Liebe Freunde,
vielleicht nerve ich Euch ja mit meinen „Blickwinkeln“, doch da Ihr alle eigentlich nur Mitleser in meinem Tagebuch seid, ist mir das nun mal egal – lächel – und es wird ja auch niemand zum Lesen gezwungen!
Ich werde weiterhin meine EindrĂĽcke als „Blickwinkel“ ( mehr können sie wegen der kurzen Zeit dort ja nicht sein ) formulieren und einsetzen!
Als wir nach Chon Buri kamen, waren wir erst mal fast erschrocken ob der „untertänigen“ Höflichkeit der Menschen, die uns begegnet sind.
Die liebe Wei am Flugplatz, die sich mit zusammengelegten Händen verneigte ….. der Fahrer, der trotz Eile ( er hat zum Koffereinladen nur wenige Minuten Zeit, sonst wird sein Wagen abgeschleppt) , uns mit einer Verbeugung und einem uns noch recht unverständlichem Gruss begrĂĽsste………. die freundlichen Herren, die einem am Hotel den Wagenschlag aufrissen (………ja, sind wir denn irgendwelche BerĂĽhmtheiten?) und vor uns entlang rannten, um uns die HoteltĂĽr zu öffnen? Das Gepäck, das einfach mit einem freundlich lächelndem Menschen verschwand …… halt mal, wohin wollen Sie denn mit meinem Koffer?
Der Check-in……… mit einem freundlichen Gruss, mit einer leichten Verneigung mit zusammengelegten Händen. Und ganz viel Lächeln.
Kaum im Hotelzimmer, kommt das Gepäck…….. mit freundlichem Lächeln und einem Scherz.
Kurz darauf das Zimmermädchen ( das eigentlich die ganzen 4 Wochen Tag und Nacht fĂĽr uns da war) mit einem Lachen und einem „Sewass dee Kaa“. Und einer wunderschönen Obstschale.
Und so geht es weiter und weiter!
Freundlich lächelnde Menschen, die heraneilen, um einem die HoteltĂĽr zu öffnen …. und die fröhlich mit einem lachen, wenn einem die schwĂĽlheisse Luft draussen wie eine feste Mauer erscheint!
Nach ein paar Tagen hat man sich so dran gewöhnt, dass man fast an die ungeöffnete Glastür prallt, wenn die aus irgendeinem Grund mal nicht vor einem geöffnet wird!
Freundliche Menschen, die einem eben mal selbstverständlich die Autotür aufhalten.
Die sich ständig vor einem leicht verneigen.
Der freundliche Kellner im Hotelrestaurant, der einem nicht nur den Stuhl zurecht rĂĽckt, sondern die kunstvoll dekorierte Stoffserviette entfaltet und einem auf dem Schoss legt.
So ganz langsam – wir sind ja auch nicht zum Urlaubmachen hier und stehen in den ersten Tagen durchaus unter Stress – fällt einem das ganze so ein bisschen auf den Nerv ………. es ist ungewohnt, und man hat den Eindruck, liebedienerndes, gut gedrilltes Hotelpersonal vor sich zu haben.
Falsch.
Wir merken das zum ersten Mal, als die niedliche, freundliche und kompetente junge Dame, die auf unserer Etage als Zimmermädchen arbeitet, lächelnd und absolut fröhlich versucht, uns den thailändischen Gruss „See was de Kaaa“ bei zubringen. Und die richtige Antwort: „Yin dee kaa!““ ! Und als wir das ihrer Meinung nach richtig nachsprechen, lacht sie und sagt auf englisch: “ Gut gemacht, fein!“ .
Sie spricht recht gut englisch, und ihr Lächeln ist zwar absolut freundlich, aber in keinster Weise unterwürfig!
Auch die Türöffner erkennen uns nach nur wenigen Tagen, und sind dann sehr, sehr freundlich, lachen gerne mit uns !
Der Fahrer, am zweiten Tag : „To the hospital, madam?“ ……… er wusste, wohin ich wollte, und erzählte mir auf der Fahrt in gebrochenem Englisch eine Menge ĂĽber seine Stadt!
Das Mädel am FrĂĽhstĂĽcksbĂĽffet – nach 3 Tagen mussten wir unsere Zimmernummer nicht mehr nennen, die kannten sie dort alle, und sie wurden dann nicht nur höflich, sondern lustig und offen freundlich.
Nein, diese Menschen sind nicht unterwĂĽrfig.
Sie sind ganz schlicht unglaublich freundlich und höflich.
Und daran ist nichts aufgesetztes oder gesteltztes.
Jedes Lächeln, jedes freundliche Lachen wird mit einem Lächeln, einem freundlichen Lachen erwidert.
Widerlich die Ausländer, die das mit einem hochmütigen Nicken oder mit absoluter Gleichgültigkeit hinnehmen!
Sie haben die einfache, ehrliche Freundlichkeit nicht verstanden.
Auch in den Gassen und Märkten haben wir uns nie „unwohl“ gefĂĽhlt, nie bedroht oder verspottet oder auch nur angemacht – das fiel auch unserer Tochter und ihrem Lebensgefährten auf, die die Märkte in den Touristenbastionen in der TĂĽrkei kennen. Dort wird angebaggert, bedrängt, angepöbelt, angebrĂĽllt und gegebenfalls auch mal bös beschimpft ……….hier wird einem höflich und fröhlich das Warenangebot ausgebreitet, und natĂĽrlich werden einem, wenn man zögert, Alternativen geboten ……. aber wenn man nicht kauft, wird man auch nicht beschimpft! Und es drängeln sich nicht tausend Marktschreier um einen, die einem , wie man schnell fĂĽrchtet, auch gleichzeitig noch das Portemonnaie klauen!
Und die Kinder – unsere Tochter erzählte von den aufdringlichen „Gören“ in der TĂĽrkei. Hier sind die Kinder neugierig – na klar, das sollen sie ja auch sein. Fröhlich. Auch das ist vollkommen okay, aber sie sind nie aufdringlich!
Ich erinnere mich da mit Lachen an einen „Pöks“, vielleicht 5 Jahre alt, der uns entgegen kam, um eine Ecke schoss wie eine Kanonenkugel, und an Gesines Beine prallte. 5 Thailändische Lebensjahre gegen 1.83m europäischer Länge.
Er stutzte, gucke hoch, guckte höher, schluckte mal kurz, guckte nun ganz hoch zum lächelnden Gesicht der Meinen – und lachte schallend los – zusammen mit der Meinen!
Man kann unbeschwert bummeln, shoppen, durch die Gassen und Märkte schlendern, einkaufen, Irgendwo was leckeres essen —– man fĂĽhlt sich einfach wohl! Und man sieht und erlebt Lächeln, Lachen, und einfache, gute Freundlichkeit!
Und das freundliche Wort „Kaa“ – oder vielleicht ist es nur eine Silbe, ich weiss es nicht………..erscheint hinter jedem höflichen Satz, frei ĂĽbersetzt als „Danke kaa“ , oder „Ja bitte kaa“ oder auch „Nein danke kaa“.
Ich hab das so verstanden, als sei das „Kaa“ irgendwie die gesprochene Variante der leichten Verneigung … das kleine Wörtchen, das aus einfach dahin Geplappertem eine nette Höflichkeit macht!
Und der Smiley – der heisst dort „Yin Dee“!
Ihr merkt schon – ich bin ehrlich beeindruckt!
Yin Dee Kaa!