auf Fasane, Tauben, Rebhühner und ähnliches beginnt am 15. September. Wir hören die ersten Schüsse schon beim ersten Tageslicht!
Haben wir da nicht was von „Flohmarkt“ auf dem Parkplatz des Supermarktes bei „La Trinitaine“ gelesen? Fahren wir mal hin! Grosser Parkplatz, kleiner Flohmarkt, und es wird Eintritt verlangt! Naja, da der Flohmarkt von einem Verein für Behindertensport organisiert wurde, entrichte ich gerne unseren Obolus!
Und wir werden fündig: 2 kleine Microwellentöpfe mit abnehmbaren Griff, die ergänzend zu denen passen, die wir zu Hause haben, für 2 Euro, einen schönen rotbraunen Tontopf, der ebenfalls unsere Tontopfsammlung zuhause wundervoll ergänzt, ebenfalls für 2 Euro.
Ein Schiffsbarometer aus Messing für 5 Euro ( bei dem Preis ist mir egal, ob dat Dingens funktioniert oder zukünftig nur als Deko bei uns in der Bar hängt), und noch ein paar Kleinigkeiten! Als wir danach zum Womo zurückkommen, hören wir unsere kleine Juma schon freudig an der Tür kratzen. Noch während wir die Einkäufe verstauen, zieht ein strenger Geruch durch´s Womo …..ach herrje, die Juma hatte sich nicht gefreut, die hat Durchfall und musste dringend mal — und wir Döspaddel haben sie nicht verstanden! Also: ein versch…ssener Teppich und ein besch…ssener Hund! Gut, dass man Wasser und Waschmittel bzw. Hundeshampoo dabei hat! Es dauert doch einige Zeit, bis alles wieder sauber und geruchsneutral ist! Nur gut, dass der Parkplatz einen Mülleimer hatte, in den wir die gebrauchten Küchenrollenrücher entsorgen konnten!
Den Mittag verbummeln wir im Womo, und nachmittags machen wir im Sonnenschein noch einen langen Spaziergang am Strand und in den Wiesen.
Ist schon faszinierend, was hier am Strand alles so los ist! Viele Menschen im sonntäglichen Outfit, viele Hundespaziergänger, die halbe „Tour de France“, 2 Autoralleyes mit vielen schicken Oldtimern, Segler……….
vor allem die riesigen Renn-Katamarane aus La Trinité, die mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit über´s Wasser fegen!
Hier nochmal: La Trinité sur Mer
Und dann Kitesurfer, die den warmen Wind nutzen.
3 „motorisierte Fallschirmflieger“, die dicht über den Strand brausen.
Helis beim Rundflug
hier kann man stundenlang draussen sitzen und gucken …….gucken …….gucken! Heute abend bleibt die Küche kalt, wie gehen ins „La Paillote“ auf dem CP essen! Ich gönne mir einen Salat mit heissem Chévre auf gerösteten Baquettenscheiben, und eine knusprige Pizza mit Sardellen und Kapern, Gesine geniesst die Moules Frites. Dazu eine Karaffe Weisswein, und als Nachtisch jede einen Calva. Für alles zahlen wir 35 Euro ………… für französische Verhältnisse sehr moderat!
Am Montag machen wir mal ganz einfach nichts, was sich zu erzählen lohnt
………….. ausser dem täglichen Einkauf und den Hundespaziergängen faulen wir gründlichst!
Fischsuppe mit Seewolfbäckchen, Coquilles St. Jacques, Thunfisch und Crevetten, angereichert mit frischen Tomaten und vielen frischen Kräutern Ein camembert-ähnlicher Käse aus einer Käserei bei Auray und Baquette
Und weil Jümchen immer noch ein bisschen Durchfall hat und die Grosse gelegentlich achtern pfeift wie ein Dampfkessel, bekommen die beiden heute mageres Rindfleisch (aus der Theke für Tierfutter im Supermarkt) mit Rosmarin, auf Reis ………….vielleicht beruhigen sich die Hundebäuchlein ja dann wieder! Haben wohl beide salziges Seewasser geschlürft ………..das führt immer zu Magen- und Darmproblemen
Mond über der Bucht!
Am Dienstag, dem 17. September, fängt der Tag ja schon richtig gut an – lach! „Pipi-Story die erste“! Ich sitze am für uns frühen Morgen, so gegen halb 9 Uhr, im Wohnmobil, halte mich an meiner Teetasse fest und gucke in die „Welt“! Drüben auf dem Wohnmobilstellplatz , so 500 m von uns entfernt, sehe ich Bewegung! Nein, wir können den Stellplatz nicht direkt „sehen“, über die Büsche und Sträucher der Dünenlandschaft dazwischen sehe ich nur Womo-Dächer und Sat-Anlagen! Aber ein Dach plus Sat-Anlage bewegt sich, rangiert, und fährt dann auf die schmale Strasse zum Strand. Ist ´ne Einbahnstrasse …… also muss das Womo gleich hier vorbei kommen! Ach sieh an, da kommt es ja! Sobald es ein paar Meter auf der Strandstrasse im Bereich der Dünen ist, hält es an. Motor aus! Auf der Beifahrerseite steigt eine Dame aus, läuft um das Wohnmobil herum, und verschwindet in den mit Büschen und Sträuchern bewachsenen Dünen – in der Hand tragt sie weisses Papier. Ich ahne, was sie da vor hat………….. bestimmt nicht Blumen pflücken! Da sind keine! Mit ein bisschen „Vorahnungs-Schadensfreude“ registriere ich den Müllwagen, der gerade die Tonnen am Stellplatz leert und dessen Blinklichter ich über die Dünenlandschaft hinweg sehen kann ….. ausserdem kenne ich dessen charakteristischen Piepston! Der Müllwagen fährt an, kommt kurz darauf auf die Strandstrasse ……….. und wird auf seiner Fahrt gebremst durch das Womo mit Fahrer, aber ohne Dame, das da ja noch immer „parkt“. Vorbei fahren kann der Mülllaster nicht………….das Strässchen ist echt schmal! Also hupt der Müllwagenfahrer erst mal. Es passiert – nichts! Er hupt nochmal und fährt deutlich näher an das Womo ran ………. keine Reaktion! Nun verliert der Müllwagenfahrer die Geduld – hupt lang und ausgiebig, und ich sehe ihn auch wild gestikulieren, was der Fahrer des parkenden Womos ja auch im Spiegel sehen müsste! Plötzlich taucht die Dame aus den Dünen auf …… natürlich ohne weisses Paier in der Hand, mit hochrotem Kopf und wild am Hosenbund und am Reissverschluss selbwelcher Hose zerrend! Sie spurtet in´s Womo ……….. dann werden sowohl auf Fahrer- wie auch auf Beifahrerseite erst mal Anschnallgurte angelegt …………. und dann setzt sich das Womo endlich mal in Bewegung! Das Kopfschütteln des Müllwagenfahrers sehe ich noch, als es an uns vorbei fährt! So ganz nebenbei: in einem Womo gibt es normalerweise ein Klo. Und die nächste öffentliche und gut ausgeschilderte Toilette ist keine 500 Meter entfernt! Ich schwankte echt zwischen Kopfschütteln und Lachen! Aber irgendwie war´s ein oscar-verdächtiger Film am frühen Morgen!
Nach dem Frühstück gehen wir erst mal an den Strand – ausnahmsweise mal ohne die Hunde, weil Gesine sich ein paar Austern von den bei Ebbe freiliegenden Felsen holen und geniessen möchte!
Auf dem Weg durch´s „Wattenmeer“ bestaunen wir erst mal den echt witzigen „Selbstausbau“ …………………. ein Auslegerboot auf der Basis eines Surfbrettes!
Dann weiter in die Felsen ……… dort findet Gesine richtig frische Felsenaustern und hackt und macht und tut ………………und geniesst! Ich mag Austern nicht so wirklich . Ich schaue mal wieder, was so alles in den Tümpeln und Felsenteichen , die die Flut zurückgelassen hat, lebt! Recht schnell läuft das Wasser aber nun wieder auf ……….. ist halt die Zeit im Monat, wo´s sehr weit abläuft, sehr weit hoch läuft, und dann geht halt alles recht schnell! Zur Tea-Time sind wir zurück im Womo ……… durchgepustet, aber zufrieden!
Ist das nicht ein „Schätzchen“?
Am späten Nachmittag parkt ein Womo neben uns ein. Sie fährt, er hat das Sagen! Und sie fährt direkt bis klatsch an den Zaun heran. Na klasse. Damit versperren sie uns den Blick über das Naturschutzgebiet nach Locmariaquer! Nach dem Abendessen bemerken wir Unruhe nebenan. Die Sat-Antenne dreht sich …. und dreht sich …. und ….! Der Mann aus dem Womo klettert auf’s Womodach und macht und tut…………… und wieder dreht sich die SAT-Antenne. Nur – durch den hier auf der Düne recht starken Wind wackelt die SAT-Antenne wie ein Hundeschwanz! Kurz darauf sehen wir den Herrn von nebenan herumwandern auf dem CP – ’nen Verdauungsspaziergang macht der wohl gerade nicht! Und richtig ………… ein paar Minuten später ist der Platz neben uns wieder leer. Die Nachbarn sind dahin gezogen, wo die SAT-Antenne Empfang meldet!
Heute abend gibt’s Koteletts aus der Pfanne……. die mageren für mich, die durchwachsenen für meine Gesine. Mit Steinpilzrisotto Und frischem Obst als Nachtisch!
Mittwoch, 18.September Uns zieht’s noch mal zum Wochenmarkt nach Carnac, der ja immer ein kulinarisches High Light ist ! Dem Stand mit den harten Würstchen können wir diesmal nicht widerstehen……………eine Wurst aus Känguruh-Fleisch, eine Schweinefleischwurst mit Steinpilzen, eine mit Chevre und eine mit Blauschimmelkäse wandern in unseren Einkaufskorb!
Leider ist der Markt heute, wohl wegen des Windes recht leer, dafür bieten die aufgebauten Stände viele Sonderangebote „Fin de Saison“ — unsere Mitbringselkiste wird wieder etwas voller!
Hundetasche …..Taschenhund? Jedenfalls guckt der Hund vorne aus der Tasche, und das Baquette achtern!
Eine informative Ampel: Oben zeigt sie rot, unten die Sekunden, die man noch warten muss!
Danach fahren wir zu den Parkplätzen am Strand zwischen Carnac und La Trinité. Wir wollen dort mit den Hunden laufen. Leicht verärgert stellen wir fest: in dem Zeitraum, in dem man dort mit einem Womo parken darf ( zwischen 10 und 22 Uhr) darf man nicht mit den Hunden an den Strand! Na klasse! Auf der Rückfahrt nach Locmariaquer biegen wir in Scarpoche rechts ab, folgen der immer schmaler werdenden Strasse Richtung „Plage“ und landen auf einem Park- und Wendeplatz in den Dünen. Auch hier gilt ein Womo-Verbot zwischen 22 und 10 Uhr, aber Hunde sind erlaubt, es gibt sogar Hundepupstüten und Mülleimer! Von hier laufen wir durch eine herrliche Dünen- und Heidelandschaft zum Strand. Ein herrlicher Spaziergang, der uns auf die Halbinsel mit den Bäumen und dem „Hinkelstein“ führt, die wir vom Campingplatz aus sehen können! Zu Fuss wären wir in einer knappen Stunde auf dem CP ……….aber das Womo muss ja auch mit, also müssen wir irgendwann zum Parkplatz zurück!
Blick auf den CP
Wir haben diese Halbinsel unser „Druidenwäldchen“ genannt!
Nachmittags finde ich im Womo zufällig mein Tagebuch unserer Portugalreise 2003………..da waren wir auf der Rückreise auch hier, zum Zeitpunkt der Féte des Marées. und zum Sonntagswochenmarkt in Carnac …..22./23. März 2003! Ich stöbere ein wenig in diesen 10 Jahre alten Zeilen, und wir beschliessen, doch noch das bevorstehende Wochenende und die Féte des Marées über hier zu bleiben!
Heute gibt’s Thunfischlasagne Cassoulet de mer
Donnerstag, 19. September Das Wetter zeigt sich nicht von seiner schönsten Seite – grau in grau mit wenigen blauen Flecken am Himmel. Trotzdem zieht bereits die Karavane der mit Schippen und Hacken, Eimern und Körben bewaffneten Muschelsucher dem ablaufenden Wasser folgend in’s Wattenmeer !
Wir beschliessen, die letzten Mitbringsel einzukaufen, und noch mal durch La Trinitaine und die umliegenden Geschäfte zu bummeln. Als wir zurück kommen, ist auch die Muschelsucherkaravane auf dem Rückzug vor der anrollenden Flut, und als wir noch am Sani-Gebäude anhalten, um die WC-Kassette zu entleeren, beobachten wir eine Frau, die sich mit aller Kraft bemüht, einem Mann die Gummistiefel auszuziehen – unter viel Gegicker und Gelächter! Aber erst dem hilfreich herbeieilenden Nachbarn gelingt es, den Fuss vom Stiefel zu befreien!
Hier auf dem CP stehen jetzt zu 95 Prozent Womos, oft sogar zu zweit auf einem Stellplatz, obwohl viele freie Plätze vorhanden sind. Ganze Familienclans und Freundeskreise scheinen sich hier zum Muschelsuchen zu treffen!
Am Strand kehrt wieder Ruhe ein!
Beim Hundespaziergang werden wir dann alle mal gründlich nass – ein alles durchdringender Nieselregen scheucht uns recht schnell in’s Womo zurück! Die klatschnassen Jacken können wir in die Dusche hängen – aber was macht man mit ebenso klatschnassen Hunden? Mit einem Handtuch abrubbeln – hilft allerdings nur ein bisschen, vor allem die langhaarige kleine Juma ist nass wie ein Badeschwamm!
Später am Abend ist der Himmel allerdings schon wieder sternenklar!
Pipi-Story die Zweite! Wir sind heute durch das Nachbarstädtchen Crac’h gefahren, und als wir verkehrsbedingt einen Moment anhalten müssen, beobachten wir ein Womo, das auf dem gegenüber liegenden Parkstreifen einparkt. Heraus steigt ein Herr, blickt sich suchend um, geht den Fussweg drei Meter weiter an eine Ecke, an der ein Stromkasten die Mauer durchbricht und etwas aus der Mauer herausragt. In diesem kleinen „Sichtschutz“ pinkelt der Mann in die Ecke. Wischt sich danach gelassen die Hände an der Hose ab, steigt wieder in sein Womo, lässt den Motor an und setzt den Blinker………………. Gesine hätte vor Lachen fast den Motor unseres Womos abgewürgt! Es ist doch nicht zu fassen, was manche Leuts so tun!
Heute abend puhlen wir Garnelen und Langustinen, stippen sie in selbstgemachte leckere Sauce und geniessen sie mit Baquette und Tomatensalat – kalte Küche!
Am Freitag beschliessen wir, den Vormittag zu verbummel, faulenzen beim Womo, beobachten die Muschelkaravane…………..
Manche der Muschelsucher sind aber wirklich sehr früh dran – in Wathosen bis unter die Achselhöhlen wandern sie hinaus! Warum nur hat Moses für ihn nicht das Meer geteilt, fragt sich Gesine! Nachmittags sind wir dann zum Stadtbummel nach Auray gefahren – ohne besondere Kaufwünsche, einfach nur so zum „Durch-die-Gassen-streifen“! Eine wunderschöne Stadt ….. und im strahlenden Sonnenschein macht der Bummel richtig Spass! In einem Haushaltwarenladen – ein Magnet für meine Köchin Gesine – entdecke ich das Plakat einer längst abgelaufenen Ausstellung von maritimen Malern – ich kann die Ladenbesitzerin beschwatzen, mir das Plakat behutsam von der Wand zu lösen und ich bekommen es geschenkt! In einem anderen Laden sehe ich ein Plakat, dass auf eine Ausstellung von Elefantenskulpturen aufmerksam macht. Ich dachte sofort an unseren Freund Heiko, der Elefanten mag, mit fast jedem Elefanten in nordeuropäischen Zoos per Du ist, und sich bestimmt über dieses Plakat mit der Abbildung der wundervollen Elefantenskulptur freuen würde. Durch Zufall weiss ich, wo die Galerie ist, in der die Ausstellung stattfindet – gar nicht weit weg vom Parkplatz, auf dem das Womo steht! Und siehe an, für ein paar Euro kann ich dort eine Kopie dieses Plakats mit dem Elefant erwerben! Die Skulpturen , die wir dort noch bewundert haben, waren wirklich sehr schön und ausdrucksstark, allerdings entschieden zu teuer!
Lammspiesschen vom Grill, Paprikastreifen mit einem leckeren Ziegenkäse dazu Kartoffelchips
Der CP ist an diesem Wochenende noch mal richtig voll geworden!
Überall hört man Stimmengewirr und Lachen, Gläserklirren und den gelegentlichen Sektkorken knallen, und es duftet nach Gegrilltem!
Aber auch an diesem Tag gehört abends der Strand wieder den Möwen!
Wir geniessen den letzten Abend auf diesem schönen Platz – morgen geht’s weiter!