Heute morgen, am vierten Tag nach der OP wurde das Päckchen, das Dr.S. so liebevoll geschnürt und verklebt hatte wieder ausgepackt. Am unangenehmsten war es, die Unmengen Pflaster von den frisch nachgewachsenen Haaren zu entfernen. Dagegen war es dann schon harmlos, die festgenähten Mullbinden loszuschneiden, und die Fäden zu ziehen.
Diese Vorarbeiten machte eine der Schwestern aus der Klinik. Dann hieß es erst mal wieder warten, bis Dr. S. kommt.
Vor ihm kam aber noch eine andere Schwester, die aus der großen Überraschungstüte einen Standspiegel hervorzauberte. Dann kam Dr.S. und entfernte die letzten Tamponagen aus den außen liegenden Falten meines neuen Geschlechtsteils. Er warnte mich gleich, dass zur Zeit noch alles recht verschwollen sei, die wahre Schönheit erst in einem Jahr zur Geltung käme. Dann zeigte er mir im Spiegel die Einzelteile meiner neuen Vulva. Die äußeren Schamlippen, die inneren Schamlippen und natürlich die Klitoris, die er mir nicht nur zeigte, sondern auch berührte, was ich mit einem Quietscher quittierte.
Was ich jetzt wohl noch lernen muss, ist dass dieses „Kitzeln“ jetzt von meiner Klit kommt, und nicht von meiner Penisspitze– etwas verwirrend das ganze.
Nur meine Vagina selbst ist noch gestopft wie eine Weihnachtsgans, und das soll sie die nächsten zwei Tage auch noch bleiben. Aber immerhin darf ich ab morgen schon wieder aufstehen (ganz vorsichtig) und auch wieder duschen.
Ich kennen es hier ja schon, dass es unterschiedliche Schwesterngruppen gibt in diesem Krankenhaus. Die einen gehören zur Suporn Clinic. Die sind immer schick gekleidet, als müssten sie gleich noch als Chefsekretärin ins Büro und kümmern recht wenig um den Krankenhausbetrieb, sondern um ihre „Kunden“, auch wenn der Ausdruck in sofern falsch ist, als mann von ihnen als Mensch und Freund und nicht nur als Geldbringer behandelt wird.
Dann gibt es die Stationsschwestern. Die kümmern sich um dass was der Patient so im Laufe des Tages braucht, wie Wechsel der Urinbeutel, Blutdruck-, Fieber-, Pulsmessen. Die waschen einen auch einmal am Tag, und kontrollieren dabei, ob der Verband durchgeblutet ist.Dann gibt es wohl noch so eine Art Oberschwester. Die kommt nie allein, und guckt eigentlich nur, ob er Verband durchgeblutet ist.
Und dann gibt es noch ein Feudelgeschwader, die sich aber nicht um die Patienten sondern nur um die runden Ecken des Fußboden kümmern, Dann gibt es die Küchenfeen, die in irgendeiner Form rosa gekleidet sind und einem die Tabletts mit dem Essen bringen. Und dann gibt´s noch die „Kulis“ die immer springen müssen, wenn eine von den anderen was sagt. Die schleppen dann meist literweise Wasser an oder andere Dinge, für die man eigentlich gerade man eben zählen können muss.
Aber, wie gesagt, Verband begutachten waren sonst nur zweimal am Tag angesagt, einmal beim Waschen, einmal von der Oberschwester. Heute kamen gleich ein halbes Dutzend Schwestern die behaupteten sie müssen die Wunde begutachten, alle wollten sie eigentlich nur Suporns neuestes Werk begutachten.
Lieben Gruß
Gesine