Revisions

WĂ€hrend unsres Aufenhalts hier im Hotel kommt jeden Tag eine der Schwestern aus der Klinik ins Hotel um den Heilungsverlauf zu kontrollieren, Blutdruck zu messen und um einem bei Fragen Tipps zu geben. Jeden Tag, auch Sonntags, wenn die Klinik selbst geschlossen hat.

Dr. Suporn untersucht einen hier alle drei bis vier Tage und entscheidet dann, welche Maßnahmen als nĂ€chstes zu treffen sind. Wenn er bei diesen „Revisions“ feststellt, dass er noch irgendetwas nacharbeiten muss, setzt er gleich den Termin fĂŒr diese OP fest. In den allermeisten FĂ€llen finden solche Nach-OPs im hauseigenen OP-Saal der Klinik und nicht im Krankenhaus statt.

Viki, eine EnglĂ€nderin, die am Tag vor mir operiert wurde, hatte gestern eine solche Nachoperation. „Just a few stitches“ hatte Dr. Suporn ihr gesagt. Aber da sie nach der OP an diesem Tag nicht mehr „dilaten“ sollte, aber zwei mal tĂ€glich diese Übung fĂŒr eine Stunde gemacht werden soll, hatte sie sich den Wecker gestellt und das erste Mal von 7-8 und das zweite mal von 11-12 ihre Übungen mit den glĂ€sernen Liebhabern vollfĂŒhrt. Danach gingÂŽs dann in die Klinik, wo sie darauf wartete, dass Dr. Suporn sich ihrer annimmt. Leider ist Dr. Suporn ein sehr viel beschĂ€ftigter Mann, und die Termine, die er einem gibt sind leider sehr dehnbar. Viki wartete dann doch mehrere Stunden, bis Dr. Suporn mit seinen ganzen OP Team erschien, und mit Nadel und Faden sein Werk vollbrachte. Dann wurde Viki mit einem Wagen die 200 Meter von der Klinik bis zum Hotel gefahren.

Heute stand bei mir nun die nĂ€chste Revision an, und da Dr. Suporn mir schon beim letzten Mal gezeigt hatte, dass ich da und dort noch ein paar Nekrosen habe, die er problem- und schmerzlos mit ein paar Stichen beseitigen könne, wenn sie sich nicht von allein zurĂŒckbilden, hatte ich heute natĂŒrlich ein wenig Bammel, dass mich als nĂ€chstes das Schicksal von Viki treffen wĂŒrde und ich den OP-Saal der Klinik von innen kennen lernen wĂŒrde.

Ihr glaubt gar nicht, wie erleichtert ich war, als Dr. Suporn mir erklĂ€rte, die eine Nekrose sei bereits so gut wie verschwunden, und die andere sei es auch nicht wert, operativ behandelt zu werden. Wenn ich mit der Heilcreme weiter die Stellen bearbeiten wĂŒrde, brĂ€uchte ich nichts zu befĂŒrchten.

Jetzt kann ich wirklich die nÀchste Woche bis zu unserem Heimflug als Genesungsurlaub betrachten

Ich freue mich richtig.