Aufenthalt 2.Teil

Sonntag, 12. Juni – MuttertagIch hab den diesjährigen Muttertag einfach verschoben – weil wir sonst ja an diesem Sonntag nichts zu feiern hätten!
Wenn man nämlich am Sonntag nach Carnac auf den Wochenmarkt geht, muss man einfach etwas zu feiern haben, damit man die ganzen Leckereien auch zu würdigen weiss!
Carnac bei Wochenmarkt, Parkplatzsuche mit einem Womo – ein Abenteuer für sich, doch noch bevor wir ernsthaft zu suchen beginnen, fährt ein netter Kleinwagen aus einer Parklücke …. und wir fahren einfach rein.
Naja, ein bisschen kurz ist die Parklücke schon, wir stehen ein bisschen weit in die Kreuzung, aber hier in Frankreich geht das schon! Da parken andere viel krimineller:Also, was soll´s !Vorbei an einem alten Waschplatz, dem „Frauen-Kommunikationszentrum“ früherer Tage, wandern wir zum Wochenmarkt.
Ein Foto haben wir noch aufgenommen, danach haben wir Kamera und Fotos vergessen und nur noch gestaunt ob der reichhaltigen Angebote an Fisch, Fleisch, Wurst, Kuchen, Brot, Obst, Gemüse……………….
…………….und die fertigen Gerichte, die man da portionsweise kaufen kann!…………. nein, davon haben wir kein Foto! 

 

 

Natürlich gibt´s auf diesem wundervollen Markt ach noch was anderes ausser Lebensmittel: CDs, Kleider, Wäsche, Möbel, Schuhe, Kunst und Kitsch und vieles mehr lockt den Käufer! Vorsicht ist allerdings geboten – manches ist teuer, viel teurer als in den Läden. Doch gelegentlich kann man schöne Schnäppchen machen: ein schickes Jeanskleid für 15 Euro, einen Rock aus indischer Baumwolle für 10 Euro, einen hübschen BH für 3 Euro ……. man muss eben die Augen aufmachen und vielleicht auch mal handeln!

Der folgende Roman spielt übrigens in Carnac …. ein bisschen Zauberei, ein bisschen Zeitmaschine…..und sehr spannend! Er heisst “ Le Réveil des menhirs“ .

Wir haben uns für den Abend mit Gerichten vom Feinsten eingedeckt -sogar den Hunden lief das Wasser im Mund zusammen!

Bekommen wir auch was Leckeres?
Wie schmeckt das?
Was ist das?
Darf ich das mal probieren?
Och man, müsst Ihr alles allein essen?
Wir verhungern!
Das riecht so gut!

 

 

Für uns ( und häppchenweise auch für die Hunde) gibt´s heute abend:

Pain au Saumon – eine Art Brot , weich und mit viel Ei, und mit Lachs eingebacken
Paella mit viel Hühnerfleisch, vielen Garnelen und Muscheln
Chinesischen Tintenfisch, gefüllt mit Glasnudeln, Gemüse und Kräutern in einer süss-sauren Sauce auf Reis
und frisches Obst (Walderdbeeren ) als Nachtisch
und dazu einen edlen Cidre , ebenfalls vom Markt!

Warum bei einer solchen Fülle hungern ;-))))) !

13. Juni 2005.
Für heute steht eine Einkaufsfahrt nach Quiberon auf dem Plan. Wir wollen bei einer Fischfabrik leckere Fischdosen holen. Im vergangenen Jahr hatten wir dort einige feine Konserven erstanden, und freuen uns nun auf „Nachschub“.
Bei der Fabrik angekommen, stellen wir fest, dass der Teuro wohl zugeschlagen hat – 3 Euro für eine Dose Sardinen in Olivenöl …. das ist uns denn doch zu viel. Da bekommt man wesentlich preiswertere Dosen in jedem Supermarkt!
Also kaufen wir noch auf der Rückfahrt in Auray ein und fahren bei strahlendem Sonnenschein wieder auf den CP zum faulenzen, spazierengehen und Bücher lesen.


Ein Boot mit einer nackten Männerleiche mit durchschnittener Kehle treibt vor Quiberon …………Fischer schleppen das Boot nach Port Navalo – also direkt am Campingplatz vorbei! In Port Navalo nimmt Inspecteur Thobie, Gourmet und Liebhaber von Kreuzworträtseln, die Ermittlungen auf, die ihn durch den Golf von Morbihan und die Inselwelt bei Quiberon führen. Was hat der Tod des Bootsführers mit der Vergangenheit, der deutschen Besetzung und der Befreiung durch die Alliierten zu tun?

Ein spannender Krimi , viele geschichtliche Hintergründe, Informationen über Land und Leute …………. eine grossartige Strandlektüre an heissen Tagen!

(„La Korrigane“ ist bretonisch und heisst „die Fee“, in diesem Fall ist eine Insel namens „La Korrigane “ gemeint)

Crepes, gefüllt mit Coquilles St.Jaques in heller Sauce
Putenschnitzel und Lammspiesschen vom Grill mit einem gemischten Salat und frischem Baquette

14.Juni 2005

Heute verabschieden wir uns vom CP „La Falaise“ und fahren über Vannes weiter nach Südosten.
Eigentlich wollten wir der Tour 14 des Womo-Führers von Jürgen Engel folgen und auf dem CP „La Falaise“ in Tourballe übernachten …… doch es sollte alles anders kommen!
Zuerst folgten wir der Tour ja noch: in La Roche-Bernard über die 400 m lange „Alte Brücke“, dann Richtung Süden Herbignac, St. Molf …….. alles nach Plan.
Kurz hinter St. Molf kamen wir dann wieder an die Küste und folgten ihr, das Meer immer zu Rechten.
Eine wunderschöne Küste, schöne Strände, gepflegte und fast mondäne Städtchen ….. und abgeschrankte Parkplätze!
Wir entdecken ein oder zwei Womo-Stellplätze – lieblose Betonplatten ohne Blick auf´s Meer, auf der Landseite der Strasse……….voll und nicht „unser Ding“.
In Pirias verfahren wir uns ein bisschen, was gut ist, denn dadurch finden wir den Wochenmarkt und kaufen noch ein bisschen ein. Wir müssen jedoch feststellen, dass hier alles viel teurer ist als in Locmariaquer und Umgebung.
Weiter geht´s Rtg La Turballe……….. und immer das gleiche Bild: abgeschrankte Strandparkplätze – lieblose und überfüllte Womostellplätze.
Den im Führer beschriebenen CP finden wir sofort, da jedoch Mittagspause ist, können wir nur vor dem CP parken, und das ist gut so! Schon ein kleiner Rundgang überzeugt uns: nix für uns! Keine V/E zu sehen, parzellierte, enge Stellplätze, viele Mobilhomes, viele Dauercamper………. Hunde am Strand verboten.
Sogar zum Meer hin dichte Hecken, also trotz Strandnähe und eigenem Strandzugang kein Blick auf´s Meer.
Ein aussichtsloser CP!
Da es noch früh am Tag ist, beschliessen wir, uns erst mal die Salinen in der Nähe anzuschauen.
Nach nur wenigen Kilometern durch verschlafene Dörfchen sind wir am Informationszentrum der Salinen, das natürlich – vive la France – wegen der Mittagszeit geschlossen ist. Auch die „paludiers“, die Salinenarbeiter, machen gerade Mittag, und die Salinen sehen menschenleer aus.

Trotzdem ist es sehr interessant zu sehen, wie das Meerwasser von einem flachen Becken über Kanäle in andere Becken geleitet wird, in denen es immer salzhaltiger wird durch die ständige Verdunstung, bis zum Schluss das feinste Salz, das „Fleur de Sel“, an der Oberfläche schwimmt und mit flachen Holzpaddeln abgeschöpft werden kann.

Wir kennen ja die riesigen Salinen der Camarque , wo Bagger und Förderbänder das Salz transportieren – hier wird in kleinen Familienbetrieben alles noch von Hand gemacht.
Wir gehen ein wenig auf den schmalen Wegen umher und betrachten uns die seltsame „Mondlandschaft“ . Auch die Hunde sind neugierig, doch das Salz schmeckt ihnen nicht!

 

Aus dem Salzsumpf ragen kleine, ungefähr fingerdicke und ebenso lange Pflanzen heraus, die hier in der Gegend wie Kapern eingelegt werden und „Salicornes“ heissen.

Sie werden wie Kapern oder eingelegte Gurken zu Grillfleisch oder auf Salaten gegessen.

 

Die Salinenarbeiter leben in kleinen , pittoresken Dörfchen, in denen man überall am Strassenrand „Fleur de Sel“ von privat kaufen kann – es kostet hier weniger als die Hälfte des Supermarktpreises!

 

 

Noch ist es früher Nachmittag, und so beschliessen wir, noch in die nahe Sumpflandschaft der Grande Brierre zu fahren.

Diese weite Sumpflandschaft war wohl früher mal dem Golf von Morbihan mit seinen vielen Inseln nicht unähnlich, doch durch Versandung wurden aus Wasserflächen Sumpfflächen.
Noch immer tragen die keinen Dörfchen, die rechts und links der D50 liegen, im Namen den Anfang“Isle de….“ !

Viele Touristen besuchen hier die Dörfer und können mit Booten und Kähnen die grandiose Landschaft entdecken.

 

Wir haben diese Landschaft schon einmal besucht – an einem nebeligen Märztag auf der Rückreise von Portugal.
Im März sieht diese Landschaft ungleich geheimnisvoller und gespenstischer aus!
Jetzt im Frühsommer sieht man nicht soooo viel vom Sumpf, weil Bäume und Büsche grün sind und den Blick versperren – im März sah man die vielen Gräben, Wasserflächen und Sumpflöcher besser!

 

Trotz vieler Besucher finden wir einen kleinen Bootshafen, der für uns reserviert zu sein scheint. Hier können wir mit den Hunden herumspielen , die das natürlich gleich ausnutzen .


Muss das wirklich sein, fragt man sich da!

 

Den Frosch, der Maja so verschreckt hatte durch sein Gequake, den wollte ich ja nun unbedingt fotografieren!

Während des Spaziergangs dort am Wasser fällt dann die Entscheidung, die eigentlich jeder von uns beiden sich wünscht:
wir fahren zurück nach Locmariaquer!
Und gegen 17 Uhr stehen wir wieder auf unserer Düne auf dem CP „La Falaise“ – mit Meeresblick und ohne Hecken !

Artischocken mit Cocktailsauce
Lachs „Saumon au beurre et citron“ auf Reis – nein, keine Froschschenkel!
Tomatensalat mit Ei und Salicornes
und ein guter Weisswein!

15.Juni

Heute nacht hat der Wind gedreht, und es regnet wahre Bindfäden. An Walken oder Joggen ist nicht zu denken, und auch der Bummel über den Wochenmarkt wird gestrichen.
Statt dessen frühstücken wir auf der Pointe de Kerpenhir, geniessen den Ausblick trotz Regen und lassen den Tag langsam angehen.
Beim Hundespaziergang nieselt es gottlob nur noch, doch werden wir alle recht feucht!
Da es kühl und unangenehm ist, beschliessen wir, einen ausführlichen Bummel durch den grössten Supermarkt der Umgebung zu machen.
Heute können wir ja auch die Hunde ohne schlechtes Gewissen im Wagen lassen – es wird nicht zu warm!
Als wir aus dem Supermarkt kommen, hat es aufgehört zu regen, und die Wolken geben an einigen Stellen schon wieder blauen Himmel frei.

Wir beschliessen, auf dem Heimweg zum CP mal die Strässchen links der Hauptstrasse zu erforschen.
Sie alle enden entweder am Golf von Morbihan oder an einem Schild:“Betreten verboten-Privat“!


Ein schönes Plätzchen zum Parken, um eine Tasse Tee zu geniessen und einen kleinen Spaziergang zu machen, finden wir aber doch!

Auf einem schmalen Strässchen über einen weiteren Arm des weitläufigen Golfes von Morbihan entdecken wir diese Gezeitenmühle:

Drei verschiedene Sorten gebackener Garnelen im Teigmantel
Rinderzunge in Madeira-Sauce mit Reis
und einen gemischten Salat
mit einem guten Cidre

Einkaufstip:

wenn man von Locmariaquer nach Auray fährt, sieht man auf der linken Seite kurz vor dem ersten Kreisverkehr die Keksfabrik „La trinitaine“. Der Fabrikladen bietet neben Keksen aller Art auch bretonische Karamellbonbons ( mit gesalzener Butter ) , Marmeladen, Spirituosen und vieles mehr an.
Es lohnt sich für Naschkatzen auf jeden Fall, dort mal vorbei zu schauen!
Auch dieser Laden schliesst in der Mittagszeit!

16.Juni 2005

Den Tag verbringen wir auf dem CP, machen lange Spaziergänge und faulenzen.
Andere sind da eifriger als wir:

Beim Schneckenfest auf den Büschen auf der Düne ist richtig was los!
Fast wie beim Schützenfest im Dorf………..!


Viele recht unauffällige Blumen blühen hier auf den Mauern und an den Wegen!

Heute abend geniessen wir noch einmal das Essen im Restaurant auf dem CP.
Ich esse eine Pizza nach Art des Hauses, sehr dünn, sehr knusprig und gut belegt, und der Salat mit heissem Käse ist köstlich.
Wilfrieds Eisbein ist zu stark gepökelt, aber gut zubereitet und riecht lecker!

 

 

Einkaufstip:

Nicht nur hier in Locmariaquer, sondern überall in der Umgebung bekommt man herrlich frische Austern, Muscheln und Krebse an den Ständen an der Strasse!

Allerdings kann man sich die Austern auch diekt bei Ebbe von den Felsen holen………

17. Juni

Ein Ausflug nach Auray und ein Bummel durch die Stadt zeigt uns mal wieder, wie schön diese kleine liebenswerte Stadt ist!

Auch Auray hat seinen alten Waschplatz, wo Frau ja nicht nur zum Waschen, sondern auch zum Klönen und Tratschen hinkam!

Über die Dächer blickt man hinunter auf St.Goustan, den malerischen Hafen der Stadt.
Auray ist schön : verwinkelte Gässchen und Strassen voller schöner Geschäfte laden zum Geldausgeben ein, und wir haben nun auch endlich ein paar schöne Geschenke für unsere Lieben daheim gefunden!
Leider hat Wilfried beim Einparken ein andres Auto gerammt – ist aber nichts passiert. Des Gegners wegklappbarer Spiegel hat funktioniert – ist brav weggeklappt , ohne kaputtzugehen, und wir haben nur eine kleine Schramme rechts hinten – gute Gesellschaft für die andere Schramme , die wir uns vor 3 Jahren „eingefangen“ haben!

Langsam wird´s richtig warm, die Sonne brennt, und wir beschliessen, den Rest des Tages am Strand zu verbringen.

Heute abend gibt es
jeweils 2 dampfgegarte und 2 gebackene chineschische Teigtäschchen für jeden,
Kaninchen nach malteser Art mit Kräutern, Oliven und Rotwein geschmort und wie immer einen schönen frischen Salat dazu!
Ein Glas Rotwein „muss“ ja dazu sein, oder?????

18. Juni 2005

Heute ist´s richtig heiss!

Wir beschliessen ob dieser Hitze, nach dem Einkaufen nicht auf unsere Düne zu fahren, sondern einen windgeschützten Platz unterhalb der Düne anzufahren, um dort die Markise ausfahren und den Schatten darunter geniessen zu können.
Doch schon nach wenigen Minuten im Schatten – abr leider auch im Windschatten – halten wir das nicht mehr aus , fahren die Markise wieder ein und stellen uns auf die Düne. Dort weht ein saharawarmer Wind, doch wenigstens ist ein wenig Bewegung in der Luft.
„Umluft im Backofen“ !
Auch die Hunde liegen nur matt unter dem Womo und hecheln….. es ist einfach zu warm heute!
Gelegentliche Schwimm- oder Planschrunden im Meer helfen nur für Minuten als Abkühlung – danach ist man wieder so verschwitzt und matt wie vorher!

Nur den Schnecken in den Büschen auf der Düne scheint die Hitze nichts auszumachen !

Naja, bei dem Tempo………..!

Garnelen mit Cocktailsauce
gebratene Lammnieren und geschmorte Kalbfleischhäppchen mit Baquette und Salat
Obstsalat

das schmeckt sogar bei Hitze!

Weiter