Samstag, 8. September……….
Und endlich sind wir angekommen!
In Locmariaquer, auf dem Camping la Falaise!
Endlich!
Camping La Falaise
www.campingmunicipallafalaise.com
17.40 Euro all incl.
Überbackene Jakobsmuscheln
Rinderzungenragout auf frischen Nudeln
frische Melonenstückchen
Infos zum Stellplatz in Locmariaquer
Der Stellplatz ist immer noch bei den Pierres plates.
Die V/E ist nicht mehr vor dem Camping, sondern vor den Sportplätzen, auf dem grossen Parkplatz .
Ausgeschildert am Ortseingang und an diesem grossen Parkplatz rechts der Strasse.
Die Anlage ist sehr ordentlich, gut zu befahren, und sauber.
Entsorgung ist kostenlos, Frischwasser kostet an der Säule 2 Euro (bis der Tank voll ist) , zahlbar mit der VISA-Karte! Der Automat nimmt kein Bargeld!
Neben der V/E stehen sehr viele Müllcontainer, die für sortierte Abfälle, aber auch für gemischten Womo-Müll kostenlos zur Verfügung stehen.
Sonntag, 9. September
Warum nur hat hier kein Supermarkt am Sonntag geöffnet? Nur im Juli und August ………zur Hauptreisezeit, aber jetzt im September nicht mehr, obwohl noch viele Reisende und Touristen da sind.
Nur der kleine „Spar“ im Dorf hat geöffnet, aber da kriegt man nie einen Parkplatz mit dem Womo.
Widerstrebend lasse ich mich überreden, die 3 km mit dem Fahrrad zu fahren – für mich bekennenden Fahrradgegner eine reife Leistung!
Und da ich halt unsicher und unerfahren bin, wird´s ein ziemlicher Blindflug, und Gesine muss mich ein bisschen „verbal fernsteuern“ – nur gut, dass nur wenig Autoverkehr ist!
Wir kaufe noch Trinkwasser für die Hunde, Wein, und ein paar Kleinigkeiten, und fahren wieder zurück, vorbei am Muschelhändler, bei dem Gesine noch Miesmuscheln ersteht, während ich mich mit zitternden Knien am Fahrrad fest halte!
Nachmittags machen wir einen langen Spaziergang.
Es ist warm, und spätsommerlich schön, Brombeeren und Schlehen laden zur „Ernte“ ein, aber man kann den nahenden Herbst schon spüren und sehen!
Morgens einige wenige Regentropfen, danach trocken und warm
Coquilles St. Jacques und Miesmuscheln mit Tomaten in Hummerfonds
mit Baquettes
Die Bretagne hat durch den Golfstrom ein ganz besonders mildes Klima. Selbst im Winter sinken die Durchschnittstemperaturen selten unter 10 Grad.
Ausserdem bekommt gerade die Südbretagne besonders viele Sonnenstunden – verglichen zum übrigen Frankreich.
Darauf sind die Bretonen ganz besonders stolz – was sich an Aufdrucken auf T-Shirts, Mousepads, Tischsets und ähnlichem zeigt!
………..zu bestellen hier!
Montag, 10. September
Es regnet ein wenig am Vormittag, der Strand ist menschenleer, nur der kleine gelbe Mohn lässt sich vom Wetter nicht beeindrucken!
Wir fahren nach Auray – ich habe absolute Lust auf ein paar „Touristenfallen“.
Das hier hat´s mir besonders angetan:
Deco, Angelzubehör, Geschenke, Andenken, Bootszubehör, Kleidung, Maritimes, Bücher, Kitsch und Kunst………….. ein echtes El dorado zum Geldausgeben!
Und das hier:
Biscuits, Kekse, Caramel mit salziger Butter, Cidre, Marmeladen, Seesalz, Honig, sowie alles, was man für´s Wohlfühlen im Bad braucht: Algenseifen, Seesalzpeeling, Badewasserzusätze, Badeschwämme…………….
das alles zu seegesalzenen Preisen, aber von sehr hoher Qualität!
Nach diesem das Portemonnaie doch sehr strapazierenden Vormittag fahren wir zurück zum CP und faulenzen ausgiebigst!
Was einem auffällt: es sind unglaublich viele Wohnmobile hier unterwegs!
Auf der Gegenspur der Autobahn heute zwischen den beiden Auray-Abfahrten gab es einen kleinen Stau wegen einer Baustelle. Auf der rechten Spur war praktisch jedes fünfte Fahrzeug ein Wohnmobil oder ein Gespann, wobei die Womos deutlich in der Überzahl waren!
Wenn man hier auf den Landstrassen die entgegenkommenden Womos grüsst, wird in den allermeisten Fällen zurückgewunken ………. aber man bekommt schon fast einen lahmen Arm nach 20 Kilometern! Da kann man sich schon mal mit dem Beifahrer abwechseln – lächel!
Nach dem Abendessen sagt Gesine plötzlich: Guck mal, da führt eine Dame eine Katze an der Leine!
Klar kamen wir mit der Dame – und auch mit der Katze – ins Gespräch.
Die Katze hiess „Aarley – comme le moto“ ………….. okay, es hat a bisserl gedauert, bis mir dämmerte: Harley, wie das Motorrad!
Schön, dass es neben dem CP die tolle Hundedüne gibt!
„Gassi-Gehen“ mal anders!
Am Strand lässt es sich gut noch ein paar Minuten sitzen!
Bis zum späten Vormittag ab und zu Geniesel, ab Mittag mehr und mehr Sonne
Besonders hübsch: die bretonische Spitze:
Auray vormittags bis 12.30 Uhr
Dienstag, 11. September
Früh morgens, es ist noch stockduster, werden wir durch Gepladder auf dem Womodach geweckt.
Also: Dachluken zu, Fenster nach Lee auf, und weiterpennen!Wir sind so weit im Westen, dass es morgens deutlich später hell wird als zu Hause – abends wird´s dafür deutlich später dunkel, was natürlich sehr schön ist!
Heute morgen wird´s jedoch gar nicht richtig hell……….es regnet, und wir planen schon einen faulen Lesetag, machen rasch in einer Regenpause den obligatorischen Hundespaziergang, doch – wie immer ist das Wetter in der Bretagne unverlässlich ……. aus der Regenpause wird ein Dauerzustand, und bald kommt auch schon wieder die Sonne heraus!
Wir fahren rasch mit den Rädern in´s Dorf, denn dort ist Wochenmarkt.
Locmariaquer Dienstag und Samstag vormittags
Lohnt sich nicht wirklich!
Aber immerhin bekommen wir im Touri-Büro das Poster der Féte de l´Huitre dieses Jahres für unsere Sammlung!
An unserer Küchenwand hängen ja bereits die Poster von ´03, ´04, ´05 ´06, ´08, ´09, ´10 und jetzt auch von 2012!
Ein Laden für südfranzösische Spezialitäten interessiert uns zwar nicht sehr, doch verkauft er gerade seine Auflauf- und Pastetenformen, und wir erstehen eine praktische, 2-Personengerechte Auflaufform für 5 Euro!
Nach der Mittagspause gondeln wir noch mit dem Womo ein bisschen durch die Gegend, und irgendwie landen wir am Kreisel von Plouharnel, wo´s uns wie magisch Richtung Carnac zieht ……auf dieser Strecke gibt es eine grosse Landschlachterei mit herrlicher Wurst und tollem Schinken!
Ausserdem noch Konserven, Cidre, Bier aus der Region, bretonische Schnäpse und vieles mehr.
Schick gemacht, der Laden!
Selbst in facebook gibt es eine Fanseite zu dieser Schlachterei:
Und hier
Leider noch nicht ganz reif!
Spuren im Sand……….beim Abendspaziergang am Strand!
Quiche aux légumes et thym
Ragout aus Schweinezunge und Kalbsnieren auf Reis
Reispudding aus der Normandie
Mittwoch, 12. September
ist Wochenmarkt in Carnac – nichts wie hin!
Der Wochenmarkt ist sehr belebt, und sehr beliebt .
Fisch, Fleisch, Wurst, Obst, Käse, Gewürze, lokale Spezialitäten, aber auch fertige Gerichte wie Paella, Choucroute de mer, Lasagne de Thon und vieles mehr wird hier angeboten.
Die andere Seite des Marktes ist voll mit Ständen, an den Kleidung, Schmuck, Tischdecken, Gardinen, Schuhe, CDs, Souveniers …….feilgeboten werden.
Ein buntes Treiben!
Leider gab es in den vergangenen Jahren immer grosse Parkplatzprobleme, vor allem mit einem Fahrzeug grösser als ein Smart.
Diesmal jedoch hat man einen grossen Parkplatz auf einer Wiese, nahe dem Markt, bereitgestellt – kostenlos!
Und abgeschrankt!
Mist!
Aber gegenüber ist ein zweiter kostenloser Parkplatz, auf dem auch einige der Lieferwagen der Marktverkäufer stehen – da dürfen auch Womos parken!
Nur wenige Schritte sind es bis zum Markt!
Der Nachmittag gehört den Hunden, wir wandern um die Landspitze Kerpenhier herum, bis wir den Leuchtturm von Port Navalo auf der anderen Seite des Golfes von Morbihan sehen können. Weiter am Golf entlang, und durch Wiesen und Felder zurück.
Quelle:
HP Locmariaquer
Thunfischlasagne
Crumble poisson – mit Brotkrumen überbackener Fisch
kleine bretonische Kouign amman, Butterküchlein
Gesalzene Butter, Zucker, ……… Kalorien pur – aber soooo lecker!
Donnerstag, 13. September
Strahlender Sonnenschein, kein Wind – Traumwetter!
Die jungen Leute von den Zelten nebenan tragen schon ihre Tische und Stühle über die Düne und frühstücken am Strand!
Wir fahren über Vannes auf die Halbinsel Rhuys, nach Sarzeau, einem sehr hübschen Städtchen, wo heute Markttag ist!
Sarzeau vormittags – sehr schön!
Wir erstehen Auberginen, Kartoffeln, und Wildpfirsiche.
Fleur de Sel und grobes Salz aus der Guerande bekommen wir direkt von einem der Paludiers, den „Salzbauern“ der Guerande.
Und ganz frische Walnüsse!
(Danke, Wiki!)
Nach dem Einkauf auf diesem Markt, für den wir mal wieder ein klein wenig zu spät dran sind, bummeln wir noch ein wenig durch die Gassen und trinken auf dem Platz vor der Kirche noch einen Café – im strahlenden Sonnenschein.
Bei mir kommen Erinnerungen auf an unsere erste Reise hierher, im September 2002 – oder vielmehr merke ich, dass mir sehr viele Erinnerungen fehlen!
Damals waren gerade meine Eltern völlig überraschend verstorben, und ich war regelrecht „im Schock“, und da fehlen mir tatsächlich viele Erinnerungen!
Gesine hat mir auch erzählt, dass ich damals nicht unter Menschen gehen konnte – schon ein schlichter Café-Besuch war oft zu viel für mich!
Naja, nun kann ich´s geniessen!
Weiter geht´s nach St. Gilda, das sich seit damals sehr verändert hat, und nach Port Navalo, wo sich eigentlich nichts verändert hat: es ist immer noch unmöglich, mit einem Womo einen Parkplatz zu finden …….. es ist immer noch alles verbaut und zugebaut………… wir fühlen uns in diesem Städtchen als Wohnmobilisten irgendwie nicht „willkommen“!
Sarzeau, St.Gilda und auch Port Navalo bzw. der dazugehörende Nachbarort haben einen SP, Sarzeau eine V/E
Über kleine Strässchen fahren wir langsam zurück, und als wir wegen eines Handygebimmels mal anhalten müssen, stehen wir neben einem „Friseurmobil“!
Der Nachmittag gehört wie so oft den Hunden!
Mousaka – eine Mischung aus Auberginen, Kartoffeln, Hackfleisch, Gewürzen , mit einer raffinierten Yoghurtsauce überbacken.
Frisches Obst vom Markt passt da gerade noch in den Magen!
Abends dürfen die Hunde auf dem nun fast menschenleeren Strand mal so richtig „fetzen“ – Maja nutzt das natürlich zum Möwen fangen!!
Freitag, 14. September
Da eines der Fahrräder defekt ist, fahren wir nach Auray zum Baumarkt, das nötige Werkzeug holen, und eben Lebensmittel zu kaufen.
Die jungen Leute nebenan wollen auch los, shoppen ….. manchmal haben die „Kinner“ auch nur Jux im Kopp!
Den Nachmittag verbringen wir mit Zeichnen, Fahrradreparatur, Nichtstun, und ein paar wirklich ganz kleinen Umbauten am Womo!
Ja, nun läuft das Wasser bei Ebbe richtig ab – morgen werden hier sehr, sehr viele Menschen sein, die die „peche á pied“ geniessen!
Crevetten und Joue de Lotte (Seeteufelbäckchen) in einer Sauce aus frischen Tomaten und etwas Sahne, gewürzt mit ein wenig (!) afghanischem Paprika
auf frischen dünnen Nudeln
Eine Créme Caramel als Dessert
So, und zur Abwechselung und für Regentage, aber auch zur Einstimmung vor einer Bretagne-Reise eine Buchempfehlung!
„Bretonische Verhältnisse“
Ein Fall für Kommissar Dupin
von Jean-Luc Bannalec
ISBN 978-3-462-04406-5
Ein unwiderstehlicher Krimi aus der hochsommerlichen Bretagne
Ein fesselnder Kriminalroman, durchzogen von hintergründigem Humor und so wunderbar stimmungsvoll, dass man sofort selbst durch die engen Gassen des Künstlerdorfes Pont Aven flanieren möchte und die salzige Atlantikluft riechen möchte
Samstag, 15.September
und das Wochenende des Grande Marée – also das Wochenende, an dem die Ebbe am weitesten abläuft und die peche à pied zum Volksfest wird!
Wir fahren nur kurz zum Supermarkt, um für´s Wochenende einzukaufen, und geniessen dann den schönen Tag draussen , auf dem CP.
Schon gestern sind viele Wowas und vor allem Womos angereist, auch heute morgen um 8 Uhr trudelten noch etliche „Angler“ und Muschelsucher auf dem CP ein, es war reichlich laut und lebhaft, weil viele sich vom Vorjahr und dem Jahr davor und ……. kennen und sich lautstark begrüssen.
Das Wetter ist wundervoll, die leichten Schleierwolken verziehen sich mehr und mehr, und die Sonne strahlt auf das fröhliche Völkchen herab.
Es ist allerdings nicht so voll wie in den vergangenen Jahren, da die Gemeinde an der schmalen Strandstrasse, an der sonst dutzende von PKWs parkten, Holzpfosten gesetzt und einen Radweg abgeteilt hat – da kann man nicht mehr parken.
Gut für die Dünen, denn die wurden dort doch alljährlich ziemlich „zerfahren“ – und gut für die verwilderte Heidelandschaft dahinter, die immer als „toilette publique“ genutzt wurde.
Gegen 10 Uhr beginnt die „Völkerwanderung“ , immer dem ablaufenden Wasser folgend.
Ernsthafte Herren in achselhohen Wathosen, Kegelbrüder in Anglerstiefeln, Typen mit mehr Krams am Gürtel, als ´ne Frau in der Handtasche hat, Bayquatschtypen ( die sich später beim Boule hervortun) in Muskelshirts , Frauengrüppchen in Shorts und Badeschlappen, reifere Damen in zu engen Leggings und Birkies, Kinder in abgeschnittenen Jeans und bunten Stiefelchen, barfusse Teenies mit Nasenpiercing und gegelten Haaren ………….und alle „bewaffnet“ mit Eimern, Körben, Hacken, Haken, Rechen, Schippen ……..ein buntes Bild!
Am frühen Nachmittag treibt die auflaufende Flut alle wieder zurück an den Strand, und dann beginnt der „gesellschaftliche Teil der Veranstaltung“!
Die gesammelten Meerestiere werden geputzt, gewaschen und sortiert, zum Teil eingekocht, zum Teil aber auch gleich als verspätetes Mittagessen verzehrt ……….. natürlich sitzt man dabei gruppenweise zusammen, das Baquette und der Rotwein gehört selbstverständlich dazu, überall hört man Gespräche und Gelächter.
Wir beide nutzen den nun leeren Strand und die leeren Spazierwege zu einem langen Spaziergang in „unserer“ Bucht und dann quer über die Halbinsel durch kleine Gärten und Wiesen und Felder, wo wir nicht nur Brombeeren, sondern auch Äpfel finden.
Quelle:
Coquelet , gefüllt mit einer Fenchel-Schinken-Mischung, auf Zucchini-Champignongemüse
Danach ist natürlich der Abendspaziergang dringend nötig für die Verdauung!
Abendspaziergang am Strand, barfuss………………
Und hier geht´s weiter!