Nun hat es Anette ja schon vorweg genommen. Nach fĂŒnf Tagen strenger Bettruhe durfte ich gestern das erste Mal wieder aufstehen, und wie sollte es anders sein, der erste Weg fĂŒhrte unter die Dusche. Die Schwestern hatten einen Hocker in die Dusche gestellt, mit dem aufgeblasenen Schlauch eines Schubkarrenreifens drauf, und auf den konnte ich mich niederlassen um das noch etwas wunde Neubaugebiet zwischen meinen Beinen nicht zu belasten. Und dann endlich, endlich viel warmes Wasser und Shampoo und Seife.
Zum Abtrocknen kamen mir die Schwestern gleich wieder zur Hilfe, nur zwischen den Beinen waren wir dann doch alle etwas zu vorsichtig, sodass ich das frisch gemachte Bett gleich wieder mit etwas rötlich gefĂ€rbter FlĂŒssigkeit einsaute. Das machte aber nichts, da alle frischen Narben von einer der Schwestern gleich mit einem Schlag Mennige Jodtinktur eingepinselt wurden, was natĂŒrlich auch nicht ganz ohne Folgen fĂŒr das Laken blieb.
Mit diesem ersten Ausflug war dann fĂŒr den Vormittag meine Energie auch erschöpft.
Aber am Nachmittag musste ich die neue Freiheit doch gleich nutzen. In Anettes Begleitung besuchten wir Niki zwei Zimmer weiter. Niki kommt aus England und wurde einen Tag vor mir operiert. Ein kurzer Schnack und dann gings wieder zurĂŒck ins Zimmer, wo ich es mit nicht nehmen lieĂ, mein Abendessen im Sitzen auf einem Stuhl am Tisch zu mir zu nehmen. Ok, mein Bademantel war danach reif fĂŒr die WĂ€sche, und in Zukunft werde ich wohl zu solchen Gelegenheiten Slipeinlagen tragen mĂŒssen. Aber trotzdem war es ein erhebendes GefĂŒhl, nicht mehr ans Bett gefesselt zu sein.