Heimreise

So, ganz langsam müssen wir an die Heimreise denken, und da der Nebel sich an diesem Freitag morgen nicht lichtet, sehen wir keinen Grund dafür, warum wir an der Küste auf kleinen Strassen fahren sollen!

Wir fahren  also die knapp 100 Kilometer bis Arromanches auf autobahnähnlichen, mautfreien Schnellstrassen .

In Arromanches ist trotz der Mittagszeit die Schranke am CP offen, wir suchen uns einen schönen Platz und machen es uns gemütlich!

Inzwischen hat sich der Nebel aufgelöst.

und  wenig später

bei 19°

Wir gehen noch mal spazieren!

Heute bleibt die Küche kalt………
wir gehen  in´s

 „Au 6. Juin“ 

in der Fussgängerzone von Arromanches!

Winzige, unglaublich leckere Miesmuscheln – Gesine wählt sie in Weissweinsauce, ich ziehe eine Sahnesauce vor!

Ich hätte nie geglaubt, dass ich den Riesenpott voll Muscheln aufessen kann – aber ich hab´s geschafft!

Und wo kommen die leckeren blauen Muschelchen her?

Aus Barfleur!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, 4.10.

13°

 

Nach dem späten Frühstück fahren wir weiter nach Fécamp, wo wir unten im Hafen ein

„Comptoir de Mer“

finden!
Juchhu ……….das hatte uns ja noch auf der Shopping-Liste gefehlt!

Wir finden einen Parkplatz gleich neben dem „Comptoir“, der auch ein offizieller Womostellplatz mit V/E ist.
Eine öde Platte, planierter Sand und Bauschutt, ohne Aussicht, aber trotzdem gut belegt!

Weitaus besser ist der Stellplatz auf der anderen Seite der Strasse, wo man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und den Hafen hat!

Quai Sadi Carnot

 

 

( Die Fotos habe ich am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein im Vorbeifahren gemacht!)

Und wie erwartet können wir im Comptoir  Laden die „Mitbringsel-Kiste“ weiter auffüllen!
Aus purer Bummellust gehen wir noch über die Strasse in einen typischen „Andenkenladen“ – Andenken, wie man sie überall in allen touristischen Häfen findet.
Aber Gesine macht doch ein Schnäppchen: sie findet einen weinroten, superschicken leichten Poncho, der ihr sehr gut steht – für 15 €!
In der Touri-Info stöbern wir auch noch ein wenig herum, bis ich aus dem Fenster schaue und ganz dunkle Wolken sehe, die sehr rasch näher kommen!

„Los, rasch zum Womo, damit wir nicht nass werden!“

Kaum an der Strasse, sehen wir schon wirbelnde Sandwolken, und in einem wahren Sandsturm rennen wir zum Womo!
Überall werden schleunigst Fenster und Dachluken geschlossen, Türen knallen ………….als sich unsere Tür endlich hinter uns schliesst, sind wir beide ziemlich „versandet“!
Kurz darauf beginnt es zu regnen, nicht sehr stark, aber doch so, dass es den Sand zu Boden drückt, aber auf der Fahrt zum CP sehen wir noch überall Zeitungen, Plastikflaschen und leere Einkaufstüten rum fliegen!

Wir bekommen diesmaltatsächlich unseren Wunschplatz auf dem CP, und wittern dort das Unwetter ab!

Gegen Abend hört es auf zu regnen, und auch der Wind lässt spürbar nach!

Kalbsbries, in Mehl gewälzt und in Butter gebraten, in einer hellen Sahnesauce auf Reis.

Obstsalat

Am Sonntag werden wir von viel Sonnenschein geweckt!

Und dann bekommen wir noch ein ganz besonderes „Schauspiel“ geboten !

Wir beobachten die Segler und Motorboote, und freuen uns wie deren „Kapitäne“ über das schöne Wetter.
Plötzlich läuft der Seenotrettungskreuzer  mit zügiger Fahrt aus Fécamp aus, und fährt zu einer Yacht, die wohl irgendwie Probleme hat – vielleicht ein Fischernetz um Schraube und Ruder ………. wir wissen es nicht.
Der Kreuzer setzt sein Tochterboot aus, und  die Besatzungen arbeiten an der havarierten Yacht.
Dann nimmt der Kreuzer die Yacht in Schlepp,  und zieht sie  – genau vor unserer Nase -in den Hafen von Fécamp!
Spannend, Gesines Kollegen bei der Arbeit zu zusehen!

Aber das war noch nicht alles!
Kurz darauf kommt der Kreuzer samt Tochterboot wieder aus dem Hafen heraus,  zeigt einige schwungvolle Manöver,  fährt vor der Uferpromenade auf und ab und demonstriert Geschwindigkeit und Wendigkeit!
Und seine Feuerlöschkanone!
Wir bekommen auch noch Wasserspiele mit Regenbogeneffekten zu sehen!

SNSM

Klasse!

So, vor der Abfahrt müssen wir mal Scheiben putzen, vor allem die Seitenscheibe, die den ganzen Sand, aber nur wenig Regen abbekommen hat, die ist fast undurchsichtig!

Dann fahren wir die  170 km bis nach Stella Plage, wo wir einen angeblich noch geöffneten CP in den Dünen entdeckt haben. Bei Google Satelit sah er gut aus!

Fehlschlag: der Platz hat zu, und auf dem davorliegenden Womo-Stellplatz möchten wir nicht, denn der liegt eingequetscht hinter nur teilweise bewachsenen hohen Dünen, und ich fürchte, wenn wieder so ein Sturm wie gestern aufkommt, kann man uns morgen aus einer Wanderdüne ausgraben!

Kurz entschlossen fahren wir durch das zwar fahrtechnisch grausame, aber dennoch recht hübsche Städtchen – man hat hier auf Hochhäuser und ähnliche Bausünden verzichtet – und fahren weiter Richtung Calais.

Bei Boulogne  haben wir von der Autobahn auseinen kurzen Blick auf´s Meer – und sind erstaunt, wie deutlich mal heute die englische Küste auf der anderen Seite des Kanals sehen kann! So haben wir das noch nie erlebt!
Eine echte „optische Überreichweite“!

Und bald schon stehen wir wieder auf dem hier schon beschriebenen

CP Fort Lapin in Sangatte!


19°

Waschtag………….

Hundespaziergang……….

Geschabter Kaninchenrücken in Salbeisauce auf frischen Nudeln

So mag ich eine CP-Beleuchtung!

Mal nicht diese hohen Lampen, die einem in´s Dachfenster leuchten und die durch Seitenfenster blenden!

Montag, 6.10.


mit ein paar Schleierwolken  7°

Wir trödeln, und überlegen, ob wir nicht noch einen Strandtag hier einlegen, aber da der Wetterbericht von Regen ab Mittag spricht, fahren wir zum letzten mal in Frankreich einkaufen und   tanken.

Ziemlich genau um 15 Uhr parken wir ein auf dem wunderschönen Stellplatz
SP Sas van Gent

auf einer grasbewachsenen, baumbestandenen Halbinsel zwischen dem Yachthafen und einem kleinen Hafen für Traditionssegler.
Hinter den Traditionsseglern  ist noch mal ein Deich, und dann das Wasser des Gent-Terneuzen-Kanals mit sehr viel Berufsschiffahrt!

Um Sas van Gent gibtes viel Industrie, doch die sieht man vom Stellplatz aus nicht – man sieht nur Schiffe, Bäume, Kühe auf der anderen Seite des Kanals und ein paar alte, typisch niederländische Häuschen am Kanal.

Dort gibt es auch Einkaufsmöglichkeiten und mehrere Restaurants.

Der Stellplatz ist kostenlos und hat keine V/E.
Offiziell ist er nur für 2 Womos gedacht, aber  vor 2 Wochen standen hier bestimmt 25 „Kisten“, und auch diesmal sind es weit mehr als nur 2!
Infotafeln und ein Stadtplan informieren übrigens gut über die Möglichkeiten, die das Städtchen so bietet.

trocken,  13 °

 

Wir machen einen langen Hundespaziergang und geniessen den Ausblick!

Schweinezungenragout mit Sandmöhren und Kartoffeln

Nach dem Essen beobachte ich, wie unser Womo-Nachbar seine Mülltüte zum kleinen Mülleimer am Spazierweg trägt. Und sie daneben stellt, weil sie durch die kleine Öffnung des Eimers nicht durch passt!
Ich schütteleden Kopf – nur 20m weiter steht ein grosser Mülleimer!

Als ich später unseren Müll wegbringe, gehe ich demonstrativ hin, hebe des Nachbarn Mülltüte auf, und bringe sie zum grossen Mülleimer.

Komisch, ich fühle mich beobachtet – und noch komischer: am nächsten Morgen bringt der Nachbar seinen Müll ebenfalls in die grosse Tonne!
Er ist offensichtlich lernfähig!

 

 

Dienstag, 7.10.


……und es pustet!
Der Wind nimmt ständig zu!

Auf der Schnellstrasse zum Scheldetunnel überlegen wir ganz ernsthaft, ob wir tatsächlich bis Woerden durchfahren, wie wir es geplant hatten, oder ob wir nur bis Stampersgat fahren und dort den Sturm abwettern!

Doch schon bald wird der Regen weniger, die Sonne kommt öfters durch, und der Wind kommt von achtern – wir fahren durch!

Um Rotterdam zwei kleine Staus, viel Verkehr, aber es geht eigentlich ganz gut, und gegen  13.30 Uhr  sind wir in Woerden und schlängeln uns durch die mit vielen Baustellen blockierten Strassen und den entsprechenden Umleitungen  durch bis zum

CP Camping Batenstein
Helvoorlaan 36
Woerden

Inmitten von Grachten und Kanälen, kleinen Wohnstrassen und vielen Häusern liegt dieser an und für sich hübsch angelegte Platz mitten im Städtchen.
Ideal für Stadtbesuche ……………………… aber nicht genug „Blickfreiheit“ für uns!

Ganz nebenbei ………….das wäre mit über 24 Euro der teuerste Platz unserer Reise gewesen!

Wirfahren aus dem  baustellen-beengten Städtchen raus und fahren gen Norden, einem Städtchen, das wir mögen, und  auf dem Weg fahren wir auch noch zu dem Supermarkt, der uns geeignete Parkplatzmöglichkeiten bietet!

Kurz vor Norden – 3 km vor dem CP, dann die nächste unliebsame Überraschung:
Baustelle – Umleitung!

Und so schaukeln wir uns noch 25 Kilometer Umleitung quer durch die niederländische Pampa, durch „Het groene hart “  der Niederlande bis zum

CP Campeerhoeve Koole

wo wir für 15 € die Nacht

einen wundervollen Platz bekommen – unseren Wunschplatz in Anbetracht der quaddernassen Wiesen!

Wir können auf der „Wirtschaftsbetonplatte “ des ehemaligen Bauernhofs stehen – mit einem weiten Blick in die Landschaft und auf absolut festem Boden!

Auch unser Womo fühlt sich hier wohl – es hat ja nun schon zwei Mal jeweils  einen Monat ohne uns hier verbracht  – wohlbehütet und geschützt, während wir in Thailand waren!

frisch gebackenes Landbrot, noch warm, mit einer Scheibe Foie gras
Pfeffer-Rindersteak  mit Steinpilzrisotto und Parmesan
rohe Paprika-Stückchen mit Fleur de Sel der Guerande
frisches Obst

Dem Gefühl nach direkt über Amsterdam, aber laut aktueller Wetterkarte an der Küste dahinter blitzt und donnert es gewaltig – auch in den deutschen Nachrichten redet man vom ersten Herbststurm des Jahres!

Hier dagegen ist alles ruhig!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch wenn´s dramatisch aussieht!

 

 

 

Hier auf dem Platz, der ja auch eine Art Jugendherberge bietet, hat am vergangenen Wochenende ein grosses Fest stattgefunden.

Ein Fest der

Stichting Kaskazini

Klar haben wir uns auch gefragt, was das wohl ist!

Vor dem Festzelt stand auch noch eine afrikanische Hütte…………….aus Lehm und Stroh und Ästen……………..????

Es handelt sich, soweit ich das verstanden habe, um eine recht lokale Stiftung, die  „Hilfe zur Selbsthilfe“ in einigen Gemeinden in Afrika anbietet, die  ausser mit Rat durchaus auch mit Tat hilft,  und die gerade hier auf dem Platz  ihr 25. Jubileum gefeiert hat!

Mittwoch, 9. Oktober

Das Wetter hat sich beruhigt,  hohe Wolken, kein Regen, 9°


1.40€ bei einer Markentanke
1.32€  bei einer Billigtanke direkt daneben – mit Karte

 

Auf geht´s nach Zoutkamp in Nordholland!

Schon blöd, wenn  man gleich zwei veraltete Navigationssysteme mit veralteten Karten dabei hat!

Das Navi ist seit drei Jahren nicht aktualisiert worden, und meine Karten sind ebenfalls mindestens drei Jahre alt!

Und dann auch noch die Baustelle bei Norden  – wir sind einige Zeit im Süden von Amsterdam auf Autobahnen und Schnellstrassen herumgeirrt, bis Gesine plötzlich das Hinweisschild nach Leeuwarden entdeckte – ups, genau richtig, dem folgen wir jetzt!
Und siehe da: völlig ohne weitere Probleme und ohne Staus kamen wir um Amsterdam herum und auf die Autobahn nach Norden!

Dabei kamen wir noch unter der Landebahn des Amsterdamer Flughafens hindurch – irgendwie spannen, was da so über einen hinweg rollt!

Dann der Abschlussdeich – immer wieder ein Erlebnis!

Im Supermarkt bei Dokkum kaufen wir ein, und als wir weiterfahren wollen, blinkt die Warnlampe des Dieseltanks auf!
Kein Problem, 4 km und 2 Kreisverkehre weiter kennen wir eine preiswerte Tankstelle!

Dann fahren wir weiter zu unserem CP in Zautkamp, wo man uns ja schon seit Jahren  – fast Jahrzehnten – und zu allen Jahreszeiten  freundlich aufgenommen hat.

………….und noch ein „Flieger“!

Sind die nicht niedlich?

Unser neuer Mitreisender:  Koali !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Juma hat Hunger – das zeigt sie dadurch, dass sie die erste sich bietende Flasche „anpaddelt“!
Das macht sie immer so!

 

 

Bami Goreng mit Hühnersaté
Reis mit Huhn süss-sauer
Obstsalat aus dem tollen Obstladen  beim Supermarkt

Es ist leicht windig, aber trocken und  für die Tageszeit mit 12° recht warm!

Donnerstag, 9. Oktober

………………….die letzten beiden Urlaubstage brechen an!

Unser Plan für heute:
wir wollen nach Norddeich, auf den dortigen Stellplatz,von dem wir schon viel Gutes gehört haben, und  von dort wollen wir in das Erlebnisbad „Ocean Wave“ und ein bisschen schwimmen und relaxen.

Unsere Vorabinfo  aus dem Internet:

Womo-Stellplatz Am Ocean Wave
Dörper Weg
SP 10 Euro
V/E 1-2.50€ p.P.
Kurtaxe 2.50€ p.P.

Moment mal, das sind ja schon ohne V/E  15.00E ……… na, egal!

Die letzten Kilometer nach Norddeich sind stressig – Baustellen, viel Verkehr,  aber gegen 15 Uhr sind wir dann doch am Stellplatz.
Wir ziehen an der Schranke unser Ticket und fahren auf den Platz.

Puh ….. neeeee!

Ein riesiger Parkplatz, geschottert mit geteerten Fahrbahnen, umgeben von einem kleinen, unkrautbewachsenen Deich ………………….lieblos, ohne einen Blick auf Landschaft oder gar Meer!

Durchaus gut besucht, wenn auch nicht voll – wir könnten wählen………….doch für uns wäre das die Wahl zwischen Pest und Cholera!

Wir schauen uns um, schauen uns an, und fahren wieder raus!

Netter- und unerwarteterweise merkt, der Automat an der Ausfahrtsschranke, dass wir nicht geparkt haben, sondern nur 5 Minuten da waren und kassiert nichts!

So wird es heute nichts mit  „eine Runde Schwimmen“ – egal, dann dreht eben nachher mein Zeigefinger eine Runde im Weinglas!

Kurz vor 17 Uhr stehen wir in Barssel auf dem schönen SP am Yachthafen,  und sind zufrieden und glücklich!

16°

 

Der Stellplatz vom anderen Ufer aus!

 

 

 

 

 

Perlini  ( winzige Tortellini)  mit Tomatensauce und Parmesan

Einfachst-Küche!

Als die Chefin des Platzes wie üblich gegen Abend so zwischen 17.30 und 18.00 auf den Stellplatz kommt, um nach dem Rechten zu sehen und zu kassieren, setzt sie sich  zu uns und klönt ein bisschen.
Erzählt so, was einem als SP-Betreiber alles passieren kann!

Sie kommt eines schönen Abends zur gewohnten Zeit auf den Platz und wird sofort und sehr unfreundlich vom Besitzer eine modernen, grossen Womos „angepfiffen“, warum er hier schon seit 4 Stunden stehen würde und noch immer nicht die Code-Nummer für die Toiletten habe, er müsse schliesslich mal ganz dringend!

Also, erstens hat er mit Sicherheit ein eigenen WC an Bord, und zweitens ist 100m weiter eine öffentliche Toilette!

Aber M. meinte, so was passiere regelmässig……………
Die  zappelige Dame mit den verschränkten Beinen, die ohne Gruss losbölkt:“ Na endlich – ich muss dringend auf´s klo!“

M.  kennt Wohnmobil-Urlaube aus eigener Erfahrung und kann manchmal wirklich nur den Kopf schütteln!

Den Samstag verbringen wir auf dem SP, faul lesend, und mit langen Spaziergängen…………

Die nähere Umgebung…..

Abendessen in der „Queen of Texas“

und am Samstag sind wir dann nach 3 Wochen Reise gegen Mittag wieder zu Hause und der Alltag hat uns wieder!