Ja, Ihr Lieben, ich höre einige von Euch, die von unserer seemÀnnischen Vergangenheit wissen, schon grinsend brummeln: die beiden könnenŽs halt nicht lassen! Stimmt.
Und so haben wir uns heute von unserem Fahrer Lucky nach Sri Racha, einem KĂŒstenort 30 km sĂŒdlich von Chon Buri fahren lassen. Dort haben wir uns erst mal HĂŒte gekauft, weil die Sonne doch sehr stark brannte.Und Gesine fand auf Anhieb mehrere HĂŒte, die auf ihren doch recht grossen Kopf passen! Sieht meine Sine nicht fesch aus mit dem HĂŒtli!
Dann sind wir zu einer kleinen FĂ€hre gegangen, die uns auf die Insel Koh Sichang bringen sollte. Lucky war richtig glĂŒcklich, dass er uns nicht begleiten sollte……..er kann nĂ€mlich nicht schwimmen und traut den FĂ€hren wohl nicht wirklich!
Wir jedoch sind mutig, zahlen unsere 40 Baht (1 Euro) und steigen ein. Leinen los …… Naja, irgendwie kann ich Lucky verstehen …. wenn man sich den Feuerlöscher so anguckt…………Und wenn man sieht, worauf man sitzt! Jeweils 3 einfache CampingstĂŒhle sind an Dachlatten geschraubt und als „Sitzreihen“ angeordnet! Und irgendwie sieht alles halt sehr ……. improvisiert aus!
Die FĂ€hre ist voll, aber nicht ĂŒberfĂŒllt, und viele Menschen haben Einkaufstaschen und Ă€hnliches dabei – wohl Inselbewohner, die auf dem Festland einkaufen waren. Andere wiederum haben Schwimm- und Badesachen dabei und wollen wohl einen Tag am Beach geniessen. Ausser uns beiden ist nur noch ein „Farangi“, ein EuropĂ€er an Bord, mit einer thailĂ€ndischen Frau und zwei Kindern .
Eine Dreiviertelstunde dauert die Fahrt, aber langweilig wirdÂŽs nicht, denn hier ist ganz schön was los auf dem Wasser! Fischerboote…… Frachter………….richtige Schiffe! „Paddelboote“……….. und und und! Wir haben den Eindruck, dies hier ist vielleicht die Aussenreede von Bangkok! Auf jeden Fall ein recht bedeutsamer Hafen, denn hier werden viele Frachter entladen. Die Ladung wird auf Bargen verladen, und dann weiter transportiert.
Okay, nach einer Dreiviertelstunde nĂ€hern wir uns der Insel Koh Sichang. Diese Insel ist ein Badeort, aber es gibt auch einen schönen Tempel dort, und es soll eine Königsresidenz dort geben. An der Pier wurden wir empfangen von viiiieeelen Tuktuks und Motorradtaxis… doch wir winkten ab und wanderten durch die recht steilen GĂ€sschen dieser kleinen Stadt – eher ein Kaff als eine Stadt!
Die kleinen Seitengassen boten uns Einblicke in die hiesige Lebensweise…………hier findet viel Alltagsleben in Freien statt. Unter Dach, aber einsehbar, offen , ohne geschlossene TĂŒren! Der Ăbergang von Terrasse zu Wohnzimmer ist fliessend, keine Trennung! Eine alte Dame lag in ihrem Wohnzimmer auf dem Fussboden …….. die ganze Zimmerfront offen zur Gasse! GenĂŒsslich naschte sie Obst, und schaute dem Leben in der Gasse zu! Und eine Nachbarin brachte ihr das Mittagessen! Wir hatten den Eindruck, „Oma“ kann halt nur noch liegen, aber so kann sie eben am Alltag teilnehmen und wird nicht in ein hermetisch verschlossenes Krankenzimmer verbannt!
Katzen und Hunde gehören auch hier zum Leben dazu . Die ĂŒblichen Strassenköter klĂ€fften uns an, aber wir sahen auch einen Hof voller Wuschelhundchen und einige Katzen, die sehr gepflegt wirkten und HalsbĂ€nder trugen. Als wir uns eine Flasche Wasser kaufen wollten, verstand uns natĂŒrlich niemand, aber mit HĂ€nden und FĂŒssen konnten wir uns verstĂ€ndlich machen. Als uns die Dame an diesem kleinen Stand die Wasserbottle zeigte, sagten wir spontan :“Ja!“ – und dieses rein deutsche Ja wurde von 4 Kindern lachend nachgeplappert……………. aber mit so viel lĂ€cheln, dass wir uns in keinster Weise „verĂ€ppelt“ gefĂŒhlt haben – die Menschen sind einfach nur freundlich!
Die Tankstelle im Dorf – ein „Groschengrab“……. hat uns irgendwie zum Grinsen gebracht! Das war wohl „Tuktuk-Tanktank“! Es war ein Einblick in die Lebensweise, die Chon Buri als Grossstadt halt nicht so bieten kann! Wir haben uns sehr wohl gefĂŒhlt dort und sind dann noch die Hauptstrasse ein wenig weitergewandert – bis uns die Hitze und die Sonne zwangen, umzudrehen und langsam dem Hafen zuzustreben.
Das Motorrad mit den dicken Eisblöcken im Beiwagen …………das hĂ€tten wir gerne angehalten! Lach! Irgendwann wurde es Zeit zur RĂŒckfahrt – die FĂ€hre fĂ€hrt alle Stunde. Schnell noch auf die öffentliche Hafentoilette – 5 Baht, etwas mehr als 10 Cent, und blitzsauber! Mit der hier oft ĂŒblichen „Intimdusche“ an einem handlichen Schlauch, und einem Eimer mit Wasser und Schöpfkelle zum NachspĂŒlen der Toilette. Gebrauchtes Klopapier und Damenbinden etc. – dafĂŒr gibt es einen zweiten Eimer.
Und dann auf die FĂ€hre. WĂ€hrend der Zeit bis zur Abfahrt haben wir dann noch die Jungen beobachtet, die von der FĂ€hre aus platschend ins Hafenwasser sprangen…….. erinnert mich an meine Jugend am Neckar, als die mutigen unter uns im Sommer auf die Binnenfrachter kletterten und „schwarz“ bis zur nĂ€chsten BrĂŒcke mitgefahren sind………..und dann ebenfalls mit einem „Platsch“ in den Neckar sprangen und sich den nĂ€chsten Frachter aussuchten! Kinder sind doch ĂŒberall gleich – grins! ZurĂŒck in Sri Racha, erwartete uns Lucky schon,  und brachte uns dann ins Hotel zurĂŒck.
 Auf unseren Wunsch hin hat er unterwegs noch angehalten und schon,uns ein gegrilltes Spanferkel besorgt…………..okay, wir hatten die Barbeque-StĂ€nde am Strassenrand schon bei der Hinfahrt gesehen, und uns lief das Wasser im Mund zusammen … auf der RĂŒckfahrt gabÂŽs nun kein Halten mehr fĂŒr uns zwei LeckermĂ€uler! Lucky wollte fĂŒr uns einkaufen, und musste dafĂŒr einen echten Sprint ĂŒber eine viel befahrene, 6-spurige Schnellstrasse machen, weil die GrillstĂ€nde nur auf der anderen Seite standen! Nur……..irgendwie meinten wir, Lucky solle uns bitte bitte ein bisschen vom Schweinderl besorgen…… wir hatten ihm 500 Baht mitgegeben ….. da kommt der nette Mensch doch tatsĂ€chlich mit einem ganzen gegrillten und kleingehackten Spanferkel zurĂŒck! Okay, also nicht nur was zum Naschen…….. heute abend gibtÂŽs Spanferkel! Es war ein toller Tag! Liebe GrĂŒsse Anette Nachtrag: Boah, war das Schweinderl lecker! Viel zu viel fĂŒr uns beide, aber super toll gegrillt! Die GewĂŒrzmischung ist wohl unnachahmbar………… wenn man sieht, dass der Grill an einer vielbefahrenen Schnellstrasse steht: a bisserl GewĂŒrz namens Gasoline oder Diesel, durch den Auspuff gejagt zwecks Verfeinerung, a bisserl Staub und Strassendreck , a bisserl Vogelk..cke, a bisserl Abrieb der Sorte Michelin oder Goodyear, und noch so ein paar unbeschreibliche Zutaten mehr…….. aber es war schlicht und einfach nur lecker! Ach ja, und das ganze haben wir uns serviert auf einer der GesineÂŽschen plastikbeschichteten Bettauflagen – richtig sauber und steril! Laach! Danach gabÂŽs dann noch ein StĂŒck französisches Baquette mit etwas KĂ€se…. aus Frankreich, der Schweiz und DĂ€nemark. Ihr seht schon: uns gehtÂŽs wieder richtig gut, wir finden gerade zu dem bei uns eigentlich ĂŒblichen kulinarischen Standard zurĂŒck! Lach!