Bretagne September 2012

Liebe Leser,
bevor ich meinen Reisebericht beginne, möchte ich noch etwas dazu sagen.

Ich habe in diesem Bericht keine  grossen SehenswĂĽrdigkeiten vorgestellt – weil wir sie nicht besichtigt haben. Die kann man aber jederzeit in Internet oder in Fernsehen in guten Dokus sehen!
Ich habe versucht, zum einen die Vielfältigkeit und Schönheit der Landschaft, der Städtchen und Dörfer zu zeigen.

Und den unendlichen Reichtum, den der Spätsommer in Gärten und auf Feldern,  auf Wiesen und Äckern, in Hecken und Wäldern, aber auch im Meer uns gibt! Vor allem, aber nicht nur in der Bretagne, die ganz besonders mit eben diesem Reichtum gesegnet ist!

Am liebsten wĂĽrde ich noch DĂĽfte einbauen…….. den Geruch nach frischem Heu, den salzigen Geruch frischer Austern, das saftige Duftaroma der reifen Brombeeren, den erdigen Geruch eines Waldes…………..

….oder GefĂĽhle! Das Picksen , wenn man eine reife Esskastanie aus der Schale puhlt, der nasse Sand unter den Stiefeln, wenn man Muscheln sucht,   das taufeuchte Heu unter den FĂĽssen,  wenn man mit den Hunden spazieren geht , die Stacheln, die einen stechen, wenn man Brombeeren stibitzt, der klebrige Lehm an den Händen, wenn man Kartoffeln gesammelt hat……………

….oder Geräusche! Den Möwenschrei, wenn sie sich von den Muschelsuchern genervt fĂĽhlt. Das leise Knacken eines Astes im Wald. Der Wind, der heult und pfeift. Die ersten Tauben im Baum! Das leise Rascheln, mit dem die Flut wieder auf den Strand aufläuft. Das Plätschern der sanften Wellen im Sonnenschein!………..

Der September ist die Zeit fĂĽr………“Erntedank“!

Viel Spass beim Lesen!

3. September 2012,

und mal wieder ist ein langer, anstrengender Sommer vorbei.
Unsere  zuverlässigen Vertreterinnen stehen  schon bereit, hören sich geduldig unsere letzten Ratschläge und Tips an, und  bekräftigen uns immer wieder: fahrt beruhigt und unbesorgt los, wir schaffen das schon!

Also fahren wir geruhsam am späten Vormittag los, und sind am frühen Nachmittag bereits in Barssel auf dem schönen Stellplatz im Yachthafen.
Aber o herrje, ist das voll!
Das schöne Wetter hat wohl  viele noch mal on tour gelockt!

Nicht nur Ausblicke aus Fenstern können schön sein …….!

Also verziehen wir uns auf den zweiten, nur wenige Meter entfernten „Waldstellplatz“, wo nur ein einziges Wohnmobil steht, und geniessen den Nachmittag  im Sonnenschein zwischen hohen Bäumen!

Bis uns einfällt: wir haben den „Reise-Anfangs-Sekt“ vergessen!
Also flitzt Gesine noch rasch mit dem Fahrrad   ( ja, man höre und staune: wir haben beide Fahrräder mit!) zum nächsten Supermarkt und besorgt ein Fläschle.

 

Und gegen abend beginnt der Urlaub dann so richtig – beim  schönen Abendessen in der „Queen of Texas“, dem Steakhouse im Yachthafen!

Rechts auf dem Bild der volle Womo-Stellplatz, und  hinten hell beleuchtet die “ Queen of Texas“.

Stellplatz im Wäldchen incl. Strom 5 Euro

 

 

 

 

 

„Queen of Texas“ – Steakrestaurant im Yachthafen

www.queenoftexas-barssel.de/

 

Am nächsten Morgen – naja, am späten Vormittag fahren wir weiter nach Holland,  wo wir uns an der IjsselmĂĽndung einen Minicamping ausgesucht haben.
Erst mal irren wir, vom Navi namens „Spatzi“ gefĂĽhrt,  durch Feldwege und Wohngebiete, doch schliesslich und letztendlich  ignorieren wir die Dame und fahren erst mal nach Kampen rein, denn wir brauchen ja auch noch frische Lebensmittel.
Wer uns und unsere Reisen kennt, weiss ja: wir kaufen täglich frisch ein!

Und dann finden wir auch den Minicamping De Katteward, mitten im GrĂĽnen und nicht weit von der Ijssel entfernt.

 

 

 

Dieser Camping gehört zu einem Bauernhof, der unter andrem behinderten Menschen betreutes Wohnen und Arbeiten bietet

Wir stehen  bis auf einen irischen VW-Bus allein auf einer grossen Wiese.

Es ist herrlich ruhig hier – auch wenn „nebenan“ Heurundballen gedreht werden – es ist halt Spätsommer – Erntezeit – , doch am späten Nachmittag ist´s dann ganz still!

Was sagte die Meine zu dem VW-Bus?
Der ist wie ein schweizer Offiziersmesser: überall lässt sich was nützliches ausklappen!

Die Weiden und die Nähe der Jissel bieten dann doch Gelegenheit für etwas ungewöhnliche Fotos!

 

 

 

 

 

Ziegen, HĂĽhner, Kaninchen, fĂĽr alle gibt es hier beim Hof liebevolle Gehege, und auch die Hofkatze ist gar nicht so scheu, wie man das von Bauernhofkatzen kennt!

 

 

 

 

 

 

 

Wir machen auf den kleinen Strässchen, die nur zu vereinzelten Bauernhöfen oder zum Deich fĂĽhren , noch einen schönen Abendspaziergang – doch schon auf dem RĂĽckweg fällt mir auf, dass meine kleine HĂĽndin Juma nicht so recht laufen mag. Ungewöhnlich bei ihr, denn sonst  läuft sie gerne und lange mit uns!
Was ist bloss los?
Im Wohnmobil untersuchen wir die Pfötchen und erschrecken doch sehr:  das kleine Strässchen war frisch geteert und geschottert, der Teer noch nicht ausgehärtet, und der klebte nun mitsamt  spitzer Steinchen und den Pfotenhaaren unter  und zwischen Jumas Fussballen! Aua aua!
Wie kriegt man das nur weg?
Teer löst man mit Butter – Butter haben wir keine……versuchen wir´s mal mit Sonnenblumenöl!
Das klappte dann , allerdings erst, als wir jede Pfote einzeln in Ă–l gebadet und gespĂĽlt haben!

Spät am Abend war Juma dann sehr unruhig, hechelte, zappelte rum ……….ich habe lange gebraucht, um sie zu beruhigen.
Ich habe ĂĽberlegt, ob das an dem Teer lag, den sie beim Versuch, die Pfoten zu putzen, geschluckt hat!

Beide Hunde hatten am Tag unserer Abreise noch mal eine Kur gegen Flöhe und Zecken bekommen, wohldosiert und genau da hin, wo´s vorgeschrieben war: in den Nacken.

Am nächsten Morgen , wir wollten gerade aufstehen, fing die grosse HĂĽndin, Maja, ganz furchtbar an zu zittern. Der ganze Hundekörper bebte, sie war eiskalt und völlig  „durch den Wind“  (durcheinander).
Wir haben sie erst mal in´s noch arme Bett gepackt, unter zwei Decken, und haben sie beruhigt. Nach  10 Minuten war der „Spuk“ vorbei, der Hund war wieder warm und gut drauf!
Was war das denn jetzt?
Eine  allergische Reaktion auf die Flohkur?  War´s das vielleicht auch gestern abend bei Juma?
Wir wissen es nicht, aber wir haben einen ganz ordentlichen Schreck bekommen!

Und den Teerweg sind wir an diesem Morgen auch nicht mehr gelaufen!

Minicamping De Katteward

www.katteward.nl

16 Euro incl Hunde und Strom

 

etwas Wind, aber angenehm warm.

 

 


Sushi
Chinesische Nudeln  mit süss-saurer Sauce
frische Mango

 

 

Mittwoch, 5. September

…..und am frĂĽhen Nachmittag sind wir in Stampersgatt im SĂĽdwesten der Niederlande, kurz vor der belgischen Grenze.

Dort waren wir schon ein paar Mal und fĂĽhlen uns auf dem kleinen Platz  „Onder de Dijk“ wohl!

 

 

 

 

 

 

 

Faulenzen – Hundespaziergang ……….ach neee, erst ist ja ein bisschen Hausarbeit angesagt!
Die beste aller Ehefrauen putzt noch die Fenster!

 

 

Auf dem Acker nebenan ist die Kartoffelernte in vollem Gange. Unglaubliche Mengen  dieser leckeren Knollen werden hier geerntet!

Und  da liegen noch so viele leckere kleine Kartöffelchen!

Da  „ernten“ wir dann auch ein klein wenig – 10 dieser kleinen Dingerchen werden  fĂĽr uns eine feine Beilage an einem der nächsten Tage!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei unserer frĂĽheren Besuchen hier fanden wir es sehr schade, dass man mit den Hunden nur weniger Meter zwischen den Feldern laufen konnte – als Alternative blieb bisher nur die enge kleine Strasse auf dem Deich im Dorf.
Jetzt hat der CP-Besitzer einen wirklich schönen, 1,2 km langen Hunderundweg  zwischen Wiesen und Feldern angelegt – mit einem TĂĽtchenspender fĂĽr die Hinterlassenschaften und mit MĂĽlleimern fĂĽr besagte TĂĽtchen!

Ein ganz dickes Lob!

Morgen wollen wir Belgien  „durchfliegen“, also programmiert Gesine schon mal den Navi………und stellt fest: ach herrje, der hat Frankreich gar nicht drinne!
Ich muss grinsen …………. es wird auch ohne gehen, denn frĂĽher ging´s ja auch ohne elektronischen Co-Piloten!
Ausserdem geht mir die Tussi des öfteren auf den Geist mit ihrem ständigen  „Bitte wenden!“ , bloss weil sie glaubt, den Weg besser zu kennen als ich!
Also fahren wir ab jetzt  ganz altmodisch nach Landkarte!


Boerderijcamping „Onder de Dijk“
www.campingonderdedijk.nl

17.50 all incl.


„Perline“, winzige frische Tortellini, mit einer Sauce aus HĂĽhnerfleisch und unseren eigenen Zwergtomaten von zuhause  (geschält natĂĽrlich)
Dazu frischer Parmesan
ZitronenkĂĽchlein

 

 

 

Donnerstag,
6. Sept.

Wir wollen Antwerpen umgehen, fahren zügig durch den Westerscheldetunnel  .
Der ist mautpflichtig, wir zahlen  7,45 Euro.
www.westerscheldetunnel.nl

Weiter geht´s Rtg Brügge.

Kurz vor Brügge, in einem kleinen Städtchen, sehen wir, was wir schon länger erhofft hatten: eine Tankstelle!
Da die Warnlampe der Tankanzeige schon blinkt,  tanken wir dort bei einer netten Frau, die uns tatsächlich auch noch bedient – fĂĽr uns tankt, nicht nur kassiert!
Schon klar: 500 m weiter, an einer Kreuzung sehen wir 3 Tankstellen mit deutlich gĂĽnstigeren Preisen!
Egal, nicht ärgern – der  netten Frau haben wir bestimmt eine Freude gemacht!

Brügge lässt sich gut fahren, eine vierspurige  Ringstrasse führt unmittelbar an der alten Innenstadt und Stadtmauer vorbei. Gut  ausgeschildert.
Parallel zu dieser Strasse sind zwischen  Strasse und Burgwall  viele Parkplätze, die auch für Wohnmobile geeignet sind, und von denen aus man in wenigen Minuten in der alten Festung und Innenstadt ist.
Am Bahnhof/Busbahnhof gibt es einen ausgeschilderten Womo-Stellplatz, ebenfalls ganz nahe an der Altstadt.

 

Am späten Nachmittag trudeln wir in Calais ein.

Ganz hinten, fast schon am Wasser, ist der offiziell letzte Platz in der 2. Reihe noch frei, der zum einen einen guten Blick bietet, aber auch ein wenig Sand und Auslauf fĂĽr die Hunde ……..und man hat wenigstens auf einer Seite keinen Nachbarn!

 

Leider kommen  bei Einbruch der Dunkelheit noch 2 weitere Womos und ein Bus, die zwar ĂĽber den SP fahren , aber dann ausserhalb des SP parken.  Ist fĂĽr uns ein wenig ärgerlich: wir freuen uns ĂĽber den Ausblick, und zahlen die GebĂĽhren, und andere stellen sich direkt vor uns und…….!

Einmal  ein kleines Womo mit einem  F, einmal ein Bus mit einem  A, und ein Dickschiff mit GB.
Netter Querschnitt
Naja, was soll´s!
Ich bin  nicht in Urlaub, um mich zu ärgern!

Nachmittags, während wir noch faulenzen, gibt´s auf dem CP hinter und über dem SP wohl ein wenig Ärger,
jedenfalls kommen zwei unauffällige Kleinbusse auf den Parkplatz  vor dem SP. Zwei Polizisten steigen aus, klettern die Düne hoch, über den Zaun und verschwinden auf dem CP.
Eine halbe Stunde später kommen sie wieder………

 

Einfach nur ein paar  „Knipsebildchen“!

  • Die erste Reihe auf dem Stellplatz ist ziemlich voll, entmutigt gucken wir uns an .........


Stellplatz Calais Fahrhafen, ausgeschildert.
7 Euro ohne Strom/V/E.  Am CP um die Ecke zu bezahlen. Regelmässige Kontrollen.
V/E am Platz

 

 

 


frische Artischocken mit selbstgemachten Dipp
Kaninchenstücke in Kräuter-Weinsauce
Baquette

Käseplatte  (6 verschiedene Käsesorten)

 

Freitag, 7. September

Bei uns entsteht der alte Streit: FĂ©camp oder Arromanches?
Ich bevorzuge FĂ©camp ………… man hat einen tollen Blick, und man kann super mit den Hunden oberhalb der Klippen in den Feldern laufen. Arromanches hat keine Spaziergangsmöglichkeiten mit den Hunden, man hat null Aussicht, und das Städtchen ist m.M. nach touristisch doof.
Gesine meint, FĂ©camp ist pottenhässlich   ( da stimme ich ihr zu), hoffnungslos verwinkelt, schwer anzufahren, und die blöden Spazierwege in den Wiesen………..! Sie bevorzugt Arromanches, wo man in 2 Minuten am Strand ist   ( wenn denn Ebbe ist und ĂĽberhaupt Strand da ist) und das Städtchen bietet genug fĂĽr einen kleinen Abendbummel und einen Bäcker in Fussgehentfernung vom CP.

Diesmal siegt Arromanches!

Am frĂĽhen Nachmittag sind wir nach einem Einkauf im „CORA“ Supermarkt bei Caen an der Ausfahrt der Ringautobahn RTG. Bayeux in Arromanches .


Der  „CORA“ hat eine V/E fĂĽr Womos.

www.cora.fr/caen/

 

Dort kann man  unten rechts auch den aktuellen Dieselpreis  finden – im Moment  1.349 Euro.

 

In Arromanches bekommen wir unseren „Stammplatz“ ganz hinten in der Ecke.

Hundespaziergang am Strand ……. wir haben tatsächlich  Ebbe und somit Strand und nicht  „pas de plage“, zurĂĽck durch die Fussgängerzone……………….naja, ich geb ja zu: so schlecht ist´s hier nicht!

Den Abendspaziergang nutze ich fĂĽr ein paar Fotos……….mal nicht so ganz die  „gängigen“ Postkartenmotive!

……………..und am nächsten Morgen:

 

 


Camping municipale d´Arromanches
www.arromanches.com/camping_accueil.htm
17.40 Euro all incl.
Hunde sind kostenlos
Internet 4 Stunden 4 Euro, die Zeit ist beliebig aufteilbar. Leider ist das Wifi nicht ĂĽberall auf
dem Platz zu empfangen!

 

 

 


Gegrilltes Hühnchen mit grünen Böhnchen und den in NL selbst geernteten Kartöffelchen
Galia-Melone

 

Samstag, 8. September

Klar hält uns nichts mehr, aber fahren wir jetzt über Caen und den CORA nach Locmariaquer, oder über St, Lo ?

Wir fahren ĂĽber St. Lo.

Klappt auch gut, und am frĂĽhen Nachmittag sind wir endlich, endlich da ………..in Locmariaquer!

Und da geht´s  hier weiter!